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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Deutschland (mit Luxemburg).
1891 von Bochum nach Duisburg verlegt. Von dem glücklich sich
entwickelnden Verein deutscher Eisenhüttenleute zweigten sich 1893
als Untervereine die Eisenhütte Düsseldorf und die Eisenhütte Ober-
schlesien zur Wahrung mehr lokaler Interessen ab.

Die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten wurden noch enger
durch die Columbische Weltausstellung in Chicago im Jahre 1893, die
von deutschen Eisenindustriellen gut beschickt und besucht wurde;
diese Beziehungen wirkten anregend und fördernd. Über das Berg-
und Hüttenwesen auf der Chicagoer Weltausstellung erstattete Professor
Wedding Bericht (Stahl und Eisen 1893 und 1894).

Im Jahre 1893 verstarben am 14. August Joh. Schlink, der
verdiente Direktor der Friedrich-Wilhelm-Hütte zu Mülheim, und am
25. März Professor G. Bauschinger in München, der eifrige Förderer
einheitlicher Materialprüfungsverfahren.

Beachtenswert sind die Untersuchungen von W. van Vloten über
die Verbrennung im Hochofengestell. Die Reinigung der Gichtgase
wurde verbessert.

Die Erzeinfuhr aus Schweden, die 1890 190329 Tonnen betragen
hatte, war 1893 schon auf 455097 Tonnen gestiegen. 1894 wurden
601404 Tonnen spanische Erze von Bilbao, 341632 Tonnen schwedische
Magneteisensteine von Gellivara über Lulea und 341632 Tonnen von
Grängesberg über Oxelösund importiert. Der grösste Teil der Ein-
fuhr ging nach Rheinland und Westfalen.

1894 besuchten rheinisch-westfälische Mitglieder des Vereins
deutscher Eisenhüttenleute auf Einladung belgischer Fachgenossen
die wichtigsten Eisenwerke Belgiens.

Nachstehende Tabelle der deutschen Hochofenwerke nebst Angabe
ihrer Leistungsfähigkeit ist einem Vortrage des Herrn Ingenieurs
E. Schrödter über die Deckung des Erzbedarfs der deutschen
Hochöfen, gehalten bei der Hauptversammlung des Vereins deutscher
Eisenhüttenleute am 23. Februar 1896 in Düsseldorf 1), entnommen.


1) Siehe Stahl und Eisen 1896, II. Märzheft. Diese vortreffliche, auf
statistischer Grundlage aufgebaute Arbeit Schrödters ist wie seine Vorträge über
die Entwickelung der deutschen Hochofenerzeugung (a. a. O.) und der deutschen
Flusseisenerzeugung (a. a. O.) von grossem geschichtlichen Interesse. Ein neueres
Verzeichnis der deutschen Hochofenwerke im Jahre 1900 findet sich in der von
dem Verein deutscher Eisenhüttenleute 1901 herausgegebenen vierten Auflage der
gemeinfasslichen Darstellung des Eisenhüttenwesens, S. 130 bis 135.

Deutschland (mit Luxemburg).
1891 von Bochum nach Duisburg verlegt. Von dem glücklich sich
entwickelnden Verein deutscher Eisenhüttenleute zweigten sich 1893
als Untervereine die Eisenhütte Düsseldorf und die Eisenhütte Ober-
schlesien zur Wahrung mehr lokaler Interessen ab.

Die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten wurden noch enger
durch die Columbische Weltausstellung in Chicago im Jahre 1893, die
von deutschen Eisenindustriellen gut beschickt und besucht wurde;
diese Beziehungen wirkten anregend und fördernd. Über das Berg-
und Hüttenwesen auf der Chicagoer Weltausstellung erstattete Professor
Wedding Bericht (Stahl und Eisen 1893 und 1894).

Im Jahre 1893 verstarben am 14. August Joh. Schlink, der
verdiente Direktor der Friedrich-Wilhelm-Hütte zu Mülheim, und am
25. März Professor G. Bauschinger in München, der eifrige Förderer
einheitlicher Materialprüfungsverfahren.

Beachtenswert sind die Untersuchungen von W. van Vloten über
die Verbrennung im Hochofengestell. Die Reinigung der Gichtgase
wurde verbessert.

Die Erzeinfuhr aus Schweden, die 1890 190329 Tonnen betragen
hatte, war 1893 schon auf 455097 Tonnen gestiegen. 1894 wurden
601404 Tonnen spanische Erze von Bilbao, 341632 Tonnen schwedische
Magneteisensteine von Gellivara über Luleå und 341632 Tonnen von
Grängesberg über Oxelösund importiert. Der gröſste Teil der Ein-
fuhr ging nach Rheinland und Westfalen.

