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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Die Vereinigten Staaten 1816 bis 1830.
Meason erbaut. Thomas C. Lewis war der Ingenieur, der die
Pläne für das Werk entwarf, und Georg Lewis war der erste
Walzer und Eisendreher daselbst. Beide stammten aus Wales. Das
Roheisen wurde erst in einem Feineisenfeuer mit Wind gefrischt,
dann in zwei Puddelöfen gepuddelt. Ausserdem umfasste die Anlage
einen Schweissofen, eine Walzenstrasse und einen Reckhammer. Die
Walzen waren auf dem Dubar-Hochofen gegossen. In den Puddel-
und Schweissöfen wurde rohe Steinkohle, in dem Feinfeuer Koks ver-
wendet. Es ist dies mit die erste Verwendung von mineralischem
Brennstoff in der amerikanischen Eisenindustrie. Am 15. September
1817 kam das Werk in Betrieb. Der Unternehmer, J. Meason, der
aus Virginia stammte, starb schon 1819. 1835 wurde das Werk
durch eine Überschwemmung zerstört.

Dr. Peter Schönberger, der 1771 in Mannheim, Lancaster
county, geboren war, später einer der hervorragendsten Eisenindu-
striellen Amerikas wurde und am 18. Juni 1854 zu Mariette in der
Grafschaft Lancaster starb, hatte 1817 seinen ersten Hochofen,
Rebecca furnace, in Blair county erbaut.

1818 errichtete Rob. Curtin, ein Irländer, im Juniatathal den
Eagle-Hochofen zu der schon 1810 gegründeten Eagle forge. Diesem
fügte er 1830 ein kleines Walzwerk hinzu und erbaute in demselben
Jahre den Marthaofen am Bald Eagle Creek. Curtin starb 1856,
86 Jahre alt. -- 1818 baute Reuben Trexler, ebenfalls im Juniata-
thal, das Rennwerk Mary Ann im Trough Creekthal, dem er 1821 den
Paradies-Hochofen hinzufügte. In den folgenden Jahren wurden
noch verschiedene Eisenhütten im Juniatathal gegründet, doch war die
Eisenindustrie gehemmt durch die Schwierigkeit des Transportes nach
Pittsburg, der nur in Karren (waggons) auf beschwerlichen Wegen
bewerkstelligt werden konnte. Dies änderte sich, als 1828 der Penn-
sylvaniakanal eröffnet wurde. Von da an nahm die Verschiffung von
Eisen nach Pittsburg sehr zu und neue Eisenwerke erstanden.

Auch im östlichen Pennsylvanien nahm die Eisenindustrie von
Jahr zu Jahr zu. In Lehighthal erbaute M. S. Henry 1824 den
Katharinenofen bei Bushkill. David Heimbach jun. gründete 1820
den Clarissaofen bei dem Clarissahammer am Aquashicola Creek in
Carbon county und David Heimbach sen. baute 1827 einen Hoch-
ofen am Pocopoco Creek. Dieser wurde später, 1836, von William
Miller
gekauft und in Mary-Ann-furnace umgetauft. Er blieb bis
1859 im Betriebe. 1826 wurde der Lehigh-Hochofen am Trout Creek
bei Heidelberg (jetzt Washington) errichtet, der bis 1854 betrieben

Die Vereinigten Staaten 1816 bis 1830.
Meason erbaut. Thomas C. Lewis war der Ingenieur, der die
Pläne für das Werk entwarf, und Georg Lewis war der erste
Walzer und Eisendreher daselbst. Beide stammten aus Wales. Das
Roheisen wurde erst in einem Feineisenfeuer mit Wind gefrischt,
dann in zwei Puddelöfen gepuddelt. Auſserdem umfaſste die Anlage
einen Schweiſsofen, eine Walzenstraſse und einen Reckhammer. Die
Walzen waren auf dem Dubar-Hochofen gegossen. In den Puddel-
und Schweiſsöfen wurde rohe Steinkohle, in dem Feinfeuer Koks ver-
wendet. Es ist dies mit die erste Verwendung von mineralischem
Brennstoff in der amerikanischen Eisenindustrie. Am 15. September
1817 kam das Werk in Betrieb. Der Unternehmer, J. Meason, der
aus Virginia stammte, starb schon 1819. 1835 wurde das Werk
durch eine Überschwemmung zerstört.

Dr. Peter Schönberger, der 1771 in Mannheim, Lancaster
county, geboren war, später einer der hervorragendsten Eisenindu-
striellen Amerikas wurde und am 18. Juni 1854 zu Mariette in der
Grafschaft Lancaster starb, hatte 1817 seinen ersten Hochofen,
Rebecca furnace, in Blair county erbaut.

