die Erschütterungen gut fortpflanzt, pflegt man ihr das 20- bis 25 fache, bei Sandboden das 10 fache Gewicht zu geben.
Die Hubhöhe der Zängehämmer machte man 2 bis 2,5 m, die grosser Hämmer bis 3,2 m, während kleine Schnellhämmer oft nur wenige Centimeter Hub hatten. Das Hammergewicht der Zänge- hämmer betrug 1000 bis 2500 kg, grössere Dichthämmer gingen von 5000 bis 15000, ja selbst bis 50000 kg hinauf, Schmiedehämmer bis 150, Schnellhämmer bis zu 50 kg hinab.
[Abbildung]
Fig. 217.
Durch den Dampfhammer war ein neues, höchst wirkungsvolles Werkzeug in die Eisenindustrie eingeführt worden, dessen allgemeine Anwendung einen grossartigen Einfluss auf diese ausgeübt hat. Zu- nächst erstreckte sich dieser Einfluss auf die Formgebung, für welche es ja erfunden war. Der hohe Hub und das grosse Gewicht des Hammers gestatten die Bearbeitung viel dickerer Schmiedestücke, als dies früher der Fall war. Vorstehende Zeichnung, Fig. 217, die von einem Gemälde von James Nasmyth entnommen ist, zeigt in an- schaulicher Weise die Bearbeitung einer riesigen Welle unter dem Dampfhammer.
Ganz besonders ist das Gesenkschmieden durch den Dampfhammer
Die Formgebung 1831 bis 1850.
die Erschütterungen gut fortpflanzt, pflegt man ihr das 20- bis 25 fache, bei Sandboden das 10 fache Gewicht zu geben.
Die Hubhöhe der Zängehämmer machte man 2 bis 2,5 m, die groſser Hämmer bis 3,2 m, während kleine Schnellhämmer oft nur wenige Centimeter Hub hatten. Das Hammergewicht der Zänge- hämmer betrug 1000 bis 2500 kg, gröſsere Dichthämmer gingen von 5000 bis 15000, ja selbst bis 50000 kg hinauf, Schmiedehämmer bis 150, Schnellhämmer bis zu 50 kg hinab.
[Abbildung]
Fig. 217.
Durch den Dampfhammer war ein neues, höchst wirkungsvolles Werkzeug in die Eisenindustrie eingeführt worden, dessen allgemeine Anwendung einen groſsartigen Einfluſs auf diese ausgeübt hat. Zu- nächst erstreckte sich dieser Einfluſs auf die Formgebung, für welche es ja erfunden war. Der hohe Hub und das groſse Gewicht des Hammers gestatten die Bearbeitung viel dickerer Schmiedestücke, als dies früher der Fall war. Vorstehende Zeichnung, Fig. 217, die von einem Gemälde von James Nasmyth entnommen ist, zeigt in an- schaulicher Weise die Bearbeitung einer riesigen Welle unter dem Dampfhammer.
Ganz besonders ist das Gesenkschmieden durch den Dampfhammer
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Die Formgebung 1831 bis 1850.
die Erschütterungen gut fortpflanzt, pflegt man ihr das 20- bis
25 fache, bei Sandboden das 10 fache Gewicht zu geben.
Die Hubhöhe der Zängehämmer machte man 2 bis 2,5 m, die
groſser Hämmer bis 3,2 m, während kleine Schnellhämmer oft nur
wenige Centimeter Hub hatten. Das Hammergewicht der Zänge-
hämmer betrug 1000 bis 2500 kg, gröſsere Dichthämmer gingen von
5000 bis 15000, ja selbst bis 50000 kg hinauf, Schmiedehämmer bis
150, Schnellhämmer bis zu 50 kg hinab.
[Abbildung Fig. 217.]
Durch den Dampfhammer war ein neues, höchst wirkungsvolles
Werkzeug in die Eisenindustrie eingeführt worden, dessen allgemeine
Anwendung einen groſsartigen Einfluſs auf diese ausgeübt hat. Zu-
nächst erstreckte sich dieser Einfluſs auf die Formgebung, für welche
es ja erfunden war. Der hohe Hub und das groſse Gewicht des
Hammers gestatten die Bearbeitung viel dickerer Schmiedestücke, als
dies früher der Fall war. Vorstehende Zeichnung, Fig. 217, die von
einem Gemälde von James Nasmyth entnommen ist, zeigt in an-
schaulicher Weise die Bearbeitung einer riesigen Welle unter dem
Dampfhammer.
Ganz besonders ist das Gesenkschmieden durch den Dampfhammer
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 598. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/614>, abgerufen am 22.11.2024.
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