von vier verschiedenen Hütten nach. Schafhäutl fand selbst bei Dannemora-Eisen einen wenn auch sehr geringen Arsenikgehalt, wäh- rend Berthier in einem französischen weissen Eisen von Alais 4,08 Proz. Arsenik entdeckte; hierbei dürfte aber wohl ein Irrtum unterlaufen sein.
Dawes entdeckte 1835 zuerst Cyanverbindungen in mit heisser Luft und rohen Steinkohlen betriebenen Hochöfen.
Es wurden in dieser Periode eine grosse Zahl von Eisenana- lysen veröffentlicht, welche infolge der genaueren Untersuchungs- methoden im allgemeinen zuverlässiger sind als ältere Analysen. Es ist nicht möglich, dieselben hier wiederzugeben, wir können nur auf einige derselben verweisen. Karsten hat in seiner dritten Auflage der Eisenhüttenkunde §. 322 eine Zusammenstellung einer grösseren Anzahl solcher Analysen mitgeteilt. Hiervon rührt eine grosse Zahl von Untersuchungen deutscher Roheisensorten von ihm selbst her. Schottische und französische Sorten sind von Berthier analysiert, ausserdem sind Analysen von Daubree und Wilson aufgeführt. Die mitgeteilten Stahl- und Stabeisenanalysen sind hauptsächlich von Wilson und Gay-Lussac, von Thompson und von Karsten. L. Svanberg analysierte eine Anzahl amerikanischer Roheisensorten 1).
W. A. Miller teilte interessante Eisenanalysen mit 2), welche die chemische Veränderung des weissen Roheisens bei Adduzieren zu schmiedbarem Guss nachweisen. Danach hatten das spröde (I) und das hämmerbare (II) Eisen
I II
Spec. Gewicht 7,684 7,718
Kohlenstoff 2,80 0,88
Silicium 0,951 0,409
Aluminium Spur Spur
Schwefel 0,015 --
Phosphor Spur Spur
Sand 0,302 --
Gebundenen Kohlenstoff 2,217 0,424
Ungebundenen Kohlenstoff 0,583 0,446
Eine Anzahl Stahlanalysen hat Schafhäutl in seiner oben an- geführten Abhandlung veröffentlicht.
1) Siehe Berzelius, Jahresbericht XXVI, 198. Scheerers Metallurgie II, 62.
2) Report of the 18th. Meeting of the British Association etc. Journal für prakt. Chemie XV, 413.
Chemie des Eisens 1831 bis 1850.
von vier verschiedenen Hütten nach. Schafhäutl fand selbst bei Dannemora-Eisen einen wenn auch sehr geringen Arsenikgehalt, wäh- rend Berthier in einem französischen weiſsen Eisen von Alais 4,08 Proz. Arsenik entdeckte; hierbei dürfte aber wohl ein Irrtum unterlaufen sein.
Dawes entdeckte 1835 zuerst Cyanverbindungen in mit heiſser Luft und rohen Steinkohlen betriebenen Hochöfen.
Es wurden in dieser Periode eine groſse Zahl von Eisenana- lysen veröffentlicht, welche infolge der genaueren Untersuchungs- methoden im allgemeinen zuverlässiger sind als ältere Analysen. Es ist nicht möglich, dieselben hier wiederzugeben, wir können nur auf einige derselben verweisen. Karsten hat in seiner dritten Auflage der Eisenhüttenkunde §. 322 eine Zusammenstellung einer gröſseren Anzahl solcher Analysen mitgeteilt. Hiervon rührt eine groſse Zahl von Untersuchungen deutscher Roheisensorten von ihm selbst her. Schottische und französische Sorten sind von Berthier analysiert, auſserdem sind Analysen von Daubrée und Wilson aufgeführt. Die mitgeteilten Stahl- und Stabeisenanalysen sind hauptsächlich von Wilson und Gay-Lussac, von Thompson und von Karsten. L. Svanberg analysierte eine Anzahl amerikanischer Roheisensorten 1).
W. A. Miller teilte interessante Eisenanalysen mit 2), welche die chemische Veränderung des weiſsen Roheisens bei Adduzieren zu schmiedbarem Guſs nachweisen. Danach hatten das spröde (I) und das hämmerbare (II) Eisen
I II
Spec. Gewicht 7,684 7,718
Kohlenstoff 2,80 0,88
Silicium 0,951 0,409
Aluminium Spur Spur
Schwefel 0,015 —
Phosphor Spur Spur
Sand 0,302 —
Gebundenen Kohlenstoff 2,217 0,424
Ungebundenen Kohlenstoff 0,583 0,446
Eine Anzahl Stahlanalysen hat Schafhäutl in seiner oben an- geführten Abhandlung veröffentlicht.
1) Siehe Berzelius, Jahresbericht XXVI, 198. Scheerers Metallurgie II, 62.
2) Report of the 18th. Meeting of the British Association etc. Journal für prakt. Chemie XV, 413.
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[402/0418]
Chemie des Eisens 1831 bis 1850.
von vier verschiedenen Hütten nach. Schafhäutl fand selbst bei
Dannemora-Eisen einen wenn auch sehr geringen Arsenikgehalt, wäh-
rend Berthier in einem französischen weiſsen Eisen von Alais
4,08 Proz. Arsenik entdeckte; hierbei dürfte aber wohl ein Irrtum
unterlaufen sein.
Dawes entdeckte 1835 zuerst Cyanverbindungen in mit heiſser
Luft und rohen Steinkohlen betriebenen Hochöfen.
Es wurden in dieser Periode eine groſse Zahl von Eisenana-
lysen veröffentlicht, welche infolge der genaueren Untersuchungs-
methoden im allgemeinen zuverlässiger sind als ältere Analysen. Es
ist nicht möglich, dieselben hier wiederzugeben, wir können nur auf
einige derselben verweisen. Karsten hat in seiner dritten Auflage
der Eisenhüttenkunde §. 322 eine Zusammenstellung einer gröſseren
Anzahl solcher Analysen mitgeteilt. Hiervon rührt eine groſse Zahl
von Untersuchungen deutscher Roheisensorten von ihm selbst her.
Schottische und französische Sorten sind von Berthier analysiert,
auſserdem sind Analysen von Daubrée und Wilson aufgeführt. Die
mitgeteilten Stahl- und Stabeisenanalysen sind hauptsächlich von
Wilson und Gay-Lussac, von Thompson und von Karsten.
L. Svanberg analysierte eine Anzahl amerikanischer Roheisensorten 1).
W. A. Miller teilte interessante Eisenanalysen mit 2), welche die
chemische Veränderung des weiſsen Roheisens bei Adduzieren zu
schmiedbarem Guſs nachweisen. Danach hatten das spröde (I) und
das hämmerbare (II) Eisen
I II
Spec. Gewicht 7,684 7,718
Kohlenstoff 2,80 0,88
Silicium 0,951 0,409
Aluminium Spur Spur
Schwefel 0,015 —
Phosphor Spur Spur
Sand 0,302 —
Gebundenen Kohlenstoff 2,217 0,424
Ungebundenen Kohlenstoff 0,583 0,446
Eine Anzahl Stahlanalysen hat Schafhäutl in seiner oben an-
geführten Abhandlung veröffentlicht.
1) Siehe Berzelius, Jahresbericht XXVI, 198. Scheerers Metallurgie II, 62.
2) Report of the 18th. Meeting of the British Association etc. Journal für
prakt. Chemie XV, 413.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/418>, abgerufen am 22.11.2024.
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