worden war, ging bis 1850. 1810 gab es drei Eisenschneidmühlen in New Castle county.
In Columbia gab es 1812 eine Ankerschmiede bei Washington und eine Kanonengiesserei zu Georgetown am Potomac. Das erste Walzwerk westlich des Alleghanygebirges war das Eisenwerk am Cheatriver, das 1812 einen Hochofen, Eisenhammer, Walz- und Schneidwerk und eine Nagelfabrik umfasste.
In Nord-Carolina entwickelte sich die Eisenindustrie weiter, doch entstanden nur Rennwerke, für welche die reichen Magnet- und Hämatiterze des Landes sehr geeignet waren. 1810 zählte man 18 Rennwerke und nur 2 Hochöfen, den Madison und den Rehoboth furnace, beide in der Grafschaft Lincoln. Die Rennwerke wurden mit Wassertrommeln (trompes), die Hochöfen mit Holzcylindergebläsen (tubs) betrieben.
In Süd-Carolina gab es 1810 9 Rennwerke, ferner einen 1802 erbauten Flammofen in der Giesserei zwischen den Flüssen Cooper und Ashley, welche gute Waren lieferten.
Die Eisenindustrie von Georgia nahm erst im 19. Jahrhundert ihren Anfang. 1810 war 1 Rennwerk, 1 Frischhammer und 1 Nagel- fabrik im Betrieb.
In Kentucky zählte man 1810 4 Hochöfen, 3 Frischschmieden und 4 Nagelfabriken in Lexington. 1815 verschmolz Richard Deering zum erstenmal Erze vom Hanging Rock. Der Versuch gelang und daraufhin baute er einen Hochofen "Argillite" in Greenup county, 25 Fuss hoch und 6 Fuss weit, ganz in einem Felsen von schwarzem Schiefer ausgehauen. Die Produktion dieses Ofens war aber gering und blieb er nur einige Jahre in Betrieb.
Der Anfang der Eisenindustrie des Staates Ohio fällt zusammen mit der Zeit seiner Aufnahme in die Union. Diese erfolgte 1802, und 1803 blies Daniel Eaton den ersten Hochofen "Hopewell" an. 1806 erbauten R. Montgomery und John Struthers den Montgomery furnace, der täglich 21/2 bis 3 Tonnen Eisen hauptsächlich als Guss- waren lieferte. Was von Roheisen fiel, wurde nach Pittsburg ver- kauft. 1807/8 wurden der Dall-Ofen bei Neu-Lissabon in Columbia county, 1808 Dillons-Ofen und -Hammer, die bis 1850 in Betrieb standen, 1812 der Mosquito Creek-Ofen bei Nilstown von James Heaton erbaut. Diesen folgten 1811 bis 1816 drei weitere Hochöfen in Adams county, welche die Raseneisensteine von Brush Creek valley verschmolzen. Der Old Steam furnace entstand 1814.
Die Stahlfabrikation in den Vereinigten Staaten blieb auch
Die Vereinigten Staaten 1801 bis 1815.
worden war, ging bis 1850. 1810 gab es drei Eisenschneidmühlen in New Castle county.
In Columbia gab es 1812 eine Ankerschmiede bei Washington und eine Kanonengieſserei zu Georgetown am Potomac. Das erste Walzwerk westlich des Alleghanygebirges war das Eisenwerk am Cheatriver, das 1812 einen Hochofen, Eisenhammer, Walz- und Schneidwerk und eine Nagelfabrik umfaſste.
In Nord-Carolina entwickelte sich die Eisenindustrie weiter, doch entstanden nur Rennwerke, für welche die reichen Magnet- und Hämatiterze des Landes sehr geeignet waren. 1810 zählte man 18 Rennwerke und nur 2 Hochöfen, den Madison und den Rehoboth furnace, beide in der Grafschaft Lincoln. Die Rennwerke wurden mit Wassertrommeln (trompes), die Hochöfen mit Holzcylindergebläsen (tubs) betrieben.
In Süd-Carolina gab es 1810 9 Rennwerke, ferner einen 1802 erbauten Flammofen in der Gieſserei zwischen den Flüssen Cooper und Ashley, welche gute Waren lieferten.
Die Eisenindustrie von Georgia nahm erst im 19. Jahrhundert ihren Anfang. 1810 war 1 Rennwerk, 1 Frischhammer und 1 Nagel- fabrik im Betrieb.
