Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

Bild:
<< vorherige Seite

James Watt und die Dampfmaschine.
Nicht einen Namen zu verewigen,
Welcher dauern wird, so lange friedliche Künste blühen,
Sondern zu zeigen,
Dass die Menschheit gelernt habe, die zu ehren,
Welchen am meisten ihr Dank gebührt,
Hat der König
Seine Minister und viele Edle
Und Abgeordnete des Reiches
Dieses Denkmal errichtet
James Watt,
Welcher die Kräfte seines angebor'nen Genies
Früh entwickelt durch philosophisches Studium
Verwendete zur Verbesserung der
Dampfmaschine,
Die Hülfsquellen des Vaterlandes vermehrte,
Die Kräfte der Menschen erhöhte
Und selbst emporstieg zu einem hervorragenden Platz
Unter den berühmtesten Männern der Wissenschaft
Und der wahren Wohlthäter der Welt.
Geboren zu Greenock 1736,
Gestorben zu Heathfield in Staffordshire 1819.

Die Fortschritte der Dampfmaschine in der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts sind fast ausschliesslich an den Namen James Watt
geknüpft, dies lag in der Überlegenheit seines Genies und in dem
Umstande, dass die Thätigkeit anderer durch das Erfindungspatent,
welches erst mit dem Jahre 1800 ablief, eingeschränkt war. Es ist
deshalb nicht viel zu dem, was über Watts Erfindungen berichtet
worden ist, hinzuzufügen. Nur dürfte noch zu erwähnen sein, dass
er auch die Dampfkessel verbesserte und die sogenannten Kofferkessel
(Fig. 133 u. 134) erfand.

Hornblowers Versuche, Dampfmaschinen nach eigener Erfindung
zu bauen, haben wir bereits erwähnt. Seine Maschine hatte zwei
senkrecht stehende, ungleich grosse Cylinder, welche miteinander ver-
bunden waren, und arbeitete mit Hochdruck. Die Idee war gut und
wurde später weiter entwickelt (Verbundmaschine). Hornblower hatte
keinen grossen Erfolg damit, weil er durch Watts Patent verhindert

Among the most illustrous Followers of Science
And the real Benefactors of the World.
Born at Greenock 1736
Died at Heathfield in Staffordshire 1819.

James Watt und die Dampfmaschine.
Nicht einen Namen zu verewigen,
Welcher dauern wird, so lange friedliche Künste blühen,
Sondern zu zeigen,
Daſs die Menschheit gelernt habe, die zu ehren,
Welchen am meisten ihr Dank gebührt,
Hat der König
Seine Minister und viele Edle
Und Abgeordnete des Reiches
Dieses Denkmal errichtet
James Watt,
Welcher die Kräfte seines angebor’nen Genies
Früh entwickelt durch philosophisches Studium
Verwendete zur Verbesserung der
Dampfmaschine,
Die Hülfsquellen des Vaterlandes vermehrte,
Die Kräfte der Menschen erhöhte
Und selbst emporstieg zu einem hervorragenden Platz
Unter den berühmtesten Männern der Wissenschaft
Und der wahren Wohlthäter der Welt.
Geboren zu Greenock 1736,
Gestorben zu Heathfield in Staffordshire 1819.

Die Fortschritte der Dampfmaschine in der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts sind fast ausschlieſslich an den Namen James Watt
geknüpft, dies lag in der Überlegenheit seines Genies und in dem
Umstande, daſs die Thätigkeit anderer durch das Erfindungspatent,
welches erst mit dem Jahre 1800 ablief, eingeschränkt war. Es ist
deshalb nicht viel zu dem, was über Watts Erfindungen berichtet
worden ist, hinzuzufügen. Nur dürfte noch zu erwähnen sein, daſs
er auch die Dampfkessel verbesserte und die sogenannten Kofferkessel
(Fig. 133 u. 134) erfand.

Hornblowers Versuche, Dampfmaschinen nach eigener Erfindung
zu bauen, haben wir bereits erwähnt. Seine Maschine hatte zwei
senkrecht stehende, ungleich groſse Cylinder, welche miteinander ver-
bunden waren, und arbeitete mit Hochdruck. Die Idee war gut und
wurde später weiter entwickelt (Verbundmaschine). Hornblower hatte
keinen groſsen Erfolg damit, weil er durch Watts Patent verhindert

