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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Werkzeugmaschinen. Öfen.
Durch Anbringung verschiedener Essen und Zugklappen sollte die
Hitze in den einzelnen Öfen reguliert werden.

Das zweite wichtige Princip, welches der Erfinder bei seinem
Ofen anwendete, war, dass der Sandherd des Bodens auf einem hohlen
eisernen Boden ruhte. Die eisernen Bodenplatten werden durch
darunter herstreichende Luft vor dem Durchschmelzen geschützt und
der Sandherd kann nach Bedarf erneuert werden.

[Abbildung] Fig. 173.

Drittens sollen die abziehen-
den Gase zur Dampferzeugung
benutzt werden.

William Tailor nahm
1793 ein Patent auf einen
Flammofen, der sowohl zum
Frischen als auch zum
Schweissen dienen sollte. Der-
selbe hatte an jedem Ende
eine Feuerung und ebenso
zwei Schornsteine an der Rück-
seite und in der Mitte des Ofens. Der Ofen war aus Eisen und
Ziegeln gebaut. Der Arbeitsraum bestand aus einem eisernen Boden
mit einer Bedeckung von Sand oder sonstigem feuerfesten Material

[Abbildung] Fig. 174.
und wurde durch darunter
durchstreichende Luft gekühlt,
wie bei Gardner.

Eine eigentümliche Ver-
wendung von Flammöfen fand
bei dem englischen Tiegel-
frischen statt, indem hierbei
der metallurgische Prozess
nicht unmittelbar in dem
Flammofen, sondern in Tiegeln
oder Töpfen, welche, ähnlich wie bei den Glasöfen, in einen Flamm-
ofen eingesetzt und darin erhitzt wurden, ausgeführt wurde.

Eine andere Art Flammöfen, welche ebenfalls sehr früh in der
Eisenindustrie Anwendung fanden und auf dem Kontinent viel früher
bekannt waren als die Gussflammöfen und die Puddelöfen, waren die
Wärm- oder Glühöfen (Fig. 173 u. 174), welche am frühesten bei
den Blechhämmern benutzt wurden und die dann bei den Walz- und
Schneidewerken in Anwendung kamen, und auch sonst zur Eisen-
veredlung dienten. Sie ähnelten den Brotbacköfen. In denselben

Werkzeugmaschinen. Öfen.
Durch Anbringung verschiedener Essen und Zugklappen sollte die
Hitze in den einzelnen Öfen reguliert werden.

Das zweite wichtige Princip, welches der Erfinder bei seinem
Ofen anwendete, war, daſs der Sandherd des Bodens auf einem hohlen
eisernen Boden ruhte. Die eisernen Bodenplatten werden durch
darunter herstreichende Luft vor dem Durchschmelzen geschützt und
der Sandherd kann nach Bedarf erneuert werden.

[Abbildung] Fig. 173.

Drittens sollen die abziehen-
den Gase zur Dampferzeugung
benutzt werden.

William Tailor nahm
1793 ein Patent auf einen
Flammofen, der sowohl zum
Frischen als auch zum
Schweiſsen dienen sollte. Der-
selbe hatte an jedem Ende
eine Feuerung und ebenso
zwei Schornsteine an der Rück-
seite und in der Mitte des Ofens. Der Ofen war aus Eisen und
Ziegeln gebaut. Der Arbeitsraum bestand aus einem eisernen Boden
mit einer Bedeckung von Sand oder sonstigem feuerfesten Material

[Abbildung] Fig. 174.
und wurde durch darunter
durchstreichende Luft gekühlt,
wie bei Gardner.

Eine eigentümliche Ver-
wendung von Flammöfen fand
bei dem englischen Tiegel-
frischen statt, indem hierbei
der metallurgische Prozeſs
nicht unmittelbar in dem
Flammofen, sondern in Tiegeln
oder Töpfen, welche, ähnlich wie bei den Glasöfen, in einen Flamm-
ofen eingesetzt und darin erhitzt wurden, ausgeführt wurde.

Eine andere Art Flammöfen, welche ebenfalls sehr früh in der
Eisenindustrie Anwendung fanden und auf dem Kontinent viel früher
bekannt waren als die Guſsflammöfen und die Puddelöfen, waren die
Wärm- oder Glühöfen (Fig. 173 u. 174), welche am frühesten bei
den Blechhämmern benutzt wurden und die dann bei den Walz- und
Schneidewerken in Anwendung kamen, und auch sonst zur Eisen-
veredlung dienten. Sie ähnelten den Brotbacköfen. In denselben

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[620/0634] Werkzeugmaschinen. Öfen. Durch Anbringung verschiedener Essen und Zugklappen sollte die Hitze in den einzelnen Öfen reguliert werden. Das zweite wichtige Princip, welches der Erfinder bei seinem Ofen anwendete, war, daſs der Sandherd des Bodens auf einem hohlen eisernen Boden ruhte. Die eisernen Bodenplatten werden durch darunter herstreichende Luft vor dem Durchschmelzen geschützt und der Sandherd kann nach Bedarf erneuert werden. [Abbildung Fig. 173.] Drittens sollen die abziehen- den Gase zur Dampferzeugung benutzt werden. William Tailor nahm 1793 ein Patent auf einen Flammofen, der sowohl zum Frischen als auch zum Schweiſsen dienen sollte. Der- selbe hatte an jedem Ende eine Feuerung und ebenso zwei Schornsteine an der Rück- seite und in der Mitte des Ofens. Der Ofen war aus Eisen und Ziegeln gebaut. Der Arbeitsraum bestand aus einem eisernen Boden mit einer Bedeckung von Sand oder sonstigem feuerfesten Material [Abbildung Fig. 174.] und wurde durch darunter durchstreichende Luft gekühlt, wie bei Gardner. Eine eigentümliche Ver- wendung von Flammöfen fand bei dem englischen Tiegel- frischen statt, indem hierbei der metallurgische Prozeſs nicht unmittelbar in dem Flammofen, sondern in Tiegeln oder Töpfen, welche, ähnlich wie bei den Glasöfen, in einen Flamm- ofen eingesetzt und darin erhitzt wurden, ausgeführt wurde. Eine andere Art Flammöfen, welche ebenfalls sehr früh in der Eisenindustrie Anwendung fanden und auf dem Kontinent viel früher bekannt waren als die Guſsflammöfen und die Puddelöfen, waren die Wärm- oder Glühöfen (Fig. 173 u. 174), welche am frühesten bei den Blechhämmern benutzt wurden und die dann bei den Walz- und Schneidewerken in Anwendung kamen, und auch sonst zur Eisen- veredlung dienten. Sie ähnelten den Brotbacköfen. In denselben

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/634>, abgerufen am 22.11.2024.