33. der Wietinger Deutschhammer; seit 1591, kam 1783 ausser Betrieb.
34. Der St. Pauli Deutschhammer; seit 1574, kam später an die Grafen v. Christallnig, die ihn eingehen liessen, die Konzession aber mit in die Löllinger Union brachten.
35. Die Greissenegger Stuckhütte, auch Welzerhütte zu Eberstein, 1565 dem Herrn von Greissenegg zugehörig, kam später in Christallnigschen Besitz und wurde Ende des 18. Jahrhunderts in einen Wällischhammer umgewandelt.
36. Die Umfahrer-, auch Gillizsteinerhütte; seit 1570. 1605 kaufte David Christallnig, Handelsherr in St. Veit, den Gillizsteiner Besitz samt den Berg- und Schmelzwerken um den Betrag von 7000 Gulden. Sein Enkel Georg David kaufte die Herrschaften Eberstein und Hornburg und die Greisseneggerhütte. Die Familie Christallnig gehörte dadurch zu den grössten Besitzern am Hütten- berg. In einer Prozessschrift von 1674 konnte Georg Sigmund Christallnig durch Originalurkunden nachweisen, dass die Eber- steinschen Schmelzwerke bereits über 400 Jahre bestehen. Wegen hervorragender Verdienste im Eisenwesen wurde Georg Balthasar Christallnig 1709 in den Freiherrn- und 1721 in den Grafenstand erhoben.
Bei Guttaring lag die älteste Flosshütte:
37. Der Urtler Flossofen. Schon in der ersten Hälfte des 16. Jahr- hunderts bestand eine Stuckhütte im Urtlgraben. Der Urtler Floss- ofen wurde zwischen 1567 und 1580 von der Kammerstadt St. Veit erbaut. 1625 betrug die Produktion in zwei Kampagnen von 9 und 13 Wochen und 2 Tagen 5346 Ctr. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts schwankte sie zwischen 5000 bis 6500 Ctr., 1700 bis 1712 von 6490 bis 9800 Ctr., 1712 bis 1724 von 10000 bis 11500 Ctr., in welchen Grenzen sie im 18. Jahrhundert blieb, nur 1780 erreichte sie 13600 Ctr. Der Kohlenverbrauch schwankte von 20 bis 25 Schaff, das Ausbringen erreichte meist nur 40 Proz.
38. Die Silberegger Stuckhütte, im Krapfeld gelegen, wurde 1600 ge- gründet und gehörte im 18. Jahrhundert erst dem Grafen Gaissruck, dann Josef Edler von Pfeilheim, der die Hütte und Nagelschmiede 1763 an Max Thaddäus Freiherrn von Egger für 9000 Gulden verkaufte. Dieser liess sofort den Silberegger Stuckofen auf.
39. Die Treibacher Stuck- und Flosshütte. Erstere kam 1572 durch Erbschaft an Frau Anna Vellner. Karl Vellner erbaute 1606 ohne
Österreich.
Im Görschitzthal lagen
33. der Wietinger Deutschhammer; seit 1591, kam 1783 auſser Betrieb.
34. Der St. Pauli Deutschhammer; seit 1574, kam später an die Grafen v. Christallnig, die ihn eingehen lieſsen, die Konzession aber mit in die Löllinger Union brachten.
35. Die Greiſsenegger Stuckhütte, auch Welzerhütte zu Eberstein, 1565 dem Herrn von Greiſsenegg zugehörig, kam später in Christallnigschen Besitz und wurde Ende des 18. Jahrhunderts in einen Wällischhammer umgewandelt.
36. Die Umfahrer-, auch Gillizsteinerhütte; seit 1570. 1605 kaufte David Christallnig, Handelsherr in St. Veit, den Gillizsteiner Besitz samt den Berg- und Schmelzwerken um den Betrag von 7000 Gulden. Sein Enkel Georg David kaufte die Herrschaften Eberstein und Hornburg und die Greiſseneggerhütte. Die Familie Christallnig gehörte dadurch zu den gröſsten Besitzern am Hütten- berg. In einer Prozeſsschrift von 1674 konnte Georg Sigmund Christallnig durch Originalurkunden nachweisen, daſs die Eber- steinschen Schmelzwerke bereits über 400 Jahre bestehen. Wegen hervorragender Verdienste im Eisenwesen wurde Georg Balthasar Christallnig 1709 in den Freiherrn- und 1721 in den Grafenstand erhoben.
