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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Die Fortschritte des Bessemerprozesses 1861 bis 1870.
Rohrstück verbunden ist, wie es Fig. 89 rechts im Durchschnitt zeigt,
wodurch die Birne ohne Unterbrechung des Windstromes gekippt
werden kann.

Das flüssige Roheisen, welches man nach Bessemers Angabe
am besten in Flammöfen schmolz, wurde direkt in die geneigte
Birne abgestochen. Dann liess man den Wind an und richtete das
Gefäss auf. Indem nun die Luft durch das flüssige Eisen gepresst
wurde, begann der Frischprozess. Funken und Flamme strömten in

[Abbildung] Fig. 89.
eine Esse. Sobald der Prozess beendet war, wurde die Birne gekippt
und zwar noch weiter als beim Einfüllen, so dass der flüssige Inhalt
in die untergestellte Gusspfanne ausgegossen werden konnte. Die
Pfanne ist an dem Ende eines Balanciers befestigt (Fig. 90), der durch
einen hydraulischen Kolben schwebend getragen wird, und auf dessen
anderes Ende ein Gegengewicht läuft. Dadurch kann die Gusspfanne
gehoben und gesenkt und im Kreise herumgeschwenkt werden. Die
Pfanne selbst kann entweder durch Hydraulik gekippt, oder durch eine
Öffnung im Boden, die durch eine geführte Stange mit Thonpfropf am
Ende verschlossen wird, entleert werden. Das flüssige Bessemermetall
fliesst dann in die untergestellten Gussformen. Die Güsse (ingots)
werden dadurch rein und frei von Schlacken. Noch gesünder werden
sie, wenn man das flüssige Metall in eine Form giesst, die am Boden

Die Fortschritte des Bessemerprozesses 1861 bis 1870.
Rohrstück verbunden ist, wie es Fig. 89 rechts im Durchschnitt zeigt,
wodurch die Birne ohne Unterbrechung des Windstromes gekippt
werden kann.

Das flüssige Roheisen, welches man nach Bessemers Angabe
am besten in Flammöfen schmolz, wurde direkt in die geneigte
Birne abgestochen. Dann lieſs man den Wind an und richtete das
Gefäſs auf. Indem nun die Luft durch das flüssige Eisen gepreſst
wurde, begann der Frischprozeſs. Funken und Flamme strömten in

[Abbildung] Fig. 89.
eine Esse. Sobald der Prozeſs beendet war, wurde die Birne gekippt
und zwar noch weiter als beim Einfüllen, so daſs der flüssige Inhalt
in die untergestellte Guſspfanne ausgegossen werden konnte. Die
Pfanne ist an dem Ende eines Balanciers befestigt (Fig. 90), der durch
einen hydraulischen Kolben schwebend getragen wird, und auf dessen
anderes Ende ein Gegengewicht läuft. Dadurch kann die Guſspfanne
gehoben und gesenkt und im Kreise herumgeschwenkt werden. Die
Pfanne selbst kann entweder durch Hydraulik gekippt, oder durch eine
Öffnung im Boden, die durch eine geführte Stange mit Thonpfropf am
Ende verschlossen wird, entleert werden. Das flüssige Bessemermetall
flieſst dann in die untergestellten Guſsformen. Die Güsse (ingots)
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[126/0142] Die Fortschritte des Bessemerprozesses 1861 bis 1870. Rohrstück verbunden ist, wie es Fig. 89 rechts im Durchschnitt zeigt, wodurch die Birne ohne Unterbrechung des Windstromes gekippt werden kann. Das flüssige Roheisen, welches man nach Bessemers Angabe am besten in Flammöfen schmolz, wurde direkt in die geneigte Birne abgestochen. Dann lieſs man den Wind an und richtete das Gefäſs auf. Indem nun die Luft durch das flüssige Eisen gepreſst wurde, begann der Frischprozeſs. Funken und Flamme strömten in [Abbildung Fig. 89.] eine Esse. Sobald der Prozeſs beendet war, wurde die Birne gekippt und zwar noch weiter als beim Einfüllen, so daſs der flüssige Inhalt in die untergestellte Guſspfanne ausgegossen werden konnte. Die Pfanne ist an dem Ende eines Balanciers befestigt (Fig. 90), der durch einen hydraulischen Kolben schwebend getragen wird, und auf dessen anderes Ende ein Gegengewicht läuft. Dadurch kann die Guſspfanne gehoben und gesenkt und im Kreise herumgeschwenkt werden. Die Pfanne selbst kann entweder durch Hydraulik gekippt, oder durch eine Öffnung im Boden, die durch eine geführte Stange mit Thonpfropf am Ende verschlossen wird, entleert werden. Das flüssige Bessemermetall flieſst dann in die untergestellten Guſsformen. Die Güsse (ingots) werden dadurch rein und frei von Schlacken. Noch gesünder werden sie, wenn man das flüssige Metall in eine Form gieſst, die am Boden

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/142>, abgerufen am 24.11.2024.