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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Brennstoff und Hochofen 1831 bis 1850.

Von den damals in Anwendung gekommenen Torfverkohlungs-
öfen ist besonders ein cylindrischer Ofen mit Registeröffnungen zu
Rothau im Departement der Vogesen zu erwähnen 1). Zu Crouy bei
Meaux hatte man gemauerte Öfen, welche nach dem Princip der
Teeröfen eingerichtet waren 2). An anderen Orten bediente man sich
dazu Öfen mit Rost, zu denen atmosphärische Luft Zutritt hatte. Zu
Oberndorf befanden sich zehn Torfmeileröfen, welche Knapp in seiner
Technologie beschrieben hat.

W. Williams rühmt die vorzügliche Torfkohle, die man erhält,
wenn man gepressten, aschenarmen Torf verkohlt.

Wie dem Torf, so wendete man auch der Braunkohle eine
grössere Beachtung seitens der Eisenindustrie zu. Dieselbe kann als
ein Übergangsgebilde zwischen Torf und Steinkohle angesehen werden,
was auch durch die gründlichen chemischen Untersuchungen von
Regnault 3) bestätigt wurde. Ausser Regnault lieferten Kühnert,
Varrentrapp, Karsten, von Liebig, Reinsch
und Balling Ana-
lysen von Braunkohle.

Die organische feste Masse der drei Hauptbraunkohlenarten zeigte
nach diesen folgende mittlere Zusammensetzung:

Kohlenstoff Wasserstoff Sauerstoff
Faserige Braunkohle     60 5 35
Erdige Braunkohle     70 5 25
Muschelige Braunkohle     75 5 20

Die lufttrockene reine Braunkohle enthält aber ausserdem noch
20 Proz. hygroskopische Flüssigkeit, wonach sich folgende Zusammen-
setzung ergiebt:

Kohlenstoff Wasserstoff Chem. gebd. Hygroskop.
Wasser Wasser
Faserige Braunkohle     48 1 31 20
Erdige Braunkohle     56 2 22 20
Muschelige Braunkohle     60 3 17 20

Durch die Verunreinigungen, erdigen Beimengungen, Wassergehalt
und Struktur ist aber die Braunkohle ebenso verschieden unter sich
wie der Torf. Der absolute Wärmeeffekt der oben angeführten Braun-
kohlenarten berechnet sich für die


1) Siehe Annales des mines, 2. Serie, V, 211; Karsten, a. a. O., §. 524.
2) Ebendaselbst V, 223.
3) Annales des mines, 3. Serie, XII, 161.
Brennstoff und Hochofen 1831 bis 1850.

Von den damals in Anwendung gekommenen Torfverkohlungs-
öfen ist besonders ein cylindrischer Ofen mit Registeröffnungen zu
Rothau im Departement der Vogesen zu erwähnen 1). Zu Crouy bei
Meaux hatte man gemauerte Öfen, welche nach dem Princip der
Teeröfen eingerichtet waren 2). An anderen Orten bediente man sich
dazu Öfen mit Rost, zu denen atmosphärische Luft Zutritt hatte. Zu
Oberndorf befanden sich zehn Torfmeileröfen, welche Knapp in seiner
Technologie beschrieben hat.

W. Williams rühmt die vorzügliche Torfkohle, die man erhält,
wenn man gepressten, aschenarmen Torf verkohlt.

Wie dem Torf, so wendete man auch der Braunkohle eine
gröſsere Beachtung seitens der Eisenindustrie zu. Dieselbe kann als
ein Übergangsgebilde zwischen Torf und Steinkohle angesehen werden,
was auch durch die gründlichen chemischen Untersuchungen von
Regnault 3) bestätigt wurde. Auſser Regnault lieferten Kühnert,
Varrentrapp, Karsten, von Liebig, Reinsch
und Balling Ana-
lysen von Braunkohle.

Die organische feste Masse der drei Hauptbraunkohlenarten zeigte
nach diesen folgende mittlere Zusammensetzung:

Kohlenstoff Wasserstoff Sauerstoff
Faserige Braunkohle     60 5 35
Erdige Braunkohle     70 5 25
Muschelige Braunkohle     75 5 20

Die lufttrockene reine Braunkohle enthält aber auſserdem noch
20 Proz. hygroskopische Flüssigkeit, wonach sich folgende Zusammen-
setzung ergiebt:

Kohlenstoff Wasserstoff Chem. gebd. Hygroskop.
Wasser Wasser
Faserige Braunkohle     48 1 31 20
Erdige Braunkohle     56 2 22 20
Muschelige Braunkohle     60 3 17 20

Durch die Verunreinigungen, erdigen Beimengungen, Wassergehalt
und Struktur ist aber die Braunkohle ebenso verschieden unter sich
wie der Torf. Der absolute Wärmeeffekt der oben angeführten Braun-
kohlenarten berechnet sich für die


1) Siehe Annales des mines, 2. Serie, V, 211; Karsten, a. a. O., §. 524.
2) Ebendaselbst V, 223.
3) Annales des mines, 3. Serie, XII, 161.
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[473/0489] Brennstoff und Hochofen 1831 bis 1850. Von den damals in Anwendung gekommenen Torfverkohlungs- öfen ist besonders ein cylindrischer Ofen mit Registeröffnungen zu Rothau im Departement der Vogesen zu erwähnen 1). Zu Crouy bei Meaux hatte man gemauerte Öfen, welche nach dem Princip der Teeröfen eingerichtet waren 2). An anderen Orten bediente man sich dazu Öfen mit Rost, zu denen atmosphärische Luft Zutritt hatte. Zu Oberndorf befanden sich zehn Torfmeileröfen, welche Knapp in seiner Technologie beschrieben hat. W. Williams rühmt die vorzügliche Torfkohle, die man erhält, wenn man gepressten, aschenarmen Torf verkohlt. Wie dem Torf, so wendete man auch der Braunkohle eine gröſsere Beachtung seitens der Eisenindustrie zu. Dieselbe kann als ein Übergangsgebilde zwischen Torf und Steinkohle angesehen werden, was auch durch die gründlichen chemischen Untersuchungen von Regnault 3) bestätigt wurde. Auſser Regnault lieferten Kühnert, Varrentrapp, Karsten, von Liebig, Reinsch und Balling Ana- lysen von Braunkohle. Die organische feste Masse der drei Hauptbraunkohlenarten zeigte nach diesen folgende mittlere Zusammensetzung: Kohlenstoff Wasserstoff Sauerstoff Faserige Braunkohle 60 5 35 Erdige Braunkohle 70 5 25 Muschelige Braunkohle 75 5 20 Die lufttrockene reine Braunkohle enthält aber auſserdem noch 20 Proz. hygroskopische Flüssigkeit, wonach sich folgende Zusammen- setzung ergiebt: Kohlenstoff Wasserstoff Chem. gebd. Hygroskop. Wasser Wasser Faserige Braunkohle 48 1 31 20 Erdige Braunkohle 56 2 22 20 Muschelige Braunkohle 60 3 17 20 Durch die Verunreinigungen, erdigen Beimengungen, Wassergehalt und Struktur ist aber die Braunkohle ebenso verschieden unter sich wie der Torf. Der absolute Wärmeeffekt der oben angeführten Braun- kohlenarten berechnet sich für die 1) Siehe Annales des mines, 2. Serie, V, 211; Karsten, a. a. O., §. 524. 2) Ebendaselbst V, 223. 3) Annales des mines, 3. Serie, XII, 161.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/489>, abgerufen am 22.11.2024.