Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.Direkte Schmiedeeisengewinnung. vierten befand sich eine eingebogene, schiefe Ebene K, auf welche derAufgeber seine Körbe entleerte und welche die Beschickung gleich wie ein Trichter (Fig. 13, Fig. 13a) dem Ofen zuführte. Ofenbrust und Blasebälge befanden sich auf derselben Seite in dem einzigen [Abbildung]
Fig. 13. [Abbildung]
Fig. 13a. Gewölbe des Rauhmauerwerks.Die Brust, welche 5' 2" breit war und beim Ausziehen der Massel aufgebrochen wurde, war nicht fester zugemacht, als der Vorherd bei dem Hoch- ofen. Der obere zusammen- gezogene Teil des Ofens bildete bis auf etwa 41/2 Fuss vom Bo- den einen umgekehrten Trich- ter von ovalem Querschnitt. Die Gichtöffnung I hatte 2 Fuss und 11/2 Fuss Durch- messer, im Kohlensack N 5 Fuss 1 Zoll auf 4 Fuss 1 2/3 Zoll. Doch war der Querschnitt an der Vorderseite breiter als an der Rückseite, wo die Wände weniger geneigt waren, derart, dass die Abweichung nach vorn 2 Fuss, während sie nach der Rückseite nur 7 Zoll be- trug. Die zwei anderen Seiten hatten die gleiche Neigung. Von dem Kohlensack an gingen die Wände senkrecht abwärts. Der Querschnitt ging in ein halbes Oval über, dessen Basis auf der Formseite lag (siehe Fig. 12a). Das Innere des Ofens wurde aus feuerfester Erde gestampft, hatte also eine sogenannte Massenzustellung, und zwar war die Massenschicht am Boden über dem Bodenstein 7 bis 8 Zoll dick. Die Seitenwände waren unten 1 Fuss, an der Gicht 1/2 Fuss stark. Den Bodenstein legte man ganz horizontal und 14 Zoll tiefer als den Hüttenboden. 8 Zoll über dem Boden lag ein starker eiserner Direkte Schmiedeeisengewinnung. vierten befand sich eine eingebogene, schiefe Ebene K, auf welche derAufgeber seine Körbe entleerte und welche die Beschickung gleich wie ein Trichter (Fig. 13, Fig. 13a) dem Ofen zuführte. Ofenbrust und Blasebälge befanden sich auf derselben Seite in dem einzigen [Abbildung]
Fig. 13. [Abbildung]
Fig. 13a. Gewölbe des Rauhmauerwerks.Die Brust, welche 5′ 2″ breit war und beim Ausziehen der Massel aufgebrochen wurde, war nicht fester zugemacht, als der Vorherd bei dem Hoch- ofen. Der obere zusammen- gezogene Teil des Ofens bildete bis auf etwa 4½ Fuſs vom Bo- den einen umgekehrten Trich- ter von ovalem Querschnitt. Die Gichtöffnung I hatte 2 Fuſs und 1½ Fuſs Durch- messer, im Kohlensack N 5 Fuſs 1 Zoll auf 4 Fuſs 1⅔ Zoll. Doch war der Querschnitt an der Vorderseite breiter als an der Rückseite, wo die Wände weniger geneigt waren, derart, daſs die Abweichung nach vorn 2 Fuſs, während sie nach der Rückseite nur 7 Zoll be- trug. Die zwei anderen Seiten hatten die gleiche Neigung. Von dem Kohlensack an gingen die Wände senkrecht abwärts. Der Querschnitt ging in ein halbes Oval über, dessen Basis auf der Formseite lag (siehe Fig. 12a). Das Innere des Ofens wurde aus feuerfester Erde gestampft, hatte also eine sogenannte Massenzustellung, und zwar war die Massenschicht am Boden über dem Bodenstein 7 bis 8 Zoll dick. Die Seitenwände waren unten 1 Fuſs, an der Gicht ½ Fuſs stark. Den Bodenstein legte man ganz horizontal und 14 Zoll tiefer als den Hüttenboden. 8 Zoll über dem Boden lag ein starker eiserner <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0139" n="125"/><fw place="top" type="header">Direkte Schmiedeeisengewinnung.