in Öfen mit geschlossener Brust um, wodurch eine wesentliche Ver- mehrung der Produktion bewirkt wurde. Die Jahresproduktion betrug um 1843 20000 Ctr. Gusswaren aus den Hochöfen, 6000 Ctr. aus den Kupol- und 4000 Ctr. aus den Flammöfen, im Ganzen also 30000 Ctr.
Zu Mariazell wurden die ersten Versuche des Flammofenfrischens mit Hochofengasen nach Faber du Faurs Erfindung gemacht. Das andere Gusswerk Steiermarks war St. Stephan. Hier wurden die ersten Gaspuddelöfen mit Steinkohlenklein betrieben 1).
Für die Verbesserung der Eisenindustrie war die Gründung der Eisenhütte zu Neuberg durch Bergrat Hampe und den Fürsten Lobkowitz 1838, als ein kaiserliches Musterwerk und eine Schule für die Eisenwerksbesitzer, von hoher Bedeutung. Auf dem Hochofen daselbst wurde abwechselnd weisses und graues Roheisen erblasen. Die grössten Verdienste erwarb sich die Verwaltung von Neuberg um die Schmiedeeisenbereitung. Hier wurde zuerst in Steiermark der Puddelbetrieb eingeführt und zuerst Eisenbahnschienen gewalzt. Das Puddelwerk umfasste 1846 2 einfache und 2 doppelte Puddelöfen, Flammschweissöfen und 1 Streckwalzwerk. Das Railswalzwerk lag in Lonau und hatte 3 Schweissfeuer und 2 Glühöfen. Hier wurden die ersten breitfüssigen Schienen nach englischer Weise hergestellt. Als Walzwerk für Kesselblecherzeugung war es ebenfalls das erste der Monarchie. Zu Neuberg schmiedete man auch damals das Eisen zu der Turmspitze des Stephansturmes zu Wien.
Ein grosser Fortschritt auf den steierischen Frischhütten war die seit 1844 durch v. Scheuchenstuel eingeführte Gasfeuerung. Die ersten ge- lungenen Versuche im Grossen waren auf dem v. Fridanschen Walzwerk zu Walchen bei Mautern ausgeführt worden.
1845 waren in Steiermark 312 Hämmer-, 2 Grob-, 12 Streck-, 25 Blechwalzwerke, 261 Zerrennfeuer-, 158 Streck- und 18 Blechfeuer-, 15 Puddel-, 10 Schweiss-, 29 Glüh- und 2 Gussstahlöfen im Betriebe. Für 1843 zeigt folgende amtliche Zusammenstellung die Art der Ver- arbeitung des Eisens. Es wurden erzeugt:
Schwarzblech 51604 Ctr.
Gewalztes Eisen 45947 "
Streckeisen 140140 "
Grobeisen 145617 "
Gussstahl 16763 "
Rohstahl 78110 "
Zusammen 478554 Ctr.
1) Siehe Tunners Jahrbuch 1842.
Österreich 1831 bis 1850.
in Öfen mit geschlossener Brust um, wodurch eine wesentliche Ver- mehrung der Produktion bewirkt wurde. Die Jahresproduktion betrug um 1843 20000 Ctr. Guſswaren aus den Hochöfen, 6000 Ctr. aus den Kupol- und 4000 Ctr. aus den Flammöfen, im Ganzen also 30000 Ctr.
Zu Mariazell wurden die ersten Versuche des Flammofenfrischens mit Hochofengasen nach Faber du Faurs Erfindung gemacht. Das andere Guſswerk Steiermarks war St. Stephan. Hier wurden die ersten Gaspuddelöfen mit Steinkohlenklein betrieben 1).
Für die Verbesserung der Eisenindustrie war die Gründung der Eisenhütte zu Neuberg durch Bergrat Hampe und den Fürsten Lobkowitz 1838, als ein kaiserliches Musterwerk und eine Schule für die Eisenwerksbesitzer, von hoher Bedeutung. Auf dem Hochofen daselbst wurde abwechselnd weiſses und graues Roheisen erblasen. Die gröſsten Verdienste erwarb sich die Verwaltung von Neuberg um die Schmiedeeisenbereitung. Hier wurde zuerst in Steiermark der Puddelbetrieb eingeführt und zuerst Eisenbahnschienen gewalzt. Das Puddelwerk umfaſste 1846 2 einfache und 2 doppelte Puddelöfen, Flammschweiſsöfen und 1 Streckwalzwerk. Das Railswalzwerk lag in Lonau und hatte 3 Schweiſsfeuer und 2 Glühöfen. Hier wurden die ersten breitfüſsigen Schienen nach englischer Weise hergestellt. Als Walzwerk für Kesselblecherzeugung war es ebenfalls das erste der Monarchie. Zu Neuberg schmiedete man auch damals das Eisen zu der Turmspitze des Stephansturmes zu Wien.
Ein groſser Fortschritt auf den steierischen Frischhütten war die seit 1844 durch v. Scheuchenstuel eingeführte Gasfeuerung. Die ersten ge- lungenen Versuche im Groſsen waren auf dem v. Fridanschen Walzwerk zu Walchen bei Mautern ausgeführt worden.
1845 waren in Steiermark 312 Hämmer-, 2 Grob-, 12 Streck-, 25 Blechwalzwerke, 261 Zerrennfeuer-, 158 Streck- und 18 Blechfeuer-, 15 Puddel-, 10 Schweiſs-, 29 Glüh- und 2 Guſsstahlöfen im Betriebe. Für 1843 zeigt folgende amtliche Zusammenstellung die Art der Ver- arbeitung des Eisens. Es wurden erzeugt:
Schwarzblech 51604 Ctr.
Gewalztes Eisen 45947 „
Streckeisen 140140 „
Grobeisen 145617 „
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1) Siehe Tunners Jahrbuch 1842.
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Österreich 1831 bis 1850.
in Öfen mit geschlossener Brust um, wodurch eine wesentliche Ver-
mehrung der Produktion bewirkt wurde. Die Jahresproduktion betrug
um 1843 20000 Ctr. Guſswaren aus den Hochöfen, 6000 Ctr. aus den
Kupol- und 4000 Ctr. aus den Flammöfen, im Ganzen also 30000 Ctr.
Zu Mariazell wurden die ersten Versuche des Flammofenfrischens
mit Hochofengasen nach Faber du Faurs Erfindung gemacht. Das
andere Guſswerk Steiermarks war St. Stephan. Hier wurden die ersten
Gaspuddelöfen mit Steinkohlenklein betrieben 1).
Für die Verbesserung der Eisenindustrie war die Gründung der
Eisenhütte zu Neuberg durch Bergrat Hampe und den Fürsten
Lobkowitz 1838, als ein kaiserliches Musterwerk und eine Schule
für die Eisenwerksbesitzer, von hoher Bedeutung. Auf dem Hochofen
daselbst wurde abwechselnd weiſses und graues Roheisen erblasen.
Die gröſsten Verdienste erwarb sich die Verwaltung von Neuberg um
die Schmiedeeisenbereitung. Hier wurde zuerst in Steiermark der
Puddelbetrieb eingeführt und zuerst Eisenbahnschienen gewalzt. Das
Puddelwerk umfaſste 1846 2 einfache und 2 doppelte Puddelöfen,
Flammschweiſsöfen und 1 Streckwalzwerk. Das Railswalzwerk lag in
Lonau und hatte 3 Schweiſsfeuer und 2 Glühöfen. Hier wurden die
ersten breitfüſsigen Schienen nach englischer Weise hergestellt. Als
Walzwerk für Kesselblecherzeugung war es ebenfalls das erste der
Monarchie. Zu Neuberg schmiedete man auch damals das Eisen zu
der Turmspitze des Stephansturmes zu Wien.
Ein groſser Fortschritt auf den steierischen Frischhütten war die seit
1844 durch v. Scheuchenstuel eingeführte Gasfeuerung. Die ersten ge-
lungenen Versuche im Groſsen waren auf dem v. Fridanschen Walzwerk
zu Walchen bei Mautern ausgeführt worden.
1845 waren in Steiermark 312 Hämmer-, 2 Grob-, 12 Streck-,
25 Blechwalzwerke, 261 Zerrennfeuer-, 158 Streck- und 18 Blechfeuer-,
15 Puddel-, 10 Schweiſs-, 29 Glüh- und 2 Guſsstahlöfen im Betriebe.
Für 1843 zeigt folgende amtliche Zusammenstellung die Art der Ver-
arbeitung des Eisens. Es wurden erzeugt:
Schwarzblech 51604 Ctr.
Gewalztes Eisen 45947 „
Streckeisen 140140 „
Grobeisen 145617 „
Guſsstahl 16763 „
Rohstahl 78110 „
Zusammen 478554 Ctr.
1) Siehe Tunners Jahrbuch 1842.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 735. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/751>, abgerufen am 22.11.2024.
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