zu Ornsley bei Middlesborough und zu Woodside (Dudley), damals wohl die grössten der Welt, von denen Ornsley allein wöchentlich 12000 Ctr. Röhrenguss lieferte, hatte Cochrane von ihm erfundene verstellbare Kernspindeln für verschiedene Röhrenweiten eingeführt.
Tangyes Röhrenpresse 1) mit hydraulischem Druck kam 1867 zur Einführung. Die Röhrenformkasten wurden reihenweise auf Platt- wagen, die auf Schienen liefen, aufgestellt. Die Giesshütten für Röhren- guss waren zweistöckig und hatten grosse Dammgruben und Dampf- kräne. Die Röhren wurden in Gruppen stehend gegossen.
Grosse Verbreitung erlangten in den sechziger Jahren auch in Deutschland die Räderformmaschinen. Auf eine sehr gute Maschine dieser Art erhielt George Lamb Scott am 25. Oktober 1865 ein Patent 2). Diese Scottsche Räderformmaschine fand rasch Verbreitung.
Für den Kugelguss wendete man zu Woolwich verschiedene Arten von Form- und Kernmaschinen an. Von ersteren bewährten sich die von M. Eyth und die älteren von Downie in Glasgow. In England goss man Pflugscharen in Formen, die an den Stellen, wo dieselben hart werden sollten, von Eisen hergestellt waren.
Zum Trocknen der Giessformen mit heisser Luft hatten Brunnon und Söhne zu Rive de Gier ein zweckmässiges Verfahren eingeführt 3).
Um eine grössere Anzahl gleichartiger Gegenstände rasch abgiessen zu können, konstruierte Barett 1861 einen Drehtisch für Gussformen, welcher die Formen der Giesspfanne oder dem Kupolofen zuführte. Denselben Zweck erfüllten in englischen Giessereien geschlossene Schienenbahnen, welche die Formen auf Plattwagen an dem Kupol- ofen vorbeiführten.
Schieles Ventilatoren erfreuten sich in England und Deutsch- land in den sechziger Jahren grosser Beliebtheit. Durch die Pariser Weltausstellung von 1867 wurde man in Europa mit dem verbesserten Kapselgebläse der Amerikaner F. M. und P. H. Root zu Connersville (Indiana) bekannt 4) (Fig. 65), welches rasch in Aufnahme kam. Das- selbe besteht aus zwei in entgegengesetzter Richtung umlaufenden Flügeln von dem (Fig. 66) gezeichneten Querschnitt, welche sich in einem länglichen Gehäuse bewegen. Sie liefern Wind von geringer Pressung und haben hohen Nutzeffekt.
1) Siehe Kerpelys Fortschritte u. s. w. 1867, Taf. II, Fig. 4 u. 5.
2) Siehe Dinglers Polyt. Journ. 194, S. 292; Dürre a. a. O., II, S. 532.
3)Engineering, März 1870, S. 208; Dinglers Polyt. Journ. 196, S. 502.
4) Siehe Rittingers Bericht über die Pariser Weltausstellung, S. 144; Armengand, Publ. industr., t. 19, pl. 36.
Die Eisengieſserei von 1861 bis 1870.
zu Ornsley bei Middlesborough und zu Woodside (Dudley), damals wohl die gröſsten der Welt, von denen Ornsley allein wöchentlich 12000 Ctr. Röhrenguſs lieferte, hatte Cochrane von ihm erfundene verstellbare Kernspindeln für verschiedene Röhrenweiten eingeführt.
Tangyes Röhrenpresse 1) mit hydraulischem Druck kam 1867 zur Einführung. Die Röhrenformkasten wurden reihenweise auf Platt- wagen, die auf Schienen liefen, aufgestellt. Die Gieſshütten für Röhren- guſs waren zweistöckig und hatten groſse Dammgruben und Dampf- kräne. Die Röhren wurden in Gruppen stehend gegossen.
Groſse Verbreitung erlangten in den sechziger Jahren auch in Deutschland die Räderformmaschinen. Auf eine sehr gute Maschine dieser Art erhielt George Lamb Scott am 25. Oktober 1865 ein Patent 2). Diese Scottsche Räderformmaschine fand rasch Verbreitung.
Für den Kugelguſs wendete man zu Woolwich verschiedene Arten von Form- und Kernmaschinen an. Von ersteren bewährten sich die von M. Eyth und die älteren von Downie in Glasgow. In England goſs man Pflugscharen in Formen, die an den Stellen, wo dieselben hart werden sollten, von Eisen hergestellt waren.
Zum Trocknen der Gieſsformen mit heiſser Luft hatten Brunnon und Söhne zu Rive de Gier ein zweckmäſsiges Verfahren eingeführt 3).
