zusetzen. Hierauf sollte das reducierte Metall unmittelbar in den Puddel- oder Schweissofen gebracht und hier, wenn nötig, unter Zu- satz von Kohlen ausgeschweisst, geschmiedet und gewalzt werden. Die Reduktion der Erze konnte auch in konischen Schachtöfen (Kilns) vorgenommen werden. Um Giessereieisen zu erhalten, vermehrte man nur den Kohlenzusatz und erhitzte länger.
Clays Methode wurde auf den Shiwa-Works bei Kirkintilloc in Schottland und zu Workington in England 1) ausgeführt. 1846 wur- den ausgedehnte Versuche in Walkers Eisenwerken vorgenommen, doch erwiesen sich die Kosten von Clays Prozess beträchtlich höher
[Abbildung]
Fig. 181.
als bei dem indirekten Verfahren. Fig. 181 zeigt Clays Ofen. Man verarbeitete rei- nen Hämatit, den man mit 40 Proz. Stein- kohlen vermischte und so fein mahlte, dass er durch ein Sieb von 1/8 Zoll Maschen geschlagen werden konnte.
Charles Sanderson nahm 1838 ein ähnliches Patent (Nr. 7828), welches da- hin ging, dass Thoneisenstein, mit Kohle gemengt, geröstet und reduciert werden solle und zwar in einem Doppelflamm- ofen in zwei getrennten Herden. Durch eine entsprechende Beschickung wurde die Bildung einer sehr leichtflüssigen Schlacke vorbereitet. Das reducierte Ge- misch brachte man alsdann in einen andern schachtförmigen Ofen, wo es bis zur Schmelztemperatur der Schlacken erhitzt wurde, die dann aussaigerten, während das Metall ungeschmolzen zu- rückblieb.
Das bekannteste Patent, welches denselben Zweck verfolgte, war das von Josiah Marshall Heath vom 5. April 1839. Er wollte reines oxydisches oder kohlensaures Eisenerz ohne jeglichen Zuschlag bei einem Überschuss von Kohle schmelzen. Zu dem Zweck füllte er seinen Schachtofen erst mit Brennmaterial allein und begann dann, wenn der Ofen genügend heiss war, Erz zu setzen. Er chargierte dann 65 bis 70 Pfd. Erz auf 100 Pfd. reinen Koks oder Holzkohlen.
1) Genauere Angaben über den Betrieb zu Workington in Percy, Iron and Steel, p. 3. 1.
Schweiſseisen 1831 bis 1850.
zusetzen. Hierauf sollte das reducierte Metall unmittelbar in den Puddel- oder Schweiſsofen gebracht und hier, wenn nötig, unter Zu- satz von Kohlen ausgeschweiſst, geschmiedet und gewalzt werden. Die Reduktion der Erze konnte auch in konischen Schachtöfen (Kilns) vorgenommen werden. Um Gieſsereieisen zu erhalten, vermehrte man nur den Kohlenzusatz und erhitzte länger.
Clays Methode wurde auf den Shiwa-Works bei Kirkintilloc in Schottland und zu Workington in England 1) ausgeführt. 1846 wur- den ausgedehnte Versuche in Walkers Eisenwerken vorgenommen, doch erwiesen sich die Kosten von Clays Prozeſs beträchtlich höher
[Abbildung]
Fig. 181.
als bei dem indirekten Verfahren. Fig. 181 zeigt Clays Ofen. Man verarbeitete rei- nen Hämatit, den man mit 40 Proz. Stein- kohlen vermischte und so fein mahlte, daſs er durch ein Sieb von ⅛ Zoll Maschen geschlagen werden konnte.
Charles Sanderson nahm 1838 ein ähnliches Patent (Nr. 7828), welches da- hin ging, daſs Thoneisenstein, mit Kohle gemengt, geröstet und reduciert werden solle und zwar in einem Doppelflamm- ofen in zwei getrennten Herden. Durch eine entsprechende Beschickung wurde die Bildung einer sehr leichtflüssigen Schlacke vorbereitet. Das reducierte Ge- misch brachte man alsdann in einen andern schachtförmigen Ofen, wo es bis zur Schmelztemperatur der Schlacken erhitzt wurde, die dann aussaigerten, während das Metall ungeschmolzen zu- rückblieb.
Das bekannteste Patent, welches denselben Zweck verfolgte, war das von Josiah Marshall Heath vom 5. April 1839. Er wollte reines oxydisches oder kohlensaures Eisenerz ohne jeglichen Zuschlag bei einem Überschuſs von Kohle schmelzen. Zu dem Zweck füllte er seinen Schachtofen erst mit Brennmaterial allein und begann dann, wenn der Ofen genügend heiſs war, Erz zu setzen. Er chargierte dann 65 bis 70 Pfd. Erz auf 100 Pfd. reinen Koks oder Holzkohlen.
1) Genauere Angaben über den Betrieb zu Workington in Percy, Iron and Steel, p. 3. 1.
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Schweiſseisen 1831 bis 1850.
zusetzen. Hierauf sollte das reducierte Metall unmittelbar in den
Puddel- oder Schweiſsofen gebracht und hier, wenn nötig, unter Zu-
satz von Kohlen ausgeschweiſst, geschmiedet und gewalzt werden. Die
Reduktion der Erze konnte auch in konischen Schachtöfen (Kilns)
vorgenommen werden. Um Gieſsereieisen zu erhalten, vermehrte man
nur den Kohlenzusatz und erhitzte länger.
Clays Methode wurde auf den Shiwa-Works bei Kirkintilloc in
Schottland und zu Workington in England 1) ausgeführt. 1846 wur-
den ausgedehnte Versuche in Walkers Eisenwerken vorgenommen,
doch erwiesen sich die Kosten von Clays Prozeſs beträchtlich höher
[Abbildung Fig. 181.]
als bei dem indirekten Verfahren. Fig. 181
zeigt Clays Ofen. Man verarbeitete rei-
nen Hämatit, den man mit 40 Proz. Stein-
kohlen vermischte und so fein mahlte, daſs
er durch ein Sieb von ⅛ Zoll Maschen
geschlagen werden konnte.
Charles Sanderson nahm 1838 ein
ähnliches Patent (Nr. 7828), welches da-
hin ging, daſs Thoneisenstein, mit Kohle
gemengt, geröstet und reduciert werden
solle und zwar in einem Doppelflamm-
ofen in zwei getrennten Herden. Durch
eine entsprechende Beschickung wurde
die Bildung einer sehr leichtflüssigen
Schlacke vorbereitet. Das reducierte Ge-
misch brachte man alsdann in einen
andern schachtförmigen Ofen, wo es bis
zur Schmelztemperatur der Schlacken
erhitzt wurde, die dann aussaigerten,
während das Metall ungeschmolzen zu-
rückblieb.
Das bekannteste Patent, welches denselben Zweck verfolgte, war
das von Josiah Marshall Heath vom 5. April 1839. Er wollte
reines oxydisches oder kohlensaures Eisenerz ohne jeglichen Zuschlag
bei einem Überschuſs von Kohle schmelzen. Zu dem Zweck füllte
er seinen Schachtofen erst mit Brennmaterial allein und begann dann,
wenn der Ofen genügend heiſs war, Erz zu setzen. Er chargierte
dann 65 bis 70 Pfd. Erz auf 100 Pfd. reinen Koks oder Holzkohlen.
1) Genauere Angaben über den Betrieb zu Workington in Percy, Iron
and Steel, p. 3. 1.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/558>, abgerufen am 22.11.2024.
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