einem Ofen zu Aplerbeck aus den beiden Fig. 187 zu ersehen ist. Das untere Schachtmauerwerk kann sich heben und senken, ohne dass der Schluss mit der oberen Wand des Gasfangs aufgehoben wird.
Von den Gasfängen lässt sich im allgemeinen sagen, dass in England und Amerika der einfache Parrysche Trichter mit seitlichem Abzug am allgemeinsten in Anwendung war, während man in Deutsch- land die Gichtverschlüsse mit Centralrohr vorzog. Letztere sind verschiedener Art. Bei dem Hochofen der Friedrich-Wilhelm- hütte bei Mülheim a. d. Ruhr von 1874 (Fig. 174) sieht man eine Kombination des Pfortschen Cylinders mit dem Darbyschen Centralrohr.
Bei dem Parryschen Trichter führte Wrightson1) um 1871 einen automatischen Verschluss durch Hebel, Gegengewicht und
[Abbildung]
Fig. 187.
hydraulische Bremse ein. Den von Hoffschen Gasfang oder den Parryschen Trichter in Verbindung mit Centralrohr, wie sie besonders im Ruhr- und im Minettegebiet häufig angewendet wurden, hatte man dadurch verbessert, dass man das Gasableitungsrohr nach unten ver- längerte, so dass sein Rand unter die Beschickungsoberfläche hinab- taucht. Dies befördert das Aufsteigen des Gasstroms in der Mitte des Ofens und die Auflockerung der Beschickung daselbst. Zuweilen begnügte man sich, anstatt das Gasrohr zu verlängern, damit, einen offenen Cylinder in die Mitte einzuhängen, den man auch verstellbar machen konnte 2).
Der Langensche Glockenapparat war vielfach, besonders auch in Oberschlesien, verbreitet. Auch bei diesem hatte man öfter das erwähnte Centralrohr angebracht, zuweilen in Verbindung mit einem eingehängten Ringcylinder und Ableitung eines Teils der Gase am Rand, wie z. B. auf der Aplerbecker Hütte.
Der 1874 von G. Buderus auf der Main-Weserhütte angewendete Gasfang ist eine Kombination des von Hoffschen und Langenschen Gasfangs, bei dem der Verteilungskegel verstellbar ist, wodurch ein besseres Aufgichten der Beschickung ermöglicht wird 3). Auch Schlinks verbesserter Parry (1881) bezweckte hauptsächlich eine bessere Ver- teilung der Gichten.
1) Siehe Journal of the Iron and Steel Institute 1872, II, p. 236.
2) Siehe Stahl und Eisen 1890, Taf. IX.
3) Vergl. Ledebur, Handbuch der Eisenhüttenkunde, S. 407.
Hochöfen.
einem Ofen zu Aplerbeck aus den beiden Fig. 187 zu ersehen ist. Das untere Schachtmauerwerk kann sich heben und senken, ohne daſs der Schluſs mit der oberen Wand des Gasfangs aufgehoben wird.
Von den Gasfängen läſst sich im allgemeinen sagen, daſs in England und Amerika der einfache Parrysche Trichter mit seitlichem Abzug am allgemeinsten in Anwendung war, während man in Deutsch- land die Gichtverschlüsse mit Centralrohr vorzog. Letztere sind verschiedener Art. Bei dem Hochofen der Friedrich-Wilhelm- hütte bei Mülheim a. d. Ruhr von 1874 (Fig. 174) sieht man eine Kombination des Pfortschen Cylinders mit dem Darbyschen Centralrohr.
Bei dem Parryschen Trichter führte Wrightson1) um 1871 einen automatischen Verschluſs durch Hebel, Gegengewicht und
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Fig. 187.
hydraulische Bremse ein. Den von Hoffschen Gasfang oder den Parryschen Trichter in Verbindung mit Centralrohr, wie sie besonders im Ruhr- und im Minettegebiet häufig angewendet wurden, hatte man dadurch verbessert, daſs man das Gasableitungsrohr nach unten ver- längerte, so daſs sein Rand unter die Beschickungsoberfläche hinab- taucht. Dies befördert das Aufsteigen des Gasstroms in der Mitte des Ofens und die Auflockerung der Beschickung daselbst. Zuweilen begnügte man sich, anstatt das Gasrohr zu verlängern, damit, einen offenen Cylinder in die Mitte einzuhängen, den man auch verstellbar machen konnte 2).
