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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Maschinenfabrikation 1831 bis 1850.
und wurden verbessert von Maudslay, Sharp und Roberts, Whit-
worth, Lewes
u. a. in England, von Raymond (1841) und Cave
(1842) in Paris, von Borsig in Berlin und Pfaff in Chemnitz (1843),
von Mannhard in München (1848).

Verbesserte horizontale Kanonenbohrmaschinen konstruierten Ge-
neral Huguenin und Major Frederic in Lüttich, Reichenbach zu
Augsburg und Freund in Berlin.

Den Durchschnitt oder die Lochmaschine verbesserten Cave
(1836) und Thonnelier (1840) zu Paris, Mannhard in München und
Gegembre und Hosking in England (1836). -- William Fairbairn
erfand 1839 eine Maschine zum Nieten der Schiffsbleche mit Dampf.

Im Jahre 1833 trat der geniale schwedische Mechaniker Ericson
mit seiner Kalorischen Maschine auf, hatte aber damit damals
in Europa keinen Erfolg, weshalb er 1839 nach Amerika ging. Dem-
selben Ericson verdankt man auch zumeist die Einführung der
Schiffsschrauben an Stelle der Schaufelräder, was eine Revolution
im Schiffsbau hervorrief, welche auch auf die Eisenindustrie einwirkte.
Ericsons erstes grösseres Schraubenboot (serew-propellor) war der
Ogden von 45 Fuss Länge, mit dem er im Frühjahr 1837 das ameri-
kanische Paketschiff Toronto von 630 Tonnen Tragkraft die Themse
hinauf bugsierte. 1836 hatte F. P. Smith bereits ein Patent auf eine
Schiffsschraube erhalten. Dieses wurde 1839 von der Ship Propellor
Company angekauft und ausgebeutet.

Die Maschinenscheren wurden in dieser Periode ebenfalls sehr
vervollkommnet und fanden namentlich in den Walzwerken und bei
der Blechfabrikation allgemeine Anwendung. Die Stockscheren ver-
besserte Liebherr in München 1835. Maschinenscheren lieferten
Gladstone (1843) in England und Cave (1846) und Karr (1848) 1)
in Frankreich. In England konstruierte man auch verschiedenerlei
Doppelscheren. Parallel- oder Guillotinenscheren konstruierten Ge-
neste
(1844) und Lemaitre (1848) in Paris. Robert in England
verband 1848 die Parallelschere mit dem Durchstoss.

Für viele einzelne Industriezweige wurden Arbeitsmaschinen kon-
struiert, von denen wir hier nur die Maschinen zur Herstellung von
Nägeln, Stiften, Holzschrauben, Steck- und Nähnadeln erwähnen
wollen.

Die Nägel wurden teils in glühendem Zustande durch Walzen,
Pressen oder Schmieden hergestellt, oder sie wurden kalt geschnitten,

1) Armengaud, Publication industrielle, 6. Vol., p. 63--69.

Maschinenfabrikation 1831 bis 1850.
und wurden verbessert von Maudslay, Sharp und Roberts, Whit-
worth, Lewes
u. a. in England, von Raymond (1841) und Cavé
(1842) in Paris, von Borsig in Berlin und Pfaff in Chemnitz (1843),
von Mannhard in München (1848).

Verbesserte horizontale Kanonenbohrmaschinen konstruierten Ge-
neral Huguenin und Major Fréderic in Lüttich, Reichenbach zu
Augsburg und Freund in Berlin.

Den Durchschnitt oder die Lochmaschine verbesserten Cavé
(1836) und Thonnelier (1840) zu Paris, Mannhard in München und
Gegembre und Hosking in England (1836). — William Fairbairn
erfand 1839 eine Maschine zum Nieten der Schiffsbleche mit Dampf.

Im Jahre 1833 trat der geniale schwedische Mechaniker Ericson
mit seiner Kalorischen Maschine auf, hatte aber damit damals
in Europa keinen Erfolg, weshalb er 1839 nach Amerika ging. Dem-
selben Ericson verdankt man auch zumeist die Einführung der
Schiffsschrauben an Stelle der Schaufelräder, was eine Revolution
im Schiffsbau hervorrief, welche auch auf die Eisenindustrie einwirkte.
Ericsons erstes gröſseres Schraubenboot (serew-propellor) war der
Ogden von 45 Fuſs Länge, mit dem er im Frühjahr 1837 das ameri-
kanische Paketschiff Toronto von 630 Tonnen Tragkraft die Themse
hinauf bugsierte. 1836 hatte F. P. Smith bereits ein Patent auf eine
Schiffsschraube erhalten. Dieses wurde 1839 von der Ship Propellor
Company angekauft und ausgebeutet.

