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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Gebläse 1816 bis 1830.
Namen Rotations-Wassersäulengebläse bezeichnete 1). Le Petit Lema-
sure
erhielt 1824 in Frankreich ein Patent für ein Gebläse mit zwei
wagerechten Cylindern. Die Cylinder waren klein und von Holz; die
Maschine machte 90 Touren in der Minute (Brevets XIX, 159).

Dieses sehr einfache Tonnengebläse, das aber nur für kleine Feuer
verwendbar war und von Lemasure für ein kleines katalonisches

[Abbildung] Fig. 54.
Luppenfeuer zu Ratis (Depart. de
Lot et Garonne) erbaut war, ist
von d'Aubuisson beschrieben
worden 2). Es besteht aus zwei
cylindrischen Tonnen (Fig. 55), in
welchen eine vertikale Scheide-
wand a s von oben her eingebracht
ist, welche mit ihrem unteren
Teile in das Wasser, welches das
Fass bis zur Hälfte füllt, ein-
taucht. Indem nun die Tonnen
etwas über einen rechten Winkel
hin und her geschwenkt werden,
wird der Luftraum einmal ver-
grössert, das andere Mal ver-
kleinert, hierdurch wird die Luft
durch die Öffnungen einmal ein-
gesogen, das andere Mal ausge-
presst. Die Ausströmungsöffnun-
gen befinden sich auf der dem
Feuer zugekehrten Seite und bla-
sen in eine gemeinschaftliche
Rohrleitung. Die beiden Tonnen
waren so gegeneinandergestellt,
dass die eine mit Blasen begann,
wenn die andere in der Mitte
ihrer Oscillation angelangt war.
Nach den Messungen und Berechnungen von d'Aubuisson ergab
das Gebläse zu Ratis nur 16 Proz. Nutzeffekt. Immerhin leistete es
noch mehr als ein Wassertrommelgebläse unter den gleichen Be-
dingungen.


1) Siehe Karsten, a. a. O., §. 619.
2) Annales des mines, IX, 521.

Gebläse 1816 bis 1830.
Namen Rotations-Wassersäulengebläse bezeichnete 1). Le Petit Lema-
sure
erhielt 1824 in Frankreich ein Patent für ein Gebläse mit zwei
wagerechten Cylindern. Die Cylinder waren klein und von Holz; die
Maschine machte 90 Touren in der Minute (Brevets XIX, 159).

Dieses sehr einfache Tonnengebläse, das aber nur für kleine Feuer
verwendbar war und von Lemasure für ein kleines katalonisches

[Abbildung] Fig. 54.
Luppenfeuer zu Ratis (Depart. de
Lot et Garonne) erbaut war, ist
von d’Aubuisson beschrieben
worden 2). Es besteht aus zwei
cylindrischen Tonnen (Fig. 55), in
welchen eine vertikale Scheide-
wand a s von oben her eingebracht
ist, welche mit ihrem unteren
Teile in das Wasser, welches das
Faſs bis zur Hälfte füllt, ein-
taucht. Indem nun die Tonnen
etwas über einen rechten Winkel
hin und her geschwenkt werden,
wird der Luftraum einmal ver-
gröſsert, das andere Mal ver-
kleinert, hierdurch wird die Luft
durch die Öffnungen einmal ein-
gesogen, das andere Mal ausge-
preſst. Die Ausströmungsöffnun-
gen befinden sich auf der dem
Feuer zugekehrten Seite und bla-
sen in eine gemeinschaftliche
Rohrleitung. Die beiden Tonnen
waren so gegeneinandergestellt,
daſs die eine mit Blasen begann,
wenn die andere in der Mitte
ihrer Oscillation angelangt war.
Nach den Messungen und Berechnungen von d’Aubuisson ergab
das Gebläse zu Ratis nur 16 Proz. Nutzeffekt. Immerhin leistete es
noch mehr als ein Wassertrommelgebläse unter den gleichen Be-
dingungen.


1) Siehe Karsten, a. a. O., §. 619.
2) Annales des mines, IX, 521.
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[232/0248] Gebläse 1816 bis 1830. Namen Rotations-Wassersäulengebläse bezeichnete 1). Le Petit Lema- sure erhielt 1824 in Frankreich ein Patent für ein Gebläse mit zwei wagerechten Cylindern. Die Cylinder waren klein und von Holz; die Maschine machte 90 Touren in der Minute (Brevets XIX, 159). Dieses sehr einfache Tonnengebläse, das aber nur für kleine Feuer verwendbar war und von Lemasure für ein kleines katalonisches [Abbildung Fig. 54.] Luppenfeuer zu Ratis (Depart. de Lot et Garonne) erbaut war, ist von d’Aubuisson beschrieben worden 2). Es besteht aus zwei cylindrischen Tonnen (Fig. 55), in welchen eine vertikale Scheide- wand a s von oben her eingebracht ist, welche mit ihrem unteren Teile in das Wasser, welches das Faſs bis zur Hälfte füllt, ein- taucht. Indem nun die Tonnen etwas über einen rechten Winkel hin und her geschwenkt werden, wird der Luftraum einmal ver- gröſsert, das andere Mal ver- kleinert, hierdurch wird die Luft durch die Öffnungen einmal ein- gesogen, das andere Mal ausge- preſst. Die Ausströmungsöffnun- gen befinden sich auf der dem Feuer zugekehrten Seite und bla- sen in eine gemeinschaftliche Rohrleitung. Die beiden Tonnen waren so gegeneinandergestellt, daſs die eine mit Blasen begann, wenn die andere in der Mitte ihrer Oscillation angelangt war. Nach den Messungen und Berechnungen von d’Aubuisson ergab das Gebläse zu Ratis nur 16 Proz. Nutzeffekt. Immerhin leistete es noch mehr als ein Wassertrommelgebläse unter den gleichen Be- dingungen. 1) Siehe Karsten, a. a. O., §. 619. 2) Annales des mines, IX, 521.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/248>, abgerufen am 24.11.2024.