rungen bei der Zuleitung des Windes zum Ofen zur Folge. Die alten Lederschläuche, welche früher die Düsen mit der Rohrleitung ver- banden, waren nicht mehr verwendbar, die Verbindung musste durch ein metallenes Rohr hergestellt werden. Dieses Verbindungsstück machte man anfangs von Eisen- oder Kupferblech, später von Gusseisen. Um der Düse aber ihre Beweglichkeit, die sie durch das starre Rohr ver-
[Abbildung]
Fig. 144.
loren hatte, wiederzugeben, brachte man am Ende des Rohres ein Kugelgelenk an, mit welchem die Düse verbunden wurde.
Um das Vor- und Zurückfahren der Düse zu ermöglichen, war ein verschiebbares Rohr, wie bei einem Perspektiv, in ein anderes Rohr gesteckt und konnte durch eine Schraube vor- und rückwärts geschoben werden. Karsten hat in seinem Handbuch der Eisenhüttenkunde, Tab. XIV, verschiedene derartige Düsenvorrichtungen abgebildet, dar- unter auch die in Fig. 144 dargestellte für Kokshochöfen. C ist
[Abbildung]
Fig. 145.
das in E verschiebbare Rohr mit dem Kugel- gelenk K. Noch zweck- mässiger war nament- lich für grosse und schwere Düsenstöcke die Vor- und Rück- wärtsbewegung mittels Zahnstange und Zahn- getriebe, wie es Va- lerius (Fig. 145) ab- gebildet hat, doch giebt er dabei an, dass der Apparat aus Deutschland stamme. Einen solchen Düsenstock mit Zahngetriebe und geschlossener Form hatte Faber du Faur schon anfangs der 40er Jahre zu Wasseralfingen in Benutzung, Fig. 146 1).
1) Beschreibung von Delesse, Berg- und hüttenmänn. Ztg. vom 19. August 1843, Fig. 65.
Winderzeugung und Windführung 1831 bis 1850.
rungen bei der Zuleitung des Windes zum Ofen zur Folge. Die alten Lederschläuche, welche früher die Düsen mit der Rohrleitung ver- banden, waren nicht mehr verwendbar, die Verbindung muſste durch ein metallenes Rohr hergestellt werden. Dieses Verbindungsstück machte man anfangs von Eisen- oder Kupferblech, später von Guſseisen. Um der Düse aber ihre Beweglichkeit, die sie durch das starre Rohr ver-
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Fig. 144.
loren hatte, wiederzugeben, brachte man am Ende des Rohres ein Kugelgelenk an, mit welchem die Düse verbunden wurde.
Um das Vor- und Zurückfahren der Düse zu ermöglichen, war ein verschiebbares Rohr, wie bei einem Perspektiv, in ein anderes Rohr gesteckt und konnte durch eine Schraube vor- und rückwärts geschoben werden. Karsten hat in seinem Handbuch der Eisenhüttenkunde, Tab. XIV, verschiedene derartige Düsenvorrichtungen abgebildet, dar- unter auch die in Fig. 144 dargestellte für Kokshochöfen. C ist
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Fig. 145.
das in E verschiebbare Rohr mit dem Kugel- gelenk K. Noch zweck- mäſsiger war nament- lich für groſse und schwere Düsenstöcke die Vor- und Rück- wärtsbewegung mittels Zahnstange und Zahn- getriebe, wie es Va- lerius (Fig. 145) ab- gebildet hat, doch giebt er dabei an, daſs der Apparat aus Deutschland stamme. Einen solchen Düsenstock mit Zahngetriebe und geschlossener Form hatte Faber du Faur schon anfangs der 40er Jahre zu Wasseralfingen in Benutzung, Fig. 146 1).
1) Beschreibung von Delesse, Berg- und hüttenmänn. Ztg. vom 19. August 1843, Fig. 65.
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Winderzeugung und Windführung 1831 bis 1850.
rungen bei der Zuleitung des Windes zum Ofen zur Folge. Die alten
Lederschläuche, welche früher die Düsen mit der Rohrleitung ver-
banden, waren nicht mehr verwendbar, die Verbindung muſste durch ein
metallenes Rohr hergestellt werden. Dieses Verbindungsstück machte
man anfangs von Eisen- oder Kupferblech, später von Guſseisen. Um
der Düse aber ihre Beweglichkeit, die sie durch das starre Rohr ver-
[Abbildung Fig. 144.]
loren hatte, wiederzugeben, brachte man am Ende des Rohres ein
Kugelgelenk an, mit welchem die Düse verbunden wurde.
Um das Vor- und Zurückfahren der Düse zu ermöglichen, war
ein verschiebbares Rohr, wie bei einem Perspektiv, in ein anderes Rohr
gesteckt und konnte durch eine Schraube vor- und rückwärts geschoben
werden. Karsten hat in seinem Handbuch der Eisenhüttenkunde,
Tab. XIV, verschiedene derartige Düsenvorrichtungen abgebildet, dar-
unter auch die in Fig. 144 dargestellte für Kokshochöfen. C ist
[Abbildung Fig. 145.]
das in E verschiebbare
Rohr mit dem Kugel-
gelenk K. Noch zweck-
mäſsiger war nament-
lich für groſse und
schwere Düsenstöcke
die Vor- und Rück-
wärtsbewegung mittels
Zahnstange und Zahn-
getriebe, wie es Va-
lerius (Fig. 145) ab-
gebildet hat, doch giebt er dabei an, daſs der Apparat aus Deutschland
stamme. Einen solchen Düsenstock mit Zahngetriebe und geschlossener
Form hatte Faber du Faur schon anfangs der 40er Jahre zu
Wasseralfingen in Benutzung, Fig. 146 1).
1) Beschreibung von Delesse, Berg- und hüttenmänn. Ztg. vom 19. August
1843, Fig. 65.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/510>, abgerufen am 22.11.2024.
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