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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Direkte Schmiedeeisengewinnung.
Centner Eisen waren nur 2 bis 3 Ctr. Erz erforderlich. Mit dem Erze
setzte man öfter altes Gusseisen ein. Zur Bedienung der Luppen-
schmiede gehörten vier Mann.

Von den spanischen Rennwerken erwähnt Swedenborg derer
bei Lesso und Pellagium, zwei bis drei Meilen von St. Sebastian, am
Flusse gelegenen. Diese hatten zwei Herde. Die Erze aus den 1 bis
11/2 Meilen entfernten Gruben wurden zwei bis drei Tage lang geröstet.
In dem einen Herde wurde das unter dem Hammer zerkleinerte Erz
mit Kohlen gemischt aufgegeben und vor dem Winde niederge-
schmolzen. Das erhaltene Eisen wurde dann in dem zweiten Herde
ausgeschweisst (ut scilicet denuo liquesceret) und unter dem Hammer
ausgereckt. In einer Woche wurden in einem solchen Rennwerke
40 bis 50 Ctr. (quintals) Eisen geschmolzen und verschmiedet. Das

[Abbildung] Fig. 8.
Ausbringen aus den Erzen betrug 1/4 bis 1/3 . Der Ambos stand dicht
bei dem Feuer und war so niedrig, dass der Renner ohne besondere
Mühe die schwere Luppe unter den Hammer bringen konnte. Man
wendete grosse Wasserräder an. Die Blasebälge waren von Leder,
die Kohlen aus Kastanien- und Buchenholz.

Zu den Eisenhütten, die nahe dem Meeresstrande lagen, wurden
die Erze aus Biscaya gebracht, wo sie nahe bei Bilbao gewonnen und
zur See nach St. Sebastian befördert wurden. Diese Erze waren
reicher als die, welche in Guipuzcoa gegraben wurden. Auch hier
wie in Navarra und Biscaya gab es Luppenfeuer.

Über die Luppenschmieden (Catalanschmieden) im spanischen
Navarra
besitzen wir aber eine noch ältere und gründlichere Be-
schreibung, die wir Reaumur verdanken. Sie stammt aus dem Jahre

Direkte Schmiedeeisengewinnung.
Centner Eisen waren nur 2 bis 3 Ctr. Erz erforderlich. Mit dem Erze
setzte man öfter altes Guſseisen ein. Zur Bedienung der Luppen-
schmiede gehörten vier Mann.

Von den spanischen Rennwerken erwähnt Swedenborg derer
bei Lesso und Pellagium, zwei bis drei Meilen von St. Sebastian, am
Flusse gelegenen. Diese hatten zwei Herde. Die Erze aus den 1 bis
1½ Meilen entfernten Gruben wurden zwei bis drei Tage lang geröstet.
In dem einen Herde wurde das unter dem Hammer zerkleinerte Erz
mit Kohlen gemischt aufgegeben und vor dem Winde niederge-
schmolzen. Das erhaltene Eisen wurde dann in dem zweiten Herde
ausgeschweiſst (ut scilicet denuo liquesceret) und unter dem Hammer
ausgereckt. In einer Woche wurden in einem solchen Rennwerke
40 bis 50 Ctr. (quintals) Eisen geschmolzen und verschmiedet. Das

[Abbildung] Fig. 8.
Ausbringen aus den Erzen betrug ¼ bis ⅓. Der Ambos stand dicht
bei dem Feuer und war so niedrig, daſs der Renner ohne besondere
Mühe die schwere Luppe unter den Hammer bringen konnte. Man
wendete groſse Wasserräder an. Die Blasebälge waren von Leder,
die Kohlen aus Kastanien- und Buchenholz.

Zu den Eisenhütten, die nahe dem Meeresstrande lagen, wurden
die Erze aus Biscaya gebracht, wo sie nahe bei Bilbao gewonnen und
zur See nach St. Sebastian befördert wurden. Diese Erze waren
reicher als die, welche in Guipuzcoa gegraben wurden. Auch hier
wie in Navarra und Biscaya gab es Luppenfeuer.

Über die Luppenschmieden (Catalanschmieden) im spanischen
Navarra
besitzen wir aber eine noch ältere und gründlichere Be-
schreibung, die wir Reaumur verdanken. Sie stammt aus dem Jahre

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[117/0131] Direkte Schmiedeeisengewinnung. Centner Eisen waren nur 2 bis 3 Ctr. Erz erforderlich. Mit dem Erze setzte man öfter altes Guſseisen ein. Zur Bedienung der Luppen- schmiede gehörten vier Mann. Von den spanischen Rennwerken erwähnt Swedenborg derer bei Lesso und Pellagium, zwei bis drei Meilen von St. Sebastian, am Flusse gelegenen. Diese hatten zwei Herde. Die Erze aus den 1 bis 1½ Meilen entfernten Gruben wurden zwei bis drei Tage lang geröstet. In dem einen Herde wurde das unter dem Hammer zerkleinerte Erz mit Kohlen gemischt aufgegeben und vor dem Winde niederge- schmolzen. Das erhaltene Eisen wurde dann in dem zweiten Herde ausgeschweiſst (ut scilicet denuo liquesceret) und unter dem Hammer ausgereckt. In einer Woche wurden in einem solchen Rennwerke 40 bis 50 Ctr. (quintals) Eisen geschmolzen und verschmiedet. Das [Abbildung Fig. 8.] Ausbringen aus den Erzen betrug ¼ bis ⅓. Der Ambos stand dicht bei dem Feuer und war so niedrig, daſs der Renner ohne besondere Mühe die schwere Luppe unter den Hammer bringen konnte. Man wendete groſse Wasserräder an. Die Blasebälge waren von Leder, die Kohlen aus Kastanien- und Buchenholz. Zu den Eisenhütten, die nahe dem Meeresstrande lagen, wurden die Erze aus Biscaya gebracht, wo sie nahe bei Bilbao gewonnen und zur See nach St. Sebastian befördert wurden. Diese Erze waren reicher als die, welche in Guipuzcoa gegraben wurden. Auch hier wie in Navarra und Biscaya gab es Luppenfeuer. Über die Luppenschmieden (Catalanschmieden) im spanischen Navarra besitzen wir aber eine noch ältere und gründlichere Be- schreibung, die wir Reaumur verdanken. Sie stammt aus dem Jahre

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/131>, abgerufen am 25.11.2024.