1894 besuchten rheinisch-westfälische Mitglieder des Vereins
deutscher Eisenhüttenleute auf Einladung belgischer Fachgenossen
die wichtigsten Eisenwerke Belgiens.

Nachstehende Tabelle der deutschen Hochofenwerke nebst Angabe
ihrer Leistungsfähigkeit ist einem Vortrage des Herrn Ingenieurs
E. Schrödter über die Deckung des Erzbedarfs der deutschen
Hochöfen, gehalten bei der Hauptversammlung des Vereins deutscher
Eisenhüttenleute am 23. Februar 1896 in Düsseldorf 1), entnommen.


1) Siehe Stahl und Eisen 1896, II. Märzheft. Diese vortreffliche, auf
statistischer Grundlage aufgebaute Arbeit Schrödters ist wie seine Vorträge über
die Entwickelung der deutschen Hochofenerzeugung (a. a. O.) und der deutschen
Fluſseisenerzeugung (a. a. O.) von groſsem geschichtlichen Interesse. Ein neueres
Verzeichnis der deutschen Hochofenwerke im Jahre 1900 findet sich in der von
dem Verein deutscher Eisenhüttenleute 1901 herausgegebenen vierten Auflage der
gemeinfaſslichen Darstellung des Eisenhüttenwesens, S. 130 bis 135.
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[1015/1031] Deutschland (mit Luxemburg). 1891 von Bochum nach Duisburg verlegt. Von dem glücklich sich entwickelnden Verein deutscher Eisenhüttenleute zweigten sich 1893 als Untervereine die Eisenhütte Düsseldorf und die Eisenhütte Ober- schlesien zur Wahrung mehr lokaler Interessen ab. Die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten wurden noch enger durch die Columbische Weltausstellung in Chicago im Jahre 1893, die von deutschen Eisenindustriellen gut beschickt und besucht wurde; diese Beziehungen wirkten anregend und fördernd. Über das Berg- und Hüttenwesen auf der Chicagoer Weltausstellung erstattete Professor Wedding Bericht (Stahl und Eisen 1893 und 1894). Im Jahre 1893 verstarben am 14. August Joh. Schlink, der verdiente Direktor der Friedrich-Wilhelm-Hütte zu Mülheim, und am 25. März Professor G. Bauschinger in München, der eifrige Förderer einheitlicher Materialprüfungsverfahren. Beachtenswert sind die Untersuchungen von W. van Vloten über die Verbrennung im Hochofengestell. Die Reinigung der Gichtgase wurde verbessert. Die Erzeinfuhr aus Schweden, die 1890 190329 Tonnen betragen hatte, war 1893 schon auf 455097 Tonnen gestiegen. 1894 wurden 601404 Tonnen spanische Erze von Bilbao, 341632 Tonnen schwedische Magneteisensteine von Gellivara über Luleå und 341632 Tonnen von Grängesberg über Oxelösund importiert. Der gröſste Teil der Ein- fuhr ging nach Rheinland und Westfalen. 1894 besuchten rheinisch-westfälische Mitglieder des Vereins deutscher Eisenhüttenleute auf Einladung belgischer Fachgenossen die wichtigsten Eisenwerke Belgiens. Nachstehende Tabelle der deutschen Hochofenwerke nebst Angabe ihrer Leistungsfähigkeit ist einem Vortrage des Herrn Ingenieurs E. Schrödter über die Deckung des Erzbedarfs der deutschen Hochöfen, gehalten bei der Hauptversammlung des Vereins deutscher Eisenhüttenleute am 23. Februar 1896 in Düsseldorf 1), entnommen. 1) Siehe Stahl und Eisen 1896, II. Märzheft. Diese vortreffliche, auf statistischer Grundlage aufgebaute Arbeit Schrödters ist wie seine Vorträge über die Entwickelung der deutschen Hochofenerzeugung (a. a. O.) und der deutschen Fluſseisenerzeugung (a. a. O.) von groſsem geschichtlichen Interesse. Ein neueres Verzeichnis der deutschen Hochofenwerke im Jahre 1900 findet sich in der von dem Verein deutscher Eisenhüttenleute 1901 herausgegebenen vierten Auflage der gemeinfaſslichen Darstellung des Eisenhüttenwesens, S. 130 bis 135.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1015. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1031>, abgerufen am 22.11.2024.