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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Das Puddeln 1831 bis 1850.
generator umgewandelt. Dieser Ofen arbeitete vorteilhaft und blieb
drei Jahre in Betrieb. Sein Hauptnachteil war, dass der Puddler das
Feuer nicht so nach Belieben regulieren konnte, wie er es bei der
Rostfeuerung gewöhnt war. Man änderte deshalb später den Betrieb
dahin ab, dass man die Puddelöfen mit Hochofengasen, den Schweiss-
ofen mit Torfgasen aus einem besonderen Generator heizte.

Im Aostathal in Piemont wendete man 1848 Anthracit, der bis
25 Proz. Asche enthielt, zur Gaserzeugung in einem Generator an
und benutzte die Gase sowohl zum Puddeln als zum Schweissen.

Es war natür-
lich, dass man da-
nach strebte, bei dem
Gasbetrieb mög-
lichst geringwerti-
ges Brennmaterial
zu verwenden und
zu verwerten. Bis
zu einem gewissen
Grade erreichte man
auch diesen Zweck.
Es war aber ein Irr-
tum zu glauben, dass
man aus schlech-
tem Material ebenso
gute Gase erzeu-
gen könne, wie aus
gutem.

[Abbildung] Fig. 204.

Oberwind wendete man nicht bloss bei Gasflammöfen, sondern
auch bei Rostfeuerungen an, wie z. B. bei den Doublierschweissöfen
von Frantschach, Fig. 204, wo man 1845 Unterwind A und Ober-
wind B anwendete.

Auf den Bau der Puddelöfen hatte die Anwendung verschieden-
artiger Brennmaterialien, namentlich aber der Gasbetrieb grossen Ein-
fluss, wie wir bereits an Beispielen gesehen haben. Soweit dies die
Feuerung betrifft, begnügen wir uns mit dem Vorgetragenen und
erwähnen nur noch den sogenannten Pultrost, welcher zuerst auf
der bayerischen Eisenhütte zu Hammerau in Anwendung gebracht
wurde 1). Es war dies im Grunde genommen eine vereinfachte Gas-

1) Vergl. Tunner, Jahrbuch 1843 bis 1846, S. 158.

Das Puddeln 1831 bis 1850.
generator umgewandelt. Dieser Ofen arbeitete vorteilhaft und blieb
drei Jahre in Betrieb. Sein Hauptnachteil war, daſs der Puddler das
Feuer nicht so nach Belieben regulieren konnte, wie er es bei der
Rostfeuerung gewöhnt war. Man änderte deshalb später den Betrieb
dahin ab, daſs man die Puddelöfen mit Hochofengasen, den Schweiſs-
ofen mit Torfgasen aus einem besonderen Generator heizte.

Im Aostathal in Piemont wendete man 1848 Anthracit, der bis
25 Proz. Asche enthielt, zur Gaserzeugung in einem Generator an
und benutzte die Gase sowohl zum Puddeln als zum Schweiſsen.

Es war natür-
lich, daſs man da-
nach strebte, bei dem
Gasbetrieb mög-
lichst geringwerti-
ges Brennmaterial
zu verwenden und
zu verwerten. Bis
zu einem gewissen
Grade erreichte man
auch diesen Zweck.
Es war aber ein Irr-
tum zu glauben, daſs
man aus schlech-
tem Material ebenso
gute Gase erzeu-
gen könne, wie aus
gutem.

[Abbildung] Fig. 204.

Oberwind wendete man nicht bloſs bei Gasflammöfen, sondern
auch bei Rostfeuerungen an, wie z. B. bei den Doublierschweiſsöfen
von Frantschach, Fig. 204, wo man 1845 Unterwind A und Ober-
wind B anwendete.

Auf den Bau der Puddelöfen hatte die Anwendung verschieden-
artiger Brennmaterialien, namentlich aber der Gasbetrieb groſsen Ein-
fluſs, wie wir bereits an Beispielen gesehen haben. Soweit dies die
Feuerung betrifft, begnügen wir uns mit dem Vorgetragenen und
erwähnen nur noch den sogenannten Pultrost, welcher zuerst auf
der bayerischen Eisenhütte zu Hammerau in Anwendung gebracht
wurde 1). Es war dies im Grunde genommen eine vereinfachte Gas-

1) Vergl. Tunner, Jahrbuch 1843 bis 1846, S. 158.
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[575/0591] Das Puddeln 1831 bis 1850. generator umgewandelt. Dieser Ofen arbeitete vorteilhaft und blieb drei Jahre in Betrieb. Sein Hauptnachteil war, daſs der Puddler das Feuer nicht so nach Belieben regulieren konnte, wie er es bei der Rostfeuerung gewöhnt war. Man änderte deshalb später den Betrieb dahin ab, daſs man die Puddelöfen mit Hochofengasen, den Schweiſs- ofen mit Torfgasen aus einem besonderen Generator heizte. Im Aostathal in Piemont wendete man 1848 Anthracit, der bis 25 Proz. Asche enthielt, zur Gaserzeugung in einem Generator an und benutzte die Gase sowohl zum Puddeln als zum Schweiſsen. Es war natür- lich, daſs man da- nach strebte, bei dem Gasbetrieb mög- lichst geringwerti- ges Brennmaterial zu verwenden und zu verwerten. Bis zu einem gewissen Grade erreichte man auch diesen Zweck. Es war aber ein Irr- tum zu glauben, daſs man aus schlech- tem Material ebenso gute Gase erzeu- gen könne, wie aus gutem. [Abbildung Fig. 204.] Oberwind wendete man nicht bloſs bei Gasflammöfen, sondern auch bei Rostfeuerungen an, wie z. B. bei den Doublierschweiſsöfen von Frantschach, Fig. 204, wo man 1845 Unterwind A und Ober- wind B anwendete. Auf den Bau der Puddelöfen hatte die Anwendung verschieden- artiger Brennmaterialien, namentlich aber der Gasbetrieb groſsen Ein- fluſs, wie wir bereits an Beispielen gesehen haben. Soweit dies die Feuerung betrifft, begnügen wir uns mit dem Vorgetragenen und erwähnen nur noch den sogenannten Pultrost, welcher zuerst auf der bayerischen Eisenhütte zu Hammerau in Anwendung gebracht wurde 1). Es war dies im Grunde genommen eine vereinfachte Gas- 1) Vergl. Tunner, Jahrbuch 1843 bis 1846, S. 158.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/591>, abgerufen am 22.11.2024.