Among the most illustrous Followers of Science
And the real Benefactors of the World.
Born at Greenock 1736
Died at Heathfield in Staffordshire 1819.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p>
                  <pb facs="#f0552" n="538"/>
                  <fw place="top" type="header">James Watt und die Dampfmaschine.</fw><lb/> <hi rendition="#c">Nicht einen Namen zu verewigen,<lb/>
Welcher dauern wird, so lange friedliche Künste blühen,<lb/>
Sondern zu zeigen,<lb/>
Da&#x017F;s die Menschheit gelernt habe, die zu ehren,<lb/>
Welchen am meisten ihr Dank gebührt,<lb/>
Hat der König<lb/>
Seine Minister und viele Edle<lb/>
Und Abgeordnete des Reiches<lb/>
Dieses Denkmal errichtet<lb/><hi rendition="#b">James Watt,</hi><lb/>
Welcher die Kräfte seines angebor&#x2019;nen Genies<lb/>
Früh entwickelt durch philosophisches Studium<lb/>
Verwendete zur Verbesserung der<lb/><hi rendition="#g">Dampfmaschine</hi>,<lb/>
Die Hülfsquellen des Vaterlandes vermehrte,<lb/>
Die Kräfte der Menschen erhöhte<lb/>
Und selbst emporstieg zu einem hervorragenden Platz<lb/>
Unter den berühmtesten Männern der Wissenschaft<lb/>
Und der wahren Wohlthäter der Welt.<lb/>
Geboren zu Greenock 1736,<lb/>
Gestorben zu Heathfield in Staffordshire 1819.</hi> </p><lb/>
                <p>Die Fortschritte der Dampfmaschine in der zweiten Hälfte des<lb/>
18. Jahrhunderts sind fast ausschlie&#x017F;slich an den Namen <hi rendition="#g">James Watt</hi><lb/>
geknüpft, dies lag in der Überlegenheit seines Genies und in dem<lb/>
Umstande, da&#x017F;s die Thätigkeit anderer durch das Erfindungspatent,<lb/>
welches erst mit dem Jahre 1800 ablief, eingeschränkt war. Es ist<lb/>
deshalb nicht viel zu dem, was über <hi rendition="#g">Watts</hi> Erfindungen berichtet<lb/>
worden ist, hinzuzufügen. Nur dürfte noch zu erwähnen sein, da&#x017F;s<lb/>
er auch die Dampfkessel verbesserte und die sogenannten Kofferkessel<lb/>
(Fig. 133 u. 134) erfand.</p><lb/>
                <p><hi rendition="#g">Hornblowers</hi> Versuche, Dampfmaschinen nach eigener Erfindung<lb/>
zu bauen, haben wir bereits erwähnt. Seine Maschine hatte zwei<lb/>
senkrecht stehende, ungleich gro&#x017F;se Cylinder, welche miteinander ver-<lb/>
bunden waren, und arbeitete mit Hochdruck. Die Idee war gut und<lb/>
wurde später weiter entwickelt (Verbundmaschine). <hi rendition="#g">Hornblower</hi> hatte<lb/>
keinen gro&#x017F;sen Erfolg damit, weil er durch <hi rendition="#g">Watts</hi> Patent verhindert<lb/><note xml:id="note-0552" prev="#note-0551" place="foot" n="1)"><hi rendition="#c">Among the most illustrous Followers of Science<lb/>
And the real Benefactors of the World.<lb/>
Born at Greenock 1736<lb/>
Died at Heathfield in Staffordshire 1819.</hi></note><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[538/0552] James Watt und die Dampfmaschine. Nicht einen Namen zu verewigen, Welcher dauern wird, so lange friedliche Künste blühen, Sondern zu zeigen, Daſs die Menschheit gelernt habe, die zu ehren, Welchen am meisten ihr Dank gebührt, Hat der König Seine Minister und viele Edle Und Abgeordnete des Reiches Dieses Denkmal errichtet James Watt, Welcher die Kräfte seines angebor’nen Genies Früh entwickelt durch philosophisches Studium Verwendete zur Verbesserung der Dampfmaschine, Die Hülfsquellen des Vaterlandes vermehrte, Die Kräfte der Menschen erhöhte Und selbst emporstieg zu einem hervorragenden Platz Unter den berühmtesten Männern der Wissenschaft Und der wahren Wohlthäter der Welt. Geboren zu Greenock 1736, Gestorben zu Heathfield in Staffordshire 1819. Die Fortschritte der Dampfmaschine in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sind fast ausschlieſslich an den Namen James Watt geknüpft, dies lag in der Überlegenheit seines Genies und in dem Umstande, daſs die Thätigkeit anderer durch das Erfindungspatent, welches erst mit dem Jahre 1800 ablief, eingeschränkt war. Es ist deshalb nicht viel zu dem, was über Watts Erfindungen berichtet worden ist, hinzuzufügen. Nur dürfte noch zu erwähnen sein, daſs er auch die Dampfkessel verbesserte und die sogenannten Kofferkessel (Fig. 133 u. 134) erfand. Hornblowers Versuche, Dampfmaschinen nach eigener Erfindung zu bauen, haben wir bereits erwähnt. Seine Maschine hatte zwei senkrecht stehende, ungleich groſse Cylinder, welche miteinander ver- bunden waren, und arbeitete mit Hochdruck. Die Idee war gut und wurde später weiter entwickelt (Verbundmaschine). Hornblower hatte keinen groſsen Erfolg damit, weil er durch Watts Patent verhindert 1) 1) Among the most illustrous Followers of Science And the real Benefactors of the World. Born at Greenock 1736 Died at Heathfield in Staffordshire 1819.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/552
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 538. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/552>, abgerufen am 22.11.2024.