In Kentucky zählte man 1810 4 Hochöfen, 3 Frischschmieden und 4 Nagelfabriken in Lexington. 1815 verschmolz Richard Deering zum erstenmal Erze vom Hanging Rock. Der Versuch gelang und daraufhin baute er einen Hochofen „Argillite“ in Greenup county, 25 Fuſs hoch und 6 Fuſs weit, ganz in einem Felsen von schwarzem Schiefer ausgehauen. Die Produktion dieses Ofens war aber gering und blieb er nur einige Jahre in Betrieb.
Der Anfang der Eisenindustrie des Staates Ohio fällt zusammen mit der Zeit seiner Aufnahme in die Union. Diese erfolgte 1802, und 1803 blies Daniel Eaton den ersten Hochofen „Hopewell“ an. 1806 erbauten R. Montgomery und John Struthers den Montgomery furnace, der täglich 2½ bis 3 Tonnen Eisen hauptsächlich als Guſs- waren lieferte. Was von Roheisen fiel, wurde nach Pittsburg ver- kauft. 1807/8 wurden der Dall-Ofen bei Neu-Lissabon in Columbia county, 1808 Dillons-Ofen und -Hammer, die bis 1850 in Betrieb standen, 1812 der Mosquito Creek-Ofen bei Nilstown von James Heaton erbaut. Diesen folgten 1811 bis 1816 drei weitere Hochöfen in Adams county, welche die Raseneisensteine von Brush Creek valley verschmolzen. Der Old Steam furnace entstand 1814.
Die Stahlfabrikation in den Vereinigten Staaten blieb auch
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Die Vereinigten Staaten 1801 bis 1815.
worden war, ging bis 1850. 1810 gab es drei Eisenschneidmühlen in
New Castle county.
In Columbia gab es 1812 eine Ankerschmiede bei Washington
und eine Kanonengieſserei zu Georgetown am Potomac. Das erste
Walzwerk westlich des Alleghanygebirges war das Eisenwerk am
Cheatriver, das 1812 einen Hochofen, Eisenhammer, Walz- und
Schneidwerk und eine Nagelfabrik umfaſste.
In Nord-Carolina entwickelte sich die Eisenindustrie weiter,
doch entstanden nur Rennwerke, für welche die reichen Magnet- und
Hämatiterze des Landes sehr geeignet waren. 1810 zählte man
18 Rennwerke und nur 2 Hochöfen, den Madison und den Rehoboth
furnace, beide in der Grafschaft Lincoln. Die Rennwerke wurden
mit Wassertrommeln (trompes), die Hochöfen mit Holzcylindergebläsen
(tubs) betrieben.
In Süd-Carolina gab es 1810 9 Rennwerke, ferner einen 1802
erbauten Flammofen in der Gieſserei zwischen den Flüssen Cooper
und Ashley, welche gute Waren lieferten.
Die Eisenindustrie von Georgia nahm erst im 19. Jahrhundert
ihren Anfang. 1810 war 1 Rennwerk, 1 Frischhammer und 1 Nagel-
fabrik im Betrieb.
In Kentucky zählte man 1810 4 Hochöfen, 3 Frischschmieden
und 4 Nagelfabriken in Lexington. 1815 verschmolz Richard
Deering zum erstenmal Erze vom Hanging Rock. Der Versuch
gelang und daraufhin baute er einen Hochofen „Argillite“ in Greenup
county, 25 Fuſs hoch und 6 Fuſs weit, ganz in einem Felsen von
schwarzem Schiefer ausgehauen. Die Produktion dieses Ofens war
aber gering und blieb er nur einige Jahre in Betrieb.
Der Anfang der Eisenindustrie des Staates Ohio fällt zusammen
mit der Zeit seiner Aufnahme in die Union. Diese erfolgte 1802, und
1803 blies Daniel Eaton den ersten Hochofen „Hopewell“ an. 1806
erbauten R. Montgomery und John Struthers den Montgomery
furnace, der täglich 2½ bis 3 Tonnen Eisen hauptsächlich als Guſs-
waren lieferte. Was von Roheisen fiel, wurde nach Pittsburg ver-
kauft. 1807/8 wurden der Dall-Ofen bei Neu-Lissabon in Columbia
county, 1808 Dillons-Ofen und -Hammer, die bis 1850 in Betrieb
standen, 1812 der Mosquito Creek-Ofen bei Nilstown von James
Heaton erbaut. Diesen folgten 1811 bis 1816 drei weitere Hochöfen in
Adams county, welche die Raseneisensteine von Brush Creek valley
verschmolzen. Der Old Steam furnace entstand 1814.
Die Stahlfabrikation in den Vereinigten Staaten blieb auch
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/215>, abgerufen am 24.11.2024.
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