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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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James Watt und die Dampfmaschine.
gewichtsventil aus dem oberen Raum in den unteren trat. Die
Neuerung erforderte demnach drei Ventile.

4. Dass Luft und warmes Wasser aus dem Kondensator durch
eine besondere Luft- und Warmwasserpumpe entfernt wurden.

Die Chacewatermaschine hatte 63 Zoll Durchmesser und 9 Fuss Hub.

Cornwall war gewonnen. Zahlreiche Aufträge liefen ein. Watt
musste nach Soho zurück, denn nur er war im stande, die Entwürfe
und Zeichnungen dafür zu machen. Andere Schwierigkeiten erwuchsen.
Durch die ungeheuren Ausgaben für den Bau der Fabrik und der

[Abbildung] Fig. 129.
Maschinen, die noch lange
kein Geld einbrachten, kam
Boulton in finanzielle Be-
drängnis. Trotzdem entwarf
er ein System der Abzahlung
für seine Maschinen, wel-
ches ihm zunächst kein
bares Geld in die Kasse
brachte, aber eine grosse
Rente für die Zukunft ver-
sprach. Er verlangte näm-
lich statt Zahlung einer
Kaufsumme nur 1/3 der
wirklichen Kohlenersparnis
gegen die alten Feuer-
maschinen. Diese wurde bei
jeder neuen Anlage durch
ehrlichen Versuch fest-
gestellt. Boulton und
Watt verkauften an die
Bergwerke, wo alte Ma-
schinen standen, nur unter dieser Bedingung. Zur Bestimmung der
Leistung der Maschinen musste die Zahl der Hube ermittelt werden.
Zu diesem Zwecke erfand Watt ein Zählwerk unter Verschluss. Wo
die Steinkohlen billig waren, wurde dagegen eine bestimmte Patent-
gebühr statt Zahlung ausbedungen.

Neue grosse Maschinen für Cornwall wurden bestellt, die Maschinen-
fabrik in Soho nahm immer grösseren Umfang an, damit wuchsen aber
auch die Schwierigkeiten der Firma. Es war ein schwerer Kampf, den
kaum ein anderer durchzukämpfen vermocht hätte. Boulton aber
wich nicht und kämpfte wie ein Held.


James Watt und die Dampfmaschine.
gewichtsventil aus dem oberen Raum in den unteren trat. Die
Neuerung erforderte demnach drei Ventile.

4. Daſs Luft und warmes Wasser aus dem Kondensator durch
eine besondere Luft- und Warmwasserpumpe entfernt wurden.

Die Chacewatermaschine hatte 63 Zoll Durchmesser und 9 Fuſs Hub.

Cornwall war gewonnen. Zahlreiche Aufträge liefen ein. Watt
muſste nach Soho zurück, denn nur er war im stande, die Entwürfe
und Zeichnungen dafür zu machen. Andere Schwierigkeiten erwuchsen.
Durch die ungeheuren Ausgaben für den Bau der Fabrik und der

[Abbildung] Fig. 129.
Maschinen, die noch lange
kein Geld einbrachten, kam
Boulton in finanzielle Be-
drängnis. Trotzdem entwarf
er ein System der Abzahlung
für seine Maschinen, wel-
ches ihm zunächst kein
bares Geld in die Kasse
brachte, aber eine groſse
Rente für die Zukunft ver-
sprach. Er verlangte näm-
lich statt Zahlung einer
Kaufsumme nur ⅓ der
wirklichen Kohlenersparnis
gegen die alten Feuer-
maschinen. Diese wurde bei
jeder neuen Anlage durch
ehrlichen Versuch fest-
gestellt. Boulton und
Watt verkauften an die
Bergwerke, wo alte Ma-
schinen standen, nur unter dieser Bedingung. Zur Bestimmung der
Leistung der Maschinen muſste die Zahl der Hube ermittelt werden.
Zu diesem Zwecke erfand Watt ein Zählwerk unter Verschluſs. Wo
die Steinkohlen billig waren, wurde dagegen eine bestimmte Patent-
gebühr statt Zahlung ausbedungen.

Neue groſse Maschinen für Cornwall wurden bestellt, die Maschinen-
fabrik in Soho nahm immer gröſseren Umfang an, damit wuchsen aber
auch die Schwierigkeiten der Firma. Es war ein schwerer Kampf, den
kaum ein anderer durchzukämpfen vermocht hätte. Boulton aber
wich nicht und kämpfte wie ein Held.


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[523/0537] James Watt und die Dampfmaschine. gewichtsventil aus dem oberen Raum in den unteren trat. Die Neuerung erforderte demnach drei Ventile. 4. Daſs Luft und warmes Wasser aus dem Kondensator durch eine besondere Luft- und Warmwasserpumpe entfernt wurden. Die Chacewatermaschine hatte 63 Zoll Durchmesser und 9 Fuſs Hub. Cornwall war gewonnen. Zahlreiche Aufträge liefen ein. Watt muſste nach Soho zurück, denn nur er war im stande, die Entwürfe und Zeichnungen dafür zu machen. Andere Schwierigkeiten erwuchsen. Durch die ungeheuren Ausgaben für den Bau der Fabrik und der [Abbildung Fig. 129.] Maschinen, die noch lange kein Geld einbrachten, kam Boulton in finanzielle Be- drängnis. Trotzdem entwarf er ein System der Abzahlung für seine Maschinen, wel- ches ihm zunächst kein bares Geld in die Kasse brachte, aber eine groſse Rente für die Zukunft ver- sprach. Er verlangte näm- lich statt Zahlung einer Kaufsumme nur ⅓ der wirklichen Kohlenersparnis gegen die alten Feuer- maschinen. Diese wurde bei jeder neuen Anlage durch ehrlichen Versuch fest- gestellt. Boulton und Watt verkauften an die Bergwerke, wo alte Ma- schinen standen, nur unter dieser Bedingung. Zur Bestimmung der Leistung der Maschinen muſste die Zahl der Hube ermittelt werden. Zu diesem Zwecke erfand Watt ein Zählwerk unter Verschluſs. Wo die Steinkohlen billig waren, wurde dagegen eine bestimmte Patent- gebühr statt Zahlung ausbedungen. Neue groſse Maschinen für Cornwall wurden bestellt, die Maschinen- fabrik in Soho nahm immer gröſseren Umfang an, damit wuchsen aber auch die Schwierigkeiten der Firma. Es war ein schwerer Kampf, den kaum ein anderer durchzukämpfen vermocht hätte. Boulton aber wich nicht und kämpfte wie ein Held.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/537>, abgerufen am 22.11.2024.