Der Langensche Glockenapparat war vielfach, besonders auch in Oberschlesien, verbreitet. Auch bei diesem hatte man öfter das erwähnte Centralrohr angebracht, zuweilen in Verbindung mit einem eingehängten Ringcylinder und Ableitung eines Teils der Gase am Rand, wie z. B. auf der Aplerbecker Hütte.
Der 1874 von G. Buderus auf der Main-Weserhütte angewendete Gasfang ist eine Kombination des von Hoffschen und Langenschen Gasfangs, bei dem der Verteilungskegel verstellbar ist, wodurch ein besseres Aufgichten der Beschickung ermöglicht wird 3). Auch Schlinks verbesserter Parry (1881) bezweckte hauptsächlich eine bessere Ver- teilung der Gichten.
1) Siehe Journal of the Iron and Steel Institute 1872, II, p. 236.
2) Siehe Stahl und Eisen 1890, Taf. IX.
3) Vergl. Ledebur, Handbuch der Eisenhüttenkunde, S. 407.
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Hochöfen.
einem Ofen zu Aplerbeck aus den beiden Fig. 187 zu ersehen ist.
Das untere Schachtmauerwerk kann sich heben und senken, ohne
daſs der Schluſs mit der oberen Wand des Gasfangs aufgehoben wird.
Von den Gasfängen läſst sich im allgemeinen sagen, daſs in
England und Amerika der einfache Parrysche Trichter mit seitlichem
Abzug am allgemeinsten in Anwendung war, während man in Deutsch-
land die Gichtverschlüsse mit Centralrohr
vorzog. Letztere sind verschiedener Art.
Bei dem Hochofen der Friedrich-Wilhelm-
hütte bei Mülheim a. d. Ruhr von 1874
(Fig. 174) sieht man eine Kombination des
Pfortschen Cylinders mit dem Darbyschen
Centralrohr.
Bei dem Parryschen Trichter führte
Wrightson 1) um 1871 einen automatischen
Verschluſs durch Hebel, Gegengewicht und
[Abbildung Fig. 187.]
hydraulische Bremse ein. Den von Hoffschen Gasfang oder den
Parryschen Trichter in Verbindung mit Centralrohr, wie sie besonders
im Ruhr- und im Minettegebiet häufig angewendet wurden, hatte man
dadurch verbessert, daſs man das Gasableitungsrohr nach unten ver-
längerte, so daſs sein Rand unter die Beschickungsoberfläche hinab-
taucht. Dies befördert das Aufsteigen des Gasstroms in der Mitte
des Ofens und die Auflockerung der Beschickung daselbst. Zuweilen
begnügte man sich, anstatt das Gasrohr zu verlängern, damit, einen
offenen Cylinder in die Mitte einzuhängen, den man auch verstellbar
machen konnte 2).
Der Langensche Glockenapparat war vielfach, besonders auch
in Oberschlesien, verbreitet. Auch bei diesem hatte man öfter das
erwähnte Centralrohr angebracht, zuweilen in Verbindung mit einem
eingehängten Ringcylinder und Ableitung eines Teils der Gase am
Rand, wie z. B. auf der Aplerbecker Hütte.
Der 1874 von G. Buderus auf der Main-Weserhütte angewendete
Gasfang ist eine Kombination des von Hoffschen und Langenschen
Gasfangs, bei dem der Verteilungskegel verstellbar ist, wodurch ein
besseres Aufgichten der Beschickung ermöglicht wird 3). Auch Schlinks
verbesserter Parry (1881) bezweckte hauptsächlich eine bessere Ver-
teilung der Gichten.
1) Siehe Journal of the Iron and Steel Institute 1872, II, p. 236.
2) Siehe Stahl und Eisen 1890, Taf. IX.
3) Vergl. Ledebur, Handbuch der Eisenhüttenkunde, S. 407.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/489>, abgerufen am 24.11.2024.
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