1829 erhielt man aus 4 Hochöfen 111 mit 403 von 888
1830 " " " 3 " 162 " 376 " 836
1833 " " " 4 " 245 -- 554
Diese Erfolge waren enorm und die schottische Roheisenerzeugung nahm auch infolgedessen einen wunderbaren Aufschwung.
1830 waren 8 Hütten im Betriebe, welche 24 Hochöfen besassen. Die Produktion derselben betrug 37500 Tonnen. In diesem Jahre gründete Alex. Baird das berühmte Gartsherrie-Eisenwerk.
1838 waren 11 Hütten mit 41 Hochöfen im Betriebe und erzeugten 147500 Tonnen Roheisen. Die Summerlie-Werke wurden 1836 von Neilson und Wilson gegründet; die Govanhütte um dieselbe Zeit von William Dixon, die Coltnesshütte 1837 von Houldsworth, der Carnbroe-Ofen 1838 von Allison & Comp.
1839 waren (nach Mushet) 54 Hochöfen im Betriebe und schmolzen 196000 Tonnen Roheisen. Zu dieser Produktionssteigerung trug auch noch wesentlich der 1801 von David Mushet entdeckte Blackband, der deshalb auch Mushet-stone genannt wurde, bei. Erst jetzt wurde derselbe in vollem Masse ausgebeutet. 1825 hatte man auf der Monklandhütte zum ersten Male den Versuch gemacht, Blackband allein zu verschmelzen. Der Versuch gelang und dies gab hauptsächlich die Veranlassung zur Gründung der grossen Hüttenwerke von Gartsherrie und Dundyvan.
Die Einführung des heissen Windes und die Benutzung der rohen Kohle erwiesen sich ganz besonders für die Verschmelzung der Black- bands als geeignet. Während man vorher nur 60 Tonnen Roheisen die Woche aus Blackband schmelzen konnte, stieg jetzt die Produktion auf 90 Tonnen. Während man früher 20 bis 30 Ctr. Kalksteine auf die Tonne Eisen zuschlagen musste, genügten jetzt 6 bis 8 Ctr. Der geröstete Blackband war ein sehr reiches Eisenerz von über 60 Proz. Eisengehalt, das so leicht schmolz, dass zu einer Tonne Roheisen kaum mehr als 11/2 Tonnen Steinkohlen nötig waren. Die Produktionskosten wurden dadurch so vermindert, dass 1 Tonne nur 2 £ kostete. Dies hatte selbstverständlich eine grosse Wirkung auf den ganzen eng- lischen Eisenhandel. Die englischen Eisenhüttenbesitzer sahen mit Besorgnis auf den Aufschwung in Schottland.
In den 40er Jahren stieg die schottische Roheisenproduktion noch weit höher. Nach G. R. Porter1) betrug sie 1846 fast 500000 Tonnen
1) G. R. Porter, On the Progress, present amount, and probable future con- dition of the Iron-Manufacture of Great-Britain, Report of the 16th meeting of the British Association 1847.
Groſsbritannien 1831 bis 1850.
T. Roheisen T. Koks T. Steinkohlen
1829 erhielt man aus 4 Hochöfen 111 mit 403 von 888
1830 „ „ „ 3 „ 162 „ 376 „ 836
1833 „ „ „ 4 „ 245 — 554
Diese Erfolge waren enorm und die schottische Roheisenerzeugung nahm auch infolgedessen einen wunderbaren Aufschwung.
1830 waren 8 Hütten im Betriebe, welche 24 Hochöfen besaſsen. Die Produktion derselben betrug 37500 Tonnen. In diesem Jahre gründete Alex. Baird das berühmte Gartsherrie-Eisenwerk.
1838 waren 11 Hütten mit 41 Hochöfen im Betriebe und erzeugten 147500 Tonnen Roheisen. Die Summerlie-Werke wurden 1836 von Neilson und Wilson gegründet; die Govanhütte um dieselbe Zeit von William Dixon, die Coltneſshütte 1837 von Houldsworth, der Carnbroe-Ofen 1838 von Allison & Comp.
1839 waren (nach Mushet) 54 Hochöfen im Betriebe und schmolzen 196000 Tonnen Roheisen. Zu dieser Produktionssteigerung trug auch noch wesentlich der 1801 von David Mushet entdeckte Blackband, der deshalb auch Mushet-stone genannt wurde, bei. Erst jetzt wurde derselbe in vollem Maſse ausgebeutet. 1825 hatte man auf der Monklandhütte zum ersten Male den Versuch gemacht, Blackband allein zu verschmelzen. Der Versuch gelang und dies gab hauptsächlich die Veranlassung zur Gründung der groſsen Hüttenwerke von Gartsherrie und Dundyvan.
