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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Hochöfen Ende des 18. Jahrhunderts.
lagen. Die Balken waren aus fettem, harzreichem Tannenholz, 9 Zoll
dick, auf zwei Seiten behauen, welche, damit sie nicht ausweichen
konnten, mit starken Holzpflöcken verbunden waren. Fig. 186, 187
und 188 a a zeigen die Anordnung eines solchen Balkenrostes. Der Rost
musste so tief liegen, dass er unter dem Niveau des Grundwassers
lag. Die Balken mussten so lang sein, dass sie 11/2 Ellen über das
Fundament hinausragten. Zum Wassergraben stellte man den Hoch-
ofen so, dass jener mit dem Wasserrad hinter der Rückwand des
Ofens lag. In der Regel lag der Brustpfeiler, welcher das Blase-
gewölbe von dem Arbeitsgewölbe trennte, rechts. In Schweden baute
man aber nicht selten zwei Hochöfen nebeneinander in ein gemein-
schaftliches Rauhgemäuer ein (Fig. 189). Dies geschah namentlich
auf den Hütten, wo Kanonen gegossen wurden, die oft so gross waren,
dass aus zwei Öfen zugleich abgestochen werden musste. In diesem
[Abbildung] Fig. 189.
Falle war der Brustpfeiler des einen Ofens links, der des anderen
rechts, wie auch die Blasegewölbe sich gegenüber lagen. Die beiden
Ablassgewölbe waren durch den gemeinschaftlichen Pfeiler M getrennt.

Das Material für das Mauerwerk in Schweden war grauer Granit,
sogenannter Graustein (Grasten). Das Fundament des Hochofen-
schachtes wurde in dem Fundament des Rauhgemäuers, dem Ofenstock,
besonders eingebaut. Das Grundmauerwerk der beiden Gewölbe wurde
nur mit gewöhnlichen Füllsteinen aufgeführt.

Das Einbauen des Gestelles war nicht Sache des Ofenbaumeisters,
sondern des Schmelzmeisters. Dies bleibt deshalb vorläufig ausser
Betracht; der Ofenbaumeister hatte nur Platz für dasselbe zu lassen.

Was die alten Meister, welche die steinernen Öfen nach wallo-
nischer Art gebaut hatten, nicht verstanden hatten, war die richtige
Abführung der Feuchtigkeit aus dem nassen Mauerwerk und die

Hochöfen Ende des 18. Jahrhunderts.
lagen. Die Balken waren aus fettem, harzreichem Tannenholz, 9 Zoll
dick, auf zwei Seiten behauen, welche, damit sie nicht ausweichen
konnten, mit starken Holzpflöcken verbunden waren. Fig. 186, 187
und 188 a a zeigen die Anordnung eines solchen Balkenrostes. Der Rost
muſste so tief liegen, daſs er unter dem Niveau des Grundwassers
lag. Die Balken muſsten so lang sein, daſs sie 1½ Ellen über das
Fundament hinausragten. Zum Wassergraben stellte man den Hoch-
ofen so, daſs jener mit dem Wasserrad hinter der Rückwand des
Ofens lag. In der Regel lag der Brustpfeiler, welcher das Blase-
gewölbe von dem Arbeitsgewölbe trennte, rechts. In Schweden baute
man aber nicht selten zwei Hochöfen nebeneinander in ein gemein-
schaftliches Rauhgemäuer ein (Fig. 189). Dies geschah namentlich
auf den Hütten, wo Kanonen gegossen wurden, die oft so groſs waren,
daſs aus zwei Öfen zugleich abgestochen werden muſste. In diesem
[Abbildung] Fig. 189.
Falle war der Brustpfeiler des einen Ofens links, der des anderen
rechts, wie auch die Blasegewölbe sich gegenüber lagen. Die beiden
Ablaſsgewölbe waren durch den gemeinschaftlichen Pfeiler M getrennt.

Das Material für das Mauerwerk in Schweden war grauer Granit,
sogenannter Graustein (Gråsten). Das Fundament des Hochofen-
schachtes wurde in dem Fundament des Rauhgemäuers, dem Ofenstock,
besonders eingebaut. Das Grundmauerwerk der beiden Gewölbe wurde
nur mit gewöhnlichen Füllsteinen aufgeführt.

Das Einbauen des Gestelles war nicht Sache des Ofenbaumeisters,
sondern des Schmelzmeisters. Dies bleibt deshalb vorläufig auſser
Betracht; der Ofenbaumeister hatte nur Platz für dasſelbe zu lassen.

Was die alten Meister, welche die steinernen Öfen nach wallo-
nischer Art gebaut hatten, nicht verstanden hatten, war die richtige
Abführung der Feuchtigkeit aus dem nassen Mauerwerk und die

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[717/0731] Hochöfen Ende des 18. Jahrhunderts. lagen. Die Balken waren aus fettem, harzreichem Tannenholz, 9 Zoll dick, auf zwei Seiten behauen, welche, damit sie nicht ausweichen konnten, mit starken Holzpflöcken verbunden waren. Fig. 186, 187 und 188 a a zeigen die Anordnung eines solchen Balkenrostes. Der Rost muſste so tief liegen, daſs er unter dem Niveau des Grundwassers lag. Die Balken muſsten so lang sein, daſs sie 1½ Ellen über das Fundament hinausragten. Zum Wassergraben stellte man den Hoch- ofen so, daſs jener mit dem Wasserrad hinter der Rückwand des Ofens lag. In der Regel lag der Brustpfeiler, welcher das Blase- gewölbe von dem Arbeitsgewölbe trennte, rechts. In Schweden baute man aber nicht selten zwei Hochöfen nebeneinander in ein gemein- schaftliches Rauhgemäuer ein (Fig. 189). Dies geschah namentlich auf den Hütten, wo Kanonen gegossen wurden, die oft so groſs waren, daſs aus zwei Öfen zugleich abgestochen werden muſste. In diesem [Abbildung Fig. 189.] Falle war der Brustpfeiler des einen Ofens links, der des anderen rechts, wie auch die Blasegewölbe sich gegenüber lagen. Die beiden Ablaſsgewölbe waren durch den gemeinschaftlichen Pfeiler M getrennt. Das Material für das Mauerwerk in Schweden war grauer Granit, sogenannter Graustein (Gråsten). Das Fundament des Hochofen- schachtes wurde in dem Fundament des Rauhgemäuers, dem Ofenstock, besonders eingebaut. Das Grundmauerwerk der beiden Gewölbe wurde nur mit gewöhnlichen Füllsteinen aufgeführt. Das Einbauen des Gestelles war nicht Sache des Ofenbaumeisters, sondern des Schmelzmeisters. Dies bleibt deshalb vorläufig auſser Betracht; der Ofenbaumeister hatte nur Platz für dasſelbe zu lassen. Was die alten Meister, welche die steinernen Öfen nach wallo- nischer Art gebaut hatten, nicht verstanden hatten, war die richtige Abführung der Feuchtigkeit aus dem nassen Mauerwerk und die

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 717. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/731>, abgerufen am 25.11.2024.