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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Andere Länder 1851 bis 1860.
grössten, in der Türkei, in Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika, er-
folgte noch in der ursprünglichen Weise, wie es im ersten Bande
geschildert worden ist. Man gewann unreines schmiedbares Eisen in
Rennfeuern oder Stücköfen unmittelbar aus den Erzen. Letzteres
geschah beispielsweise in der Türkei, besonders in Bosnien. -- Die
Versuche, europäischen Betrieb in den übrigen Erdteilen einzuführen,
hatten nur geringen Erfolg.

In Brasilien hatte schon im Jahre 1810 die Provinz S. Paulo zu
Ipanema eine Eisenhütte mit zwei Holzkohlenhochöfen von je 8 m
Höhe, die abwechselnd betrieben wurden, errichtet.

Aufsehen erregte die Anlage eines nach englischem Muster von
dem berühmten Josiah M. Heath für eine Gesellschaft (Indian Steel,
Iron and Chrom Company) Ende der dreissiger Jahre zu Porto Novo
bei Beypur in Ostindien erbauten Eisenhüttenwerkes, das einen vor-
züglichen Stahl lieferte. Das Werk hatte Hochöfen und Puddelöfen.
Nach Heaths Tode (1850) machte das Werk ausgangs der fünfziger
Jahre noch einmal durch die erfolgreiche Einführung des Bessemer-
prozesses, zu einer Zeit, als man in England dieses Verfahren noch
sehr abfällig beurteilte, von sich reden. Dennoch kam das Werk
1861 zum Erliegen, hauptsächlich deshalb, weil die schwächlichen
Eingeborenen der beschwerlichen Arbeit nicht gewachsen und eng-
lische Arbeiter zu teuer waren.

Bessemers grosse Erfindung war der Morgenstern einer neuen
Zeit für die Eisenindustrie, der einem hellen Tage in den folgenden
Jahrzehnten voranleuchtete. Die Geschichte dieses glänzendsten Ab-
schnittes der Geschichte des Eisens zu schildern, wird die Aufgabe
des nächsten und letzten Bandes dieses Werkes sein.




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Andere Länder 1851 bis 1860.
gröſsten, in der Türkei, in Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika, er-
folgte noch in der ursprünglichen Weise, wie es im ersten Bande
geschildert worden ist. Man gewann unreines schmiedbares Eisen in
Rennfeuern oder Stücköfen unmittelbar aus den Erzen. Letzteres
geschah beispielsweise in der Türkei, besonders in Bosnien. — Die
Versuche, europäischen Betrieb in den übrigen Erdteilen einzuführen,
hatten nur geringen Erfolg.

In Brasilien hatte schon im Jahre 1810 die Provinz S. Paulo zu
Ipanema eine Eisenhütte mit zwei Holzkohlenhochöfen von je 8 m
Höhe, die abwechselnd betrieben wurden, errichtet.

Aufsehen erregte die Anlage eines nach englischem Muster von
dem berühmten Josiah M. Heath für eine Gesellschaft (Indian Steel,
Iron and Chrom Company) Ende der dreiſsiger Jahre zu Porto Novo
bei Beypur in Ostindien erbauten Eisenhüttenwerkes, das einen vor-
züglichen Stahl lieferte. Das Werk hatte Hochöfen und Puddelöfen.
Nach Heaths Tode (1850) machte das Werk ausgangs der fünfziger
Jahre noch einmal durch die erfolgreiche Einführung des Bessemer-
prozesses, zu einer Zeit, als man in England dieses Verfahren noch
sehr abfällig beurteilte, von sich reden. Dennoch kam das Werk
1861 zum Erliegen, hauptsächlich deshalb, weil die schwächlichen
Eingeborenen der beschwerlichen Arbeit nicht gewachsen und eng-
lische Arbeiter zu teuer waren.

Bessemers groſse Erfindung war der Morgenstern einer neuen
Zeit für die Eisenindustrie, der einem hellen Tage in den folgenden
Jahrzehnten voranleuchtete. Die Geschichte dieses glänzendsten Ab-
schnittes der Geschichte des Eisens zu schildern, wird die Aufgabe
des nächsten und letzten Bandes dieses Werkes sein.




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[1011/1027] Andere Länder 1851 bis 1860. gröſsten, in der Türkei, in Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika, er- folgte noch in der ursprünglichen Weise, wie es im ersten Bande geschildert worden ist. Man gewann unreines schmiedbares Eisen in Rennfeuern oder Stücköfen unmittelbar aus den Erzen. Letzteres geschah beispielsweise in der Türkei, besonders in Bosnien. — Die Versuche, europäischen Betrieb in den übrigen Erdteilen einzuführen, hatten nur geringen Erfolg. In Brasilien hatte schon im Jahre 1810 die Provinz S. Paulo zu Ipanema eine Eisenhütte mit zwei Holzkohlenhochöfen von je 8 m Höhe, die abwechselnd betrieben wurden, errichtet. Aufsehen erregte die Anlage eines nach englischem Muster von dem berühmten Josiah M. Heath für eine Gesellschaft (Indian Steel, Iron and Chrom Company) Ende der dreiſsiger Jahre zu Porto Novo bei Beypur in Ostindien erbauten Eisenhüttenwerkes, das einen vor- züglichen Stahl lieferte. Das Werk hatte Hochöfen und Puddelöfen. Nach Heaths Tode (1850) machte das Werk ausgangs der fünfziger Jahre noch einmal durch die erfolgreiche Einführung des Bessemer- prozesses, zu einer Zeit, als man in England dieses Verfahren noch sehr abfällig beurteilte, von sich reden. Dennoch kam das Werk 1861 zum Erliegen, hauptsächlich deshalb, weil die schwächlichen Eingeborenen der beschwerlichen Arbeit nicht gewachsen und eng- lische Arbeiter zu teuer waren. Bessemers groſse Erfindung war der Morgenstern einer neuen Zeit für die Eisenindustrie, der einem hellen Tage in den folgenden Jahrzehnten voranleuchtete. Die Geschichte dieses glänzendsten Ab- schnittes der Geschichte des Eisens zu schildern, wird die Aufgabe des nächsten und letzten Bandes dieses Werkes sein. 64*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 1011. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/1027>, abgerufen am 22.11.2024.