Bei Guttaring lag die älteste Floſshütte:
37. Der Urtler Floſsofen. Schon in der ersten Hälfte des 16. Jahr- hunderts bestand eine Stuckhütte im Urtlgraben. Der Urtler Floſs- ofen wurde zwischen 1567 und 1580 von der Kammerstadt St. Veit erbaut. 1625 betrug die Produktion in zwei Kampagnen von 9 und 13 Wochen und 2 Tagen 5346 Ctr. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts schwankte sie zwischen 5000 bis 6500 Ctr., 1700 bis 1712 von 6490 bis 9800 Ctr., 1712 bis 1724 von 10000 bis 11500 Ctr., in welchen Grenzen sie im 18. Jahrhundert blieb, nur 1780 erreichte sie 13600 Ctr. Der Kohlenverbrauch schwankte von 20 bis 25 Schaff, das Ausbringen erreichte meist nur 40 Proz.
38. Die Silberegger Stuckhütte, im Krapfeld gelegen, wurde 1600 ge- gründet und gehörte im 18. Jahrhundert erst dem Grafen Gaiſsruck, dann Josef Edler von Pfeilheim, der die Hütte und Nagelschmiede 1763 an Max Thaddäus Freiherrn von Egger für 9000 Gulden verkaufte. Dieser lieſs sofort den Silberegger Stuckofen auf.
39. Die Treibacher Stuck- und Floſshütte. Erstere kam 1572 durch Erbschaft an Frau Anna Vellner. Karl Vellner erbaute 1606 ohne
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Österreich.
Im Görschitzthal lagen
33. der Wietinger Deutschhammer; seit 1591, kam 1783 auſser
Betrieb.
34. Der St. Pauli Deutschhammer; seit 1574, kam später an die
Grafen v. Christallnig, die ihn eingehen lieſsen, die Konzession
aber mit in die Löllinger Union brachten.
35. Die Greiſsenegger Stuckhütte, auch Welzerhütte zu Eberstein,
1565 dem Herrn von Greiſsenegg zugehörig, kam später in
Christallnigschen Besitz und wurde Ende des 18. Jahrhunderts
in einen Wällischhammer umgewandelt.
36. Die Umfahrer-, auch Gillizsteinerhütte; seit 1570. 1605 kaufte
David Christallnig, Handelsherr in St. Veit, den Gillizsteiner
Besitz samt den Berg- und Schmelzwerken um den Betrag von
7000 Gulden. Sein Enkel Georg David kaufte die Herrschaften
Eberstein und Hornburg und die Greiſseneggerhütte. Die Familie
Christallnig gehörte dadurch zu den gröſsten Besitzern am Hütten-
berg. In einer Prozeſsschrift von 1674 konnte Georg Sigmund
Christallnig durch Originalurkunden nachweisen, daſs die Eber-
steinschen Schmelzwerke bereits über 400 Jahre bestehen. Wegen
hervorragender Verdienste im Eisenwesen wurde Georg Balthasar
Christallnig 1709 in den Freiherrn- und 1721 in den Grafenstand
erhoben.
Bei Guttaring lag die älteste Floſshütte:
37. Der Urtler Floſsofen. Schon in der ersten Hälfte des 16. Jahr-
hunderts bestand eine Stuckhütte im Urtlgraben. Der Urtler Floſs-
ofen wurde zwischen 1567 und 1580 von der Kammerstadt St. Veit
erbaut. 1625 betrug die Produktion in zwei Kampagnen von 9 und
13 Wochen und 2 Tagen 5346 Ctr. In der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts schwankte sie zwischen 5000 bis 6500 Ctr., 1700 bis
1712 von 6490 bis 9800 Ctr., 1712 bis 1724 von 10000 bis 11500 Ctr.,
in welchen Grenzen sie im 18. Jahrhundert blieb, nur 1780 erreichte
sie 13600 Ctr. Der Kohlenverbrauch schwankte von 20 bis 25 Schaff,
das Ausbringen erreichte meist nur 40 Proz.
38. Die Silberegger Stuckhütte, im Krapfeld gelegen, wurde 1600 ge-
gründet und gehörte im 18. Jahrhundert erst dem Grafen Gaiſsruck,
dann Josef Edler von Pfeilheim, der die Hütte und Nagelschmiede
1763 an Max Thaddäus Freiherrn von Egger für 9000 Gulden
verkaufte. Dieser lieſs sofort den Silberegger Stuckofen auf.
39. Die Treibacher Stuck- und Floſshütte. Erstere kam 1572 durch
Erbschaft an Frau Anna Vellner. Karl Vellner erbaute 1606 ohne
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 810. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/824>, abgerufen am 22.11.2024.
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