5. Die Perwitzhütte; seit 1572, wird 1630 zum letztenmal er- wähnt.
6. Die Pfannerhütte; seit 1638; 1750 von Josef Rauscher an die Kompanie gegeben.
7. Der Peckenhammer (Deutschhammer); seit 1590. 1631 entstand an seiner Stelle
8. die Fuchsstuckhütte, kam an die Gebrüder Rauscher, welche sie 1750 an die Kompanie gaben.
1746 suchten die Gebrüder Rauscher, welche um die Mitte des 18. Jahrhunderts alle Stuckhütten von Mosinz und Plaggowitz an sich gebracht hatten, um die Konzession nach, einen Flossofen gegen Auflassung der Pfanner-, Patzen- und Puchbauerstuckhütte erbauen zu dürfen. Nach langem Kampf und unendlichen Schreibereien er- hielten sie 1754 die Konzession und erbauten
9. den Mosinzer Flossofen, ursprünglich Pfanner Flosshütte genannt. 1755 setzten sie denselben in Betrieb. -- 1768 erbaute die Kompanie Rauscher den zweiten grossen Flossofen,
10. den Fuchsflossofen gegen Auflassung der Gasser- und Fuchs- stuckhütte.
Um diese Zeit (1766) betrug die tägliche Erzeugung des Mo- sinzer Flossofens 3,1 Meiler (1550 Kil), der Kohlenaufwand 21 Schaff für den Meiler. Bei dem Stuckofen betrug der Kohlenverbrauch da- gegen 37 Schaff und die Herstellungskosten von einem Meiler 25 Gulden 44 Kreuzer, nämlich:
Für Erzverbrauch 8 fl. 3 kzr.
" Kohlenaufwand 12 " -- "
" Schmelzungskosten -- " 40 "
" Speditions- und Niederlagszinsen -- " 32 "
" Roheisenfracht ins Magazin 1 " 39 "
" Gebäudereparaturen 1 " -- "
" Wegreparaturen -- " 10 "
" Frohne 1 " 40 "
Summa 25 fl. 44 kzr.
1775 betrug die Erzeugung der Pfannerflosshütte 11308 Ctr. Roheisen,
" " " " " Fuchshütte 4103 " "
Summa 15411 Ctr. Roheisen.
Die Kompanie Rauscher konnte 1780 20000 Gulden Rein- gewinn verteilen. Die Flossöfen hatten damals noch durchgehends die Höhe von 15 Fuss. Der Ofen der Fuchshütte war 15 Fuss hoch,
Österreich.
5. Die Perwitzhütte; seit 1572, wird 1630 zum letztenmal er- wähnt.
6. Die Pfannerhütte; seit 1638; 1750 von Josef Rauscher an die Kompanie gegeben.
7. Der Peckenhammer (Deutschhammer); seit 1590. 1631 entstand an seiner Stelle
8. die Fuchsstuckhütte, kam an die Gebrüder Rauscher, welche sie 1750 an die Kompanie gaben.
1746 suchten die Gebrüder Rauscher, welche um die Mitte des 18. Jahrhunderts alle Stuckhütten von Mosinz und Plaggowitz an sich gebracht hatten, um die Konzession nach, einen Floſsofen gegen Auflassung der Pfanner-, Patzen- und Puchbauerstuckhütte erbauen zu dürfen. Nach langem Kampf und unendlichen Schreibereien er- hielten sie 1754 die Konzession und erbauten
9. den Mosinzer Floſsofen, ursprünglich Pfanner Floſshütte genannt. 1755 setzten sie denselben in Betrieb. — 1768 erbaute die Kompanie Rauscher den zweiten groſsen Floſsofen,
10. den Fuchsfloſsofen gegen Auflassung der Gasser- und Fuchs- stuckhütte.
