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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Brennmaterial.
Zahl 1895 schon 1864, wovon 1190 nach dem System Otto & Co. 1)
gebaut waren. Die Gesamtzahl der Koksöfen betrug 1895 8063 Öfen,
von denen 7866 in Betrieb standen, gegen 6464 und 5852 im Jahre
1885 2). -- Von neueren Ofenkonstruktionen haben sich die Dr. von
Bauers
chen 3), die 1893 und 1894 patentierten, bei der Firma
Friedrich Krupp bewährt. Sie zeichnen sich durch rationelle
Heizung der Ofenwände aus einer selbständigen Gasquelle aus. Ferner
haben im rheinisch-westfälischen Revier die Koksöfen von Franz
Brunk
ebenfalls wegen ihrer guten Beheizung Anwendung gefunden 4).

In Frankreich und Belgien wendet man bei der Verkokung
mit Gewinnung der Nebenprodukte meist noch verbesserte Knabsche
Öfen an 5).

Auch in England wendet man neuerdings den Retortenöfen mit
Gewinnung der Nebenprodukte grössere Aufmerksamkeit zu als früher 6).
Nach einem Berichte der Solvay-Gesellschaft waren Ende 1899 1451
Semet-Solvay-Öfen gebaut, zumeist in Belgien, Frankreich, England
und den Vereinigten Staaten.

Die Entgasung der Kohlen darf nicht zu rasch vor sich gehen,
weshalb man sie vor dem Beschicken annässt. Bei zweckmässiger
Anlage der Öfen und der Kondensation liefern westfälische Steinkohlen
nach Terhaerst 7):

[Tabelle]

Ausserdem kann 1 Tonne trockene gasreiche Kohle 3 bis 10 kg
Benzol liefern.

Wenn von den Fortschritten der Koksfabrikation die Rede ist, so
dürfen die Verbesserungen, welche bei der Aufbereitung und dem

1) Der um die Koksfabrikation Deutschlands hochverdiente Dr. Carl Otto,
+ den 13. November 1897; siehe Nekrolog, Stahl und Eisen 1897, S. 989.
2) Siehe Stahl und Eisen 1897, S. 18.
3) Daselbst 1899, S. 361.
4) A. a. O. 1900, S. 685.
5) Siehe Stahl und Eisen 1897, S. 1000.
6) Daselbst 1898, S. 486.
7) A. a. O. 1898, S. 747.

Brennmaterial.
Zahl 1895 schon 1864, wovon 1190 nach dem System Otto & Co. 1)
gebaut waren. Die Gesamtzahl der Koksöfen betrug 1895 8063 Öfen,
von denen 7866 in Betrieb standen, gegen 6464 und 5852 im Jahre
1885 2). — Von neueren Ofenkonstruktionen haben sich die Dr. von
Bauers
chen 3), die 1893 und 1894 patentierten, bei der Firma
Friedrich Krupp bewährt. Sie zeichnen sich durch rationelle
Heizung der Ofenwände aus einer selbständigen Gasquelle aus. Ferner
haben im rheinisch-westfälischen Revier die Koksöfen von Franz
Brunk
ebenfalls wegen ihrer guten Beheizung Anwendung gefunden 4).

In Frankreich und Belgien wendet man bei der Verkokung
mit Gewinnung der Nebenprodukte meist noch verbesserte Knabsche
Öfen an 5).

Auch in England wendet man neuerdings den Retortenöfen mit
Gewinnung der Nebenprodukte gröſsere Aufmerksamkeit zu als früher 6).
Nach einem Berichte der Solvay-Gesellschaft waren Ende 1899 1451
Semet-Solvay-Öfen gebaut, zumeist in Belgien, Frankreich, England
und den Vereinigten Staaten.

Die Entgasung der Kohlen darf nicht zu rasch vor sich gehen,
weshalb man sie vor dem Beschicken annäſst. Bei zweckmäſsiger
Anlage der Öfen und der Kondensation liefern westfälische Steinkohlen
nach Terhaerst 7):

[Tabelle]

Auſserdem kann 1 Tonne trockene gasreiche Kohle 3 bis 10 kg
Benzol liefern.

Wenn von den Fortschritten der Koksfabrikation die Rede ist, so
dürfen die Verbesserungen, welche bei der Aufbereitung und dem

1) Der um die Koksfabrikation Deutschlands hochverdiente Dr. Carl Otto,
† den 13. November 1897; siehe Nekrolog, Stahl und Eisen 1897, S. 989.
2) Siehe Stahl und Eisen 1897, S. 18.
3) Daselbst 1899, S. 361.
4) A. a. O. 1900, S. 685.
5) Siehe Stahl und Eisen 1897, S. 1000.
6) Daselbst 1898, S. 486.
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[416/0432] Brennmaterial. Zahl 1895 schon 1864, wovon 1190 nach dem System Otto & Co. 1) gebaut waren. Die Gesamtzahl der Koksöfen betrug 1895 8063 Öfen, von denen 7866 in Betrieb standen, gegen 6464 und 5852 im Jahre 1885 2). — Von neueren Ofenkonstruktionen haben sich die Dr. von Bauerschen 3), die 1893 und 1894 patentierten, bei der Firma Friedrich Krupp bewährt. Sie zeichnen sich durch rationelle Heizung der Ofenwände aus einer selbständigen Gasquelle aus. Ferner haben im rheinisch-westfälischen Revier die Koksöfen von Franz Brunk ebenfalls wegen ihrer guten Beheizung Anwendung gefunden 4). In Frankreich und Belgien wendet man bei der Verkokung mit Gewinnung der Nebenprodukte meist noch verbesserte Knabsche Öfen an 5). Auch in England wendet man neuerdings den Retortenöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte gröſsere Aufmerksamkeit zu als früher 6). Nach einem Berichte der Solvay-Gesellschaft waren Ende 1899 1451 Semet-Solvay-Öfen gebaut, zumeist in Belgien, Frankreich, England und den Vereinigten Staaten. Die Entgasung der Kohlen darf nicht zu rasch vor sich gehen, weshalb man sie vor dem Beschicken annäſst. Bei zweckmäſsiger Anlage der Öfen und der Kondensation liefern westfälische Steinkohlen nach Terhaerst 7): Auſserdem kann 1 Tonne trockene gasreiche Kohle 3 bis 10 kg Benzol liefern. Wenn von den Fortschritten der Koksfabrikation die Rede ist, so dürfen die Verbesserungen, welche bei der Aufbereitung und dem 1) Der um die Koksfabrikation Deutschlands hochverdiente Dr. Carl Otto, † den 13. November 1897; siehe Nekrolog, Stahl und Eisen 1897, S. 989. 2) Siehe Stahl und Eisen 1897, S. 18. 3) Daselbst 1899, S. 361. 4) A. a. O. 1900, S. 685. 5) Siehe Stahl und Eisen 1897, S. 1000. 6) Daselbst 1898, S. 486. 7) A. a. O. 1898, S. 747.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/432>, abgerufen am 22.11.2024.