Die Maschinenscheren wurden in dieser Periode ebenfalls sehr
vervollkommnet und fanden namentlich in den Walzwerken und bei
der Blechfabrikation allgemeine Anwendung. Die Stockscheren ver-
besserte Liebherr in München 1835. Maschinenscheren lieferten
Gladstone (1843) in England und Cavé (1846) und Karr (1848) 1)
in Frankreich. In England konstruierte man auch verschiedenerlei
Doppelscheren. Parallel- oder Guillotinenscheren konstruierten Ge-
neste
(1844) und Lemaitre (1848) in Paris. Robert in England
verband 1848 die Parallelschere mit dem Durchstoſs.

Für viele einzelne Industriezweige wurden Arbeitsmaschinen kon-
struiert, von denen wir hier nur die Maschinen zur Herstellung von
Nägeln, Stiften, Holzschrauben, Steck- und Nähnadeln erwähnen
wollen.

Die Nägel wurden teils in glühendem Zustande durch Walzen,
Pressen oder Schmieden hergestellt, oder sie wurden kalt geschnitten,

1) Armengaud, Publication industrielle, 6. Vol., p. 63—69.
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[640/0656] Maschinenfabrikation 1831 bis 1850. und wurden verbessert von Maudslay, Sharp und Roberts, Whit- worth, Lewes u. a. in England, von Raymond (1841) und Cavé (1842) in Paris, von Borsig in Berlin und Pfaff in Chemnitz (1843), von Mannhard in München (1848). Verbesserte horizontale Kanonenbohrmaschinen konstruierten Ge- neral Huguenin und Major Fréderic in Lüttich, Reichenbach zu Augsburg und Freund in Berlin. Den Durchschnitt oder die Lochmaschine verbesserten Cavé (1836) und Thonnelier (1840) zu Paris, Mannhard in München und Gegembre und Hosking in England (1836). — William Fairbairn erfand 1839 eine Maschine zum Nieten der Schiffsbleche mit Dampf. Im Jahre 1833 trat der geniale schwedische Mechaniker Ericson mit seiner Kalorischen Maschine auf, hatte aber damit damals in Europa keinen Erfolg, weshalb er 1839 nach Amerika ging. Dem- selben Ericson verdankt man auch zumeist die Einführung der Schiffsschrauben an Stelle der Schaufelräder, was eine Revolution im Schiffsbau hervorrief, welche auch auf die Eisenindustrie einwirkte. Ericsons erstes gröſseres Schraubenboot (serew-propellor) war der Ogden von 45 Fuſs Länge, mit dem er im Frühjahr 1837 das ameri- kanische Paketschiff Toronto von 630 Tonnen Tragkraft die Themse hinauf bugsierte. 1836 hatte F. P. Smith bereits ein Patent auf eine Schiffsschraube erhalten. Dieses wurde 1839 von der Ship Propellor Company angekauft und ausgebeutet. Die Maschinenscheren wurden in dieser Periode ebenfalls sehr vervollkommnet und fanden namentlich in den Walzwerken und bei der Blechfabrikation allgemeine Anwendung. Die Stockscheren ver- besserte Liebherr in München 1835. Maschinenscheren lieferten Gladstone (1843) in England und Cavé (1846) und Karr (1848) 1) in Frankreich. In England konstruierte man auch verschiedenerlei Doppelscheren. Parallel- oder Guillotinenscheren konstruierten Ge- neste (1844) und Lemaitre (1848) in Paris. Robert in England verband 1848 die Parallelschere mit dem Durchstoſs. Für viele einzelne Industriezweige wurden Arbeitsmaschinen kon- struiert, von denen wir hier nur die Maschinen zur Herstellung von Nägeln, Stiften, Holzschrauben, Steck- und Nähnadeln erwähnen wollen. Die Nägel wurden teils in glühendem Zustande durch Walzen, Pressen oder Schmieden hergestellt, oder sie wurden kalt geschnitten, 1) Armengaud, Publication industrielle, 6. Vol., p. 63—69.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 640. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/656>, abgerufen am 22.11.2024.