Um diese Zeit (1766) betrug die tägliche Erzeugung des Mo- sinzer Floſsofens 3,1 Meiler (1550 Kil), der Kohlenaufwand 21 Schaff für den Meiler. Bei dem Stuckofen betrug der Kohlenverbrauch da- gegen 37 Schaff und die Herstellungskosten von einem Meiler 25 Gulden 44 Kreuzer, nämlich:
Für Erzverbrauch 8 fl. 3 kzr.
„ Kohlenaufwand 12 „ — „
„ Schmelzungskosten — „ 40 „
„ Speditions- und Niederlagszinsen — „ 32 „
„ Roheisenfracht ins Magazin 1 „ 39 „
„ Gebäudereparaturen 1 „ — „
„ Wegreparaturen — „ 10 „
„ Frohne 1 „ 40 „
Summa 25 fl. 44 kzr.
1775 betrug die Erzeugung der Pfannerfloſshütte 11308 Ctr. Roheisen,
„ „ „ „ „ Fuchshütte 4103 „ „
Summa 15411 Ctr. Roheisen.
Die Kompanie Rauscher konnte 1780 20000 Gulden Rein- gewinn verteilen. Die Floſsöfen hatten damals noch durchgehends die Höhe von 15 Fuſs. Der Ofen der Fuchshütte war 15 Fuſs hoch,
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[807/0821]
Österreich.
5. Die Perwitzhütte; seit 1572, wird 1630 zum letztenmal er-
wähnt.
6. Die Pfannerhütte; seit 1638; 1750 von Josef Rauscher an
die Kompanie gegeben.
7. Der Peckenhammer (Deutschhammer); seit 1590. 1631 entstand
an seiner Stelle
8. die Fuchsstuckhütte, kam an die Gebrüder Rauscher, welche
sie 1750 an die Kompanie gaben.
1746 suchten die Gebrüder Rauscher, welche um die Mitte des
18. Jahrhunderts alle Stuckhütten von Mosinz und Plaggowitz an
sich gebracht hatten, um die Konzession nach, einen Floſsofen gegen
Auflassung der Pfanner-, Patzen- und Puchbauerstuckhütte erbauen
zu dürfen. Nach langem Kampf und unendlichen Schreibereien er-
hielten sie 1754 die Konzession und erbauten
9. den Mosinzer Floſsofen, ursprünglich Pfanner Floſshütte
genannt. 1755 setzten sie denselben in Betrieb. — 1768 erbaute die
Kompanie Rauscher den zweiten groſsen Floſsofen,
10. den Fuchsfloſsofen gegen Auflassung der Gasser- und Fuchs-
stuckhütte.
Um diese Zeit (1766) betrug die tägliche Erzeugung des Mo-
sinzer Floſsofens 3,1 Meiler (1550 Kil), der Kohlenaufwand 21 Schaff
für den Meiler. Bei dem Stuckofen betrug der Kohlenverbrauch da-
gegen 37 Schaff und die Herstellungskosten von einem Meiler 25 Gulden
44 Kreuzer, nämlich:
Für Erzverbrauch 8 fl. 3 kzr.
„ Kohlenaufwand 12 „ — „
„ Schmelzungskosten — „ 40 „
„ Speditions- und Niederlagszinsen — „ 32 „
„ Roheisenfracht ins Magazin 1 „ 39 „
„ Gebäudereparaturen 1 „ — „
„ Wegreparaturen — „ 10 „
„ Frohne 1 „ 40 „
Summa 25 fl. 44 kzr.
1775 betrug die Erzeugung der Pfannerfloſshütte 11308 Ctr. Roheisen,
„ „ „ „ „ Fuchshütte 4103 „ „
Summa 15411 Ctr. Roheisen.
Die Kompanie Rauscher konnte 1780 20000 Gulden Rein-
gewinn verteilen. Die Floſsöfen hatten damals noch durchgehends
die Höhe von 15 Fuſs. Der Ofen der Fuchshütte war 15 Fuſs hoch,
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 807. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/821>, abgerufen am 22.11.2024.
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