1818 errichtete Rob. Curtin, ein Irländer, im Juniatathal den
Eagle-Hochofen zu der schon 1810 gegründeten Eagle forge. Diesem
fügte er 1830 ein kleines Walzwerk hinzu und erbaute in demselben
Jahre den Marthaofen am Bald Eagle Creek. Curtin starb 1856,
86 Jahre alt. — 1818 baute Reuben Trexler, ebenfalls im Juniata-
thal, das Rennwerk Mary Ann im Trough Creekthal, dem er 1821 den
Paradies-Hochofen hinzufügte. In den folgenden Jahren wurden
noch verschiedene Eisenhütten im Juniatathal gegründet, doch war die
Eisenindustrie gehemmt durch die Schwierigkeit des Transportes nach
Pittsburg, der nur in Karren (waggons) auf beschwerlichen Wegen
bewerkstelligt werden konnte. Dies änderte sich, als 1828 der Penn-
sylvaniakanal eröffnet wurde. Von da an nahm die Verschiffung von
Eisen nach Pittsburg sehr zu und neue Eisenwerke erstanden.

Auch im östlichen Pennsylvanien nahm die Eisenindustrie von
Jahr zu Jahr zu. In Lehighthal erbaute M. S. Henry 1824 den
Katharinenofen bei Bushkill. David Heimbach jun. gründete 1820
den Clarissaofen bei dem Clarissahammer am Aquashicola Creek in
Carbon county und David Heimbach sen. baute 1827 einen Hoch-
ofen am Pocopoco Creek. Dieser wurde später, 1836, von William
Miller
gekauft und in Mary-Ann-furnace umgetauft. Er blieb bis
1859 im Betriebe. 1826 wurde der Lehigh-Hochofen am Trout Creek
bei Heidelberg (jetzt Washington) errichtet, der bis 1854 betrieben

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[376/0392] Die Vereinigten Staaten 1816 bis 1830. Meason erbaut. Thomas C. Lewis war der Ingenieur, der die Pläne für das Werk entwarf, und Georg Lewis war der erste Walzer und Eisendreher daselbst. Beide stammten aus Wales. Das Roheisen wurde erst in einem Feineisenfeuer mit Wind gefrischt, dann in zwei Puddelöfen gepuddelt. Auſserdem umfaſste die Anlage einen Schweiſsofen, eine Walzenstraſse und einen Reckhammer. Die Walzen waren auf dem Dubar-Hochofen gegossen. In den Puddel- und Schweiſsöfen wurde rohe Steinkohle, in dem Feinfeuer Koks ver- wendet. Es ist dies mit die erste Verwendung von mineralischem Brennstoff in der amerikanischen Eisenindustrie. Am 15. September 1817 kam das Werk in Betrieb. Der Unternehmer, J. Meason, der aus Virginia stammte, starb schon 1819. 1835 wurde das Werk durch eine Überschwemmung zerstört. Dr. Peter Schönberger, der 1771 in Mannheim, Lancaster county, geboren war, später einer der hervorragendsten Eisenindu- striellen Amerikas wurde und am 18. Juni 1854 zu Mariette in der Grafschaft Lancaster starb, hatte 1817 seinen ersten Hochofen, Rebecca furnace, in Blair county erbaut. 1818 errichtete Rob. Curtin, ein Irländer, im Juniatathal den Eagle-Hochofen zu der schon 1810 gegründeten Eagle forge. Diesem fügte er 1830 ein kleines Walzwerk hinzu und erbaute in demselben Jahre den Marthaofen am Bald Eagle Creek. Curtin starb 1856, 86 Jahre alt. — 1818 baute Reuben Trexler, ebenfalls im Juniata- thal, das Rennwerk Mary Ann im Trough Creekthal, dem er 1821 den Paradies-Hochofen hinzufügte. In den folgenden Jahren wurden noch verschiedene Eisenhütten im Juniatathal gegründet, doch war die Eisenindustrie gehemmt durch die Schwierigkeit des Transportes nach Pittsburg, der nur in Karren (waggons) auf beschwerlichen Wegen bewerkstelligt werden konnte. Dies änderte sich, als 1828 der Penn- sylvaniakanal eröffnet wurde. Von da an nahm die Verschiffung von Eisen nach Pittsburg sehr zu und neue Eisenwerke erstanden. Auch im östlichen Pennsylvanien nahm die Eisenindustrie von Jahr zu Jahr zu. In Lehighthal erbaute M. S. Henry 1824 den Katharinenofen bei Bushkill. David Heimbach jun. gründete 1820 den Clarissaofen bei dem Clarissahammer am Aquashicola Creek in Carbon county und David Heimbach sen. baute 1827 einen Hoch- ofen am Pocopoco Creek. Dieser wurde später, 1836, von William Miller gekauft und in Mary-Ann-furnace umgetauft. Er blieb bis 1859 im Betriebe. 1826 wurde der Lehigh-Hochofen am Trout Creek bei Heidelberg (jetzt Washington) errichtet, der bis 1854 betrieben

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/392>, abgerufen am 22.11.2024.