Um eine gröſsere Anzahl gleichartiger Gegenstände rasch abgieſsen zu können, konstruierte Barett 1861 einen Drehtisch für Guſsformen, welcher die Formen der Gieſspfanne oder dem Kupolofen zuführte. Denselben Zweck erfüllten in englischen Gieſsereien geschlossene Schienenbahnen, welche die Formen auf Plattwagen an dem Kupol- ofen vorbeiführten.
Schieles Ventilatoren erfreuten sich in England und Deutsch- land in den sechziger Jahren groſser Beliebtheit. Durch die Pariser Weltausstellung von 1867 wurde man in Europa mit dem verbesserten Kapselgebläse der Amerikaner F. M. und P. H. Root zu Connersville (Indiana) bekannt 4) (Fig. 65), welches rasch in Aufnahme kam. Das- selbe besteht aus zwei in entgegengesetzter Richtung umlaufenden Flügeln von dem (Fig. 66) gezeichneten Querschnitt, welche sich in einem länglichen Gehäuse bewegen. Sie liefern Wind von geringer Pressung und haben hohen Nutzeffekt.
1) Siehe Kerpelys Fortschritte u. s. w. 1867, Taf. II, Fig. 4 u. 5.
2) Siehe Dinglers Polyt. Journ. 194, S. 292; Dürre a. a. O., II, S. 532.
3)Engineering, März 1870, S. 208; Dinglers Polyt. Journ. 196, S. 502.
4) Siehe Rittingers Bericht über die Pariser Weltausstellung, S. 144; Armengand, Publ. industr., t. 19, pl. 36.
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Die Eisengieſserei von 1861 bis 1870.
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wohl die gröſsten der Welt, von denen Ornsley allein wöchentlich
12000 Ctr. Röhrenguſs lieferte, hatte Cochrane von ihm erfundene
verstellbare Kernspindeln für verschiedene Röhrenweiten eingeführt.
Tangyes Röhrenpresse 1) mit hydraulischem Druck kam 1867
zur Einführung. Die Röhrenformkasten wurden reihenweise auf Platt-
wagen, die auf Schienen liefen, aufgestellt. Die Gieſshütten für Röhren-
guſs waren zweistöckig und hatten groſse Dammgruben und Dampf-
kräne. Die Röhren wurden in Gruppen stehend gegossen.
Groſse Verbreitung erlangten in den sechziger Jahren auch in
Deutschland die Räderformmaschinen. Auf eine sehr gute Maschine
dieser Art erhielt George Lamb Scott am 25. Oktober 1865 ein
Patent 2). Diese Scottsche Räderformmaschine fand rasch Verbreitung.
Für den Kugelguſs wendete man zu Woolwich verschiedene Arten
von Form- und Kernmaschinen an. Von ersteren bewährten sich die
von M. Eyth und die älteren von Downie in Glasgow. In England
goſs man Pflugscharen in Formen, die an den Stellen, wo dieselben hart
werden sollten, von Eisen hergestellt waren.
Zum Trocknen der Gieſsformen mit heiſser Luft hatten Brunnon
und Söhne zu Rive de Gier ein zweckmäſsiges Verfahren eingeführt 3).
Um eine gröſsere Anzahl gleichartiger Gegenstände rasch abgieſsen
zu können, konstruierte Barett 1861 einen Drehtisch für Guſsformen,
welcher die Formen der Gieſspfanne oder dem Kupolofen zuführte.
Denselben Zweck erfüllten in englischen Gieſsereien geschlossene
Schienenbahnen, welche die Formen auf Plattwagen an dem Kupol-
ofen vorbeiführten.
Schieles Ventilatoren erfreuten sich in England und Deutsch-
land in den sechziger Jahren groſser Beliebtheit. Durch die Pariser
Weltausstellung von 1867 wurde man in Europa mit dem verbesserten
Kapselgebläse der Amerikaner F. M. und P. H. Root zu Connersville
(Indiana) bekannt 4) (Fig. 65), welches rasch in Aufnahme kam. Das-
selbe besteht aus zwei in entgegengesetzter Richtung umlaufenden
Flügeln von dem (Fig. 66) gezeichneten Querschnitt, welche sich in
einem länglichen Gehäuse bewegen. Sie liefern Wind von geringer
Pressung und haben hohen Nutzeffekt.
1) Siehe Kerpelys Fortschritte u. s. w. 1867, Taf. II, Fig. 4 u. 5.
2) Siehe Dinglers Polyt. Journ. 194, S. 292; Dürre a. a. O., II, S. 532.
3) Engineering, März 1870, S. 208; Dinglers Polyt. Journ. 196, S. 502.
4) Siehe Rittingers Bericht über die Pariser Weltausstellung, S. 144;
Armengand, Publ. industr., t. 19, pl. 36.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/104>, abgerufen am 21.11.2024.
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