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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Die Eisengiesserei 1831 bis 1850.
auszuführen, die man früher mit Menschenhänden gethan hatte. Die
Verbesserungen der Krahnen gehören mehr in das Gebiet des Maschinen-
baues. Man erteilte der Giesspfanne die Vor- und Rückwärtsbewegung
meist mit Zahnstangen, seltener mit Schrauben. Gusseiserne Krahne
waren in Anwendung, doch konnte man den hölzernen Krahnen
grössere Ausladung geben. Schmiedeeiserne Arme waren noch nicht
im Gebrauch.

Die Darrkammern oder Trockenöfen, Fig. 179, versah man mit
einem Feuerungsroste und Aschenfall und mit eisernen Schienenwegen,
auf welchen die schweren Formen gefahren wurden. An den Wänden
brachte man eiserne Gestelle an, auf welche die leichten Gichtladen,
Kernkasten u. s. w. zum Trocknen gestellt wurden.

[Abbildung] Fig. 179.

In England, wo manche Giessereien schon ihre Specialitäten
hatten, waren die betreffenden Apparate diesen angepasst. So wen-
dete man in der Röhrengiesserei zu Chapel-Town bei Sheffield, wo
20 Stück Gasröhren auf einmal und unmittelbar vom Hochofen,
stehend und uneingedämmt, gegossen wurden, besondere Darrkammern
nur zum Trocknen der fetten Sandkerne an, und zwar wurde immer
die ganze Anzahl der zu einem Guss erforderlichen Kerne auf einmal
getrocknet. Der Feuerungsrost befand sich in der Mitte.

Zur Vorbereitung des Formsandes kamen verschiedene Arten von
Maschinen in Anwendung. Zum Zerreiben und Mahlen des Sandes
bediente man sich horizontal liegender cylindrischer Walzen. Meist

Die Eisengieſserei 1831 bis 1850.
auszuführen, die man früher mit Menschenhänden gethan hatte. Die
Verbesserungen der Krahnen gehören mehr in das Gebiet des Maschinen-
baues. Man erteilte der Gieſspfanne die Vor- und Rückwärtsbewegung
meist mit Zahnstangen, seltener mit Schrauben. Guſseiserne Krahne
waren in Anwendung, doch konnte man den hölzernen Krahnen
gröſsere Ausladung geben. Schmiedeeiserne Arme waren noch nicht
im Gebrauch.

Die Darrkammern oder Trockenöfen, Fig. 179, versah man mit
einem Feuerungsroste und Aschenfall und mit eisernen Schienenwegen,
auf welchen die schweren Formen gefahren wurden. An den Wänden
brachte man eiserne Gestelle an, auf welche die leichten Gichtladen,
Kernkasten u. s. w. zum Trocknen gestellt wurden.

[Abbildung] Fig. 179.

In England, wo manche Gieſsereien schon ihre Specialitäten
hatten, waren die betreffenden Apparate diesen angepaſst. So wen-
dete man in der Röhrengieſserei zu Chapel-Town bei Sheffield, wo
20 Stück Gasröhren auf einmal und unmittelbar vom Hochofen,
stehend und uneingedämmt, gegossen wurden, besondere Darrkammern
nur zum Trocknen der fetten Sandkerne an, und zwar wurde immer
die ganze Anzahl der zu einem Guſs erforderlichen Kerne auf einmal
getrocknet. Der Feuerungsrost befand sich in der Mitte.

Zur Vorbereitung des Formsandes kamen verschiedene Arten von
Maschinen in Anwendung. Zum Zerreiben und Mahlen des Sandes
bediente man sich horizontal liegender cylindrischer Walzen. Meist

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[536/0552] Die Eisengieſserei 1831 bis 1850. auszuführen, die man früher mit Menschenhänden gethan hatte. Die Verbesserungen der Krahnen gehören mehr in das Gebiet des Maschinen- baues. Man erteilte der Gieſspfanne die Vor- und Rückwärtsbewegung meist mit Zahnstangen, seltener mit Schrauben. Guſseiserne Krahne waren in Anwendung, doch konnte man den hölzernen Krahnen gröſsere Ausladung geben. Schmiedeeiserne Arme waren noch nicht im Gebrauch. Die Darrkammern oder Trockenöfen, Fig. 179, versah man mit einem Feuerungsroste und Aschenfall und mit eisernen Schienenwegen, auf welchen die schweren Formen gefahren wurden. An den Wänden brachte man eiserne Gestelle an, auf welche die leichten Gichtladen, Kernkasten u. s. w. zum Trocknen gestellt wurden. [Abbildung Fig. 179.] In England, wo manche Gieſsereien schon ihre Specialitäten hatten, waren die betreffenden Apparate diesen angepaſst. So wen- dete man in der Röhrengieſserei zu Chapel-Town bei Sheffield, wo 20 Stück Gasröhren auf einmal und unmittelbar vom Hochofen, stehend und uneingedämmt, gegossen wurden, besondere Darrkammern nur zum Trocknen der fetten Sandkerne an, und zwar wurde immer die ganze Anzahl der zu einem Guſs erforderlichen Kerne auf einmal getrocknet. Der Feuerungsrost befand sich in der Mitte. Zur Vorbereitung des Formsandes kamen verschiedene Arten von Maschinen in Anwendung. Zum Zerreiben und Mahlen des Sandes bediente man sich horizontal liegender cylindrischer Walzen. Meist

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/552>, abgerufen am 22.11.2024.