Die Einführung des heiſsen Windes und die Benutzung der rohen Kohle erwiesen sich ganz besonders für die Verschmelzung der Black- bands als geeignet. Während man vorher nur 60 Tonnen Roheisen die Woche aus Blackband schmelzen konnte, stieg jetzt die Produktion auf 90 Tonnen. Während man früher 20 bis 30 Ctr. Kalksteine auf die Tonne Eisen zuschlagen muſste, genügten jetzt 6 bis 8 Ctr. Der geröstete Blackband war ein sehr reiches Eisenerz von über 60 Proz. Eisengehalt, das so leicht schmolz, daſs zu einer Tonne Roheisen kaum mehr als 1½ Tonnen Steinkohlen nötig waren. Die Produktionskosten wurden dadurch so vermindert, daſs 1 Tonne nur 2 £ kostete. Dies hatte selbstverständlich eine groſse Wirkung auf den ganzen eng- lischen Eisenhandel. Die englischen Eisenhüttenbesitzer sahen mit Besorgnis auf den Aufschwung in Schottland.
In den 40er Jahren stieg die schottische Roheisenproduktion noch weit höher. Nach G. R. Porter1) betrug sie 1846 fast 500000 Tonnen
1) G. R. Porter, On the Progress, present amount, and probable future con- dition of the Iron-Manufacture of Great-Britain, Report of the 16th meeting of the British Association 1847.
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[653/0669]
Groſsbritannien 1831 bis 1850.
T. Roheisen T. Koks T. Steinkohlen
1829 erhielt man aus 4 Hochöfen 111 mit 403 von 888
1830 „ „ „ 3 „ 162 „ 376 „ 836
1833 „ „ „ 4 „ 245 — 554
Diese Erfolge waren enorm und die schottische Roheisenerzeugung
nahm auch infolgedessen einen wunderbaren Aufschwung.
1830 waren 8 Hütten im Betriebe, welche 24 Hochöfen besaſsen.
Die Produktion derselben betrug 37500 Tonnen. In diesem Jahre
gründete Alex. Baird das berühmte Gartsherrie-Eisenwerk.
1838 waren 11 Hütten mit 41 Hochöfen im Betriebe und erzeugten
147500 Tonnen Roheisen. Die Summerlie-Werke wurden 1836 von
Neilson und Wilson gegründet; die Govanhütte um dieselbe Zeit
von William Dixon, die Coltneſshütte 1837 von Houldsworth,
der Carnbroe-Ofen 1838 von Allison & Comp.
1839 waren (nach Mushet) 54 Hochöfen im Betriebe und schmolzen
196000 Tonnen Roheisen. Zu dieser Produktionssteigerung trug auch
noch wesentlich der 1801 von David Mushet entdeckte Blackband, der
deshalb auch Mushet-stone genannt wurde, bei. Erst jetzt wurde derselbe
in vollem Maſse ausgebeutet. 1825 hatte man auf der Monklandhütte zum
ersten Male den Versuch gemacht, Blackband allein zu verschmelzen.
Der Versuch gelang und dies gab hauptsächlich die Veranlassung zur
Gründung der groſsen Hüttenwerke von Gartsherrie und Dundyvan.
Die Einführung des heiſsen Windes und die Benutzung der rohen
Kohle erwiesen sich ganz besonders für die Verschmelzung der Black-
bands als geeignet. Während man vorher nur 60 Tonnen Roheisen
die Woche aus Blackband schmelzen konnte, stieg jetzt die Produktion
auf 90 Tonnen. Während man früher 20 bis 30 Ctr. Kalksteine auf
die Tonne Eisen zuschlagen muſste, genügten jetzt 6 bis 8 Ctr. Der
geröstete Blackband war ein sehr reiches Eisenerz von über 60 Proz.
Eisengehalt, das so leicht schmolz, daſs zu einer Tonne Roheisen kaum
mehr als 1½ Tonnen Steinkohlen nötig waren. Die Produktionskosten
wurden dadurch so vermindert, daſs 1 Tonne nur 2 £ kostete. Dies
hatte selbstverständlich eine groſse Wirkung auf den ganzen eng-
lischen Eisenhandel. Die englischen Eisenhüttenbesitzer sahen mit
Besorgnis auf den Aufschwung in Schottland.
In den 40er Jahren stieg die schottische Roheisenproduktion noch
weit höher. Nach G. R. Porter 1) betrug sie 1846 fast 500000 Tonnen
1) G. R. Porter, On the Progress, present amount, and probable future con-
dition of the Iron-Manufacture of Great-Britain, Report of the 16th meeting of
the British Association 1847.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/669>, abgerufen am 22.11.2024.
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