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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Spanien und die Türkei 1861 bis 1870.
schmolzen. Auf Grund der guten Erfolge erbaute Ponsard ein
Bessemerstahlwerk bei Piombino.

Er plante auch die Anlage eines Raschetteofens zur Verschmelzung
elbanischer Erze, doch kam diese nicht zur Ausführung. 1867 gab
es zwei Bessemerwerke in Italien, Novelle-Pomard-Gigli in Pisa und
Perseveranza bei Pisa, jedes mit einem Konverter. Beide Werke
zusammen erzeugten an 50000 Centner im Jahr.

Spanien und die Türkei 1861 bis 1870.

Die Eisenerzeugung Spaniens stand weder im Verhältnis zu dem
Reichtum an vortrefflichen Erzen, noch zu dem Bedarf der Bevölkerung.
Es wurden mehr spanische Eisenerze ausserhalb Spaniens als im Lande
selbst verschmolzen. Der Export an Erzen betrug 1860 175500 Tonnen,
während die inländische Produktion von Roheisen nur ca. 35000 Tonnen
Eisen betrug, und die dreifache Menge von England importiert wurde.

In Nordspanien verdrängte der Chenotprozess die alten Catalan-
schmieden (Ferrerieras) mehr und mehr. Auf den Baracaldowerken
wurden von 1859 bis 1871 nach dieser Methode 32000 Tonnen Eisen-
schwamm erzeugt. 1860 baute Tourangin seinen ersten verbesserten
Chenotofen "Purisima Concepcion".

Die Eisenproduktion Spaniens in den sechziger Jahren war
schwankend, wie aus nachfolgender Zusammenstellung zu ersehen ist.

[Tabelle]
Die Zunahme der Stahlproduktion ist aber beachtenswert.

Die Roheisenerzeugung von 1864 bis 1870 betrug:

1864     50775 Tonnen
1865     49533 "
1866     39259 "
1867     41933 "
1868     43161 Tonnen
1869     34486 "
1870     54007 "

Von der Eisenindustrie der Türkei ist so gut wie nichts aus
jener Zeit bekannt 1). Bosnien, Serbien und Bulgarien sind reich an

1) Erst 1873 veröffentlichte W. Fischbach einen Aufsatz über die Metall-
gewinnung in der Türkei in der Berg- und Hüttenm. Ztg. Nr. 13.

Spanien und die Türkei 1861 bis 1870.
schmolzen. Auf Grund der guten Erfolge erbaute Ponsard ein
Bessemerstahlwerk bei Piombino.

Er plante auch die Anlage eines Raschetteofens zur Verschmelzung
elbanischer Erze, doch kam diese nicht zur Ausführung. 1867 gab
es zwei Bessemerwerke in Italien, Novelle-Pomard-Gigli in Pisa und
Perseveranza bei Pisa, jedes mit einem Konverter. Beide Werke
zusammen erzeugten an 50000 Centner im Jahr.

Spanien und die Türkei 1861 bis 1870.

Die Eisenerzeugung Spaniens stand weder im Verhältnis zu dem
Reichtum an vortrefflichen Erzen, noch zu dem Bedarf der Bevölkerung.
Es wurden mehr spanische Eisenerze auſserhalb Spaniens als im Lande
selbst verschmolzen. Der Export an Erzen betrug 1860 175500 Tonnen,
während die inländische Produktion von Roheisen nur ca. 35000 Tonnen
Eisen betrug, und die dreifache Menge von England importiert wurde.

In Nordspanien verdrängte der Chenotprozeſs die alten Catalan-
schmieden (Ferrerieras) mehr und mehr. Auf den Baracaldowerken
wurden von 1859 bis 1871 nach dieser Methode 32000 Tonnen Eisen-
schwamm erzeugt. 1860 baute Tourangin seinen ersten verbesserten
Chenotofen „Purisima Concepcion“.

Die Eisenproduktion Spaniens in den sechziger Jahren war
schwankend, wie aus nachfolgender Zusammenstellung zu ersehen ist.

[Tabelle]
Die Zunahme der Stahlproduktion ist aber beachtenswert.

Die Roheisenerzeugung von 1864 bis 1870 betrug:

1864     50775 Tonnen
1865     49533 „
1866     39259 „
1867     41933 „
1868     43161 Tonnen
1869     34486 „
1870     54007 „

Von der Eisenindustrie der Türkei ist so gut wie nichts aus
jener Zeit bekannt 1). Bosnien, Serbien und Bulgarien sind reich an

1) Erst 1873 veröffentlichte W. Fischbach einen Aufsatz über die Metall-
gewinnung in der Türkei in der Berg- und Hüttenm. Ztg. Nr. 13.
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[286/0302] Spanien und die Türkei 1861 bis 1870. schmolzen. Auf Grund der guten Erfolge erbaute Ponsard ein Bessemerstahlwerk bei Piombino. Er plante auch die Anlage eines Raschetteofens zur Verschmelzung elbanischer Erze, doch kam diese nicht zur Ausführung. 1867 gab es zwei Bessemerwerke in Italien, Novelle-Pomard-Gigli in Pisa und Perseveranza bei Pisa, jedes mit einem Konverter. Beide Werke zusammen erzeugten an 50000 Centner im Jahr. Spanien und die Türkei 1861 bis 1870. Die Eisenerzeugung Spaniens stand weder im Verhältnis zu dem Reichtum an vortrefflichen Erzen, noch zu dem Bedarf der Bevölkerung. Es wurden mehr spanische Eisenerze auſserhalb Spaniens als im Lande selbst verschmolzen. Der Export an Erzen betrug 1860 175500 Tonnen, während die inländische Produktion von Roheisen nur ca. 35000 Tonnen Eisen betrug, und die dreifache Menge von England importiert wurde. In Nordspanien verdrängte der Chenotprozeſs die alten Catalan- schmieden (Ferrerieras) mehr und mehr. Auf den Baracaldowerken wurden von 1859 bis 1871 nach dieser Methode 32000 Tonnen Eisen- schwamm erzeugt. 1860 baute Tourangin seinen ersten verbesserten Chenotofen „Purisima Concepcion“. Die Eisenproduktion Spaniens in den sechziger Jahren war schwankend, wie aus nachfolgender Zusammenstellung zu ersehen ist. Die Zunahme der Stahlproduktion ist aber beachtenswert. Die Roheisenerzeugung von 1864 bis 1870 betrug: 1864 50775 Tonnen 1865 49533 „ 1866 39259 „ 1867 41933 „ 1868 43161 Tonnen 1869 34486 „ 1870 54007 „ Von der Eisenindustrie der Türkei ist so gut wie nichts aus jener Zeit bekannt 1). Bosnien, Serbien und Bulgarien sind reich an 1) Erst 1873 veröffentlichte W. Fischbach einen Aufsatz über die Metall- gewinnung in der Türkei in der Berg- und Hüttenm. Ztg. Nr. 13.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/302>, abgerufen am 29.11.2024.