</fw><lb/> vierten befand sich eine eingebogene, schiefe Ebene <hi rendition="#i">K</hi>, auf welche der<lb/> Aufgeber seine Körbe entleerte und welche die Beschickung gleich<lb/> wie ein Trichter (Fig. 13, Fig. 13a) dem Ofen zuführte. Ofenbrust<lb/> und Blasebälge befanden sich auf derselben Seite in dem einzigen<lb/><figure><head>Fig. 13.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 13a.</head></figure><lb/> Gewölbe des Rauhmauerwerks.<lb/> Die Brust, welche 5′ 2″ breit<lb/> war und beim Ausziehen der<lb/> Massel aufgebrochen wurde,<lb/> war nicht fester zugemacht,<lb/> als der Vorherd bei dem Hoch-<lb/> ofen. Der obere zusammen-<lb/> gezogene Teil des Ofens bildete<lb/> bis auf etwa 4½ Fuſs vom Bo-<lb/> den einen umgekehrten Trich-<lb/> ter von ovalem Querschnitt.<lb/> Die Gichtöffnung <hi rendition="#i">I</hi> hatte<lb/> 2 Fuſs und 1½ Fuſs Durch-<lb/> messer, im Kohlensack <hi rendition="#i">N</hi> 5 Fuſs<lb/> 1 Zoll auf 4 Fuſs 1⅔ Zoll.<lb/> Doch war der Querschnitt an<lb/> der Vorderseite breiter als an<lb/> der Rückseite, wo die Wände<lb/> weniger geneigt waren, derart,<lb/> daſs die Abweichung nach<lb/> vorn 2 Fuſs, während sie nach<lb/> der Rückseite nur 7 Zoll be-<lb/> trug. Die zwei anderen Seiten<lb/> hatten die gleiche Neigung.<lb/> Von dem Kohlensack an gingen<lb/> die Wände senkrecht abwärts.<lb/> Der Querschnitt ging in ein<lb/> halbes Oval über, dessen Basis<lb/> auf der Formseite lag (siehe<lb/> Fig. 12a). Das Innere des<lb/> Ofens wurde aus feuerfester<lb/> Erde gestampft, hatte also eine sogenannte Massenzustellung, und zwar<lb/> war die Massenschicht am Boden über dem Bodenstein 7 bis 8 Zoll<lb/> dick. Die Seitenwände waren unten 1 Fuſs, an der Gicht ½ Fuſs<lb/> stark. Den Bodenstein legte man ganz horizontal und 14 Zoll tiefer<lb/> als den Hüttenboden. 8 Zoll über dem Boden lag ein starker eiserner<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0139]
Direkte Schmiedeeisengewinnung.
vierten befand sich eine eingebogene, schiefe Ebene K, auf welche der
Aufgeber seine Körbe entleerte und welche die Beschickung gleich
wie ein Trichter (Fig. 13, Fig. 13a) dem Ofen zuführte. Ofenbrust
und Blasebälge befanden sich auf derselben Seite in dem einzigen
[Abbildung Fig. 13.]
[Abbildung Fig. 13a.]
Gewölbe des Rauhmauerwerks.
Die Brust, welche 5′ 2″ breit
war und beim Ausziehen der
Massel aufgebrochen wurde,
war nicht fester zugemacht,
als der Vorherd bei dem Hoch-
ofen. Der obere zusammen-
gezogene Teil des Ofens bildete
bis auf etwa 4½ Fuſs vom Bo-
den einen umgekehrten Trich-
ter von ovalem Querschnitt.
Die Gichtöffnung I hatte
2 Fuſs und 1½ Fuſs Durch-
messer, im Kohlensack N 5 Fuſs
1 Zoll auf 4 Fuſs 1⅔ Zoll.
Doch war der Querschnitt an
der Vorderseite breiter als an
der Rückseite, wo die Wände
weniger geneigt waren, derart,
daſs die Abweichung nach
vorn 2 Fuſs, während sie nach
der Rückseite nur 7 Zoll be-
trug. Die zwei anderen Seiten
hatten die gleiche Neigung.
Von dem Kohlensack an gingen
die Wände senkrecht abwärts.
Der Querschnitt ging in ein
halbes Oval über, dessen Basis
auf der Formseite lag (siehe
Fig. 12a). Das Innere des
Ofens wurde aus feuerfester
Erde gestampft, hatte also eine sogenannte Massenzustellung, und zwar
war die Massenschicht am Boden über dem Bodenstein 7 bis 8 Zoll
dick. Die Seitenwände waren unten 1 Fuſs, an der Gicht ½ Fuſs
stark. Den Bodenstein legte man ganz horizontal und 14 Zoll tiefer
als den Hüttenboden. 8 Zoll über dem Boden lag ein starker eiserner
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