der sogenannte Thunderbolt Crusher erfunden. Eine besondere Art von Erzbrechern konstruierten Corbitt und Archer1). Ein anderes Patent war von Marsden.
Für die Zerkleinerung der Steinkohlen hatte Carr eine Schleuder- mühle (Desintegrator) konstruiert, die 1870 von Haurez verbessert wurde. Letzterer hatte schon 1867 die Centrifuge zum Trocknen gewaschener Steinkohlen verwendet.
Eine grosse Eisenerzwäsche wurde 1866 auf der Grube Cornelia zu Stolberg bei Aachen eingerichtet 2). Dr. Bernouilli hat die Auf- bereitung der kupfer- und schwefelkieshaltigen Magneteisensteine von Traversella in Oberitalien beschrieben 3). Dufournel erfand eine transportable Eisensteinwaschmaschine 4). Es war dies im wesentlichen nichts anderes als die in Deutschland längst bekannte Waschtrommel.
Für die Aufbereitung der Steinkohlen bewährten sich besonders die von Sievers & Comp. zu Kalk nach dem System Neuerburg gebauten Anlagen, ferner die Steinkohlenwäsche von Binkbeck5).
Auch chemische Aufbereitung kam namentlich zur Entfernung der Phosphorsäure aus den Erzen in Anwendung. Zu Kladno wurden die gerösteten schwefelhaltigen Erze in grossen Bassins ausgelaugt und man fügte, um die Phosphorsäure völlig in Lösung zu bringen, noch schwefligsaures Wasser zu.
Strohmeyer versuchte 1865 die phosphorreichen Erze von Ilsede dadurch zu entphosphorn, dass er sie brannte und dann mit ver- dünnter Salzsäure auslaugte. Nach seinem Vorschlage sollte man die Salzsäure aus der Lösung wiedergewinnen und den phosphorsäure- haltigen Rückstand als Dünger verwenden. Für einen Massenbetrieb war dieses Verfahren aber viel zu teuer.
Auf dem Gebiete der Koksfabrikation sind viele, wenn auch keine hervorragenden Neuerungen in diesem Zeitraum zu verzeichnen. Die Fortschritte erfolgten auf dem in dem vorhergehenden Jahrzehnt eingeschlagenen Wege. Für verschiedene Arten von Steinkohlen wendete man verschiedene Systeme der Verkokung an. In Ober- schlesien hielt man an der Verkokung in Meilern und Schaumburger Öfen fest und bediente sich nur für backendere Kohlen der Öfen. In Saar- brücken, Westfalen, Rheinland, Belgien und Nordfrankreich wendete
1) Genie industriel 1869, vol. 38, pl. 481.
2) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1861, Nr. 40.
3) Siehe Preuss. Zeitschrift IX, S. 171.
4) Annales des mines 1864, 4. livr.; Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1865, S. 215, Tab. VII, 1--4.
5) Siehe Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1868, S. 119.
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Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
der sogenannte Thunderbolt Crusher erfunden. Eine besondere Art von Erzbrechern konstruierten Corbitt und Archer1). Ein anderes Patent war von Marsden.
Für die Zerkleinerung der Steinkohlen hatte Carr eine Schleuder- mühle (Desintegrator) konstruiert, die 1870 von Haurez verbessert wurde. Letzterer hatte schon 1867 die Centrifuge zum Trocknen gewaschener Steinkohlen verwendet.
Eine groſse Eisenerzwäsche wurde 1866 auf der Grube Cornelia zu Stolberg bei Aachen eingerichtet 2). Dr. Bernouilli hat die Auf- bereitung der kupfer- und schwefelkieshaltigen Magneteisensteine von Traversella in Oberitalien beschrieben 3). Dufournel erfand eine transportable Eisensteinwaschmaschine 4). Es war dies im wesentlichen nichts anderes als die in Deutschland längst bekannte Waschtrommel.
Für die Aufbereitung der Steinkohlen bewährten sich besonders die von Sievers & Comp. zu Kalk nach dem System Neuerburg gebauten Anlagen, ferner die Steinkohlenwäsche von Binkbeck5).
Auch chemische Aufbereitung kam namentlich zur Entfernung der Phosphorsäure aus den Erzen in Anwendung. Zu Kladno wurden die gerösteten schwefelhaltigen Erze in groſsen Bassins ausgelaugt und man fügte, um die Phosphorsäure völlig in Lösung zu bringen, noch schwefligsaures Wasser zu.
Strohmeyer versuchte 1865 die phosphorreichen Erze von Ilsede dadurch zu entphosphorn, daſs er sie brannte und dann mit ver- dünnter Salzsäure auslaugte. Nach seinem Vorschlage sollte man die Salzsäure aus der Lösung wiedergewinnen und den phosphorsäure- haltigen Rückstand als Dünger verwenden. Für einen Massenbetrieb war dieses Verfahren aber viel zu teuer.
Auf dem Gebiete der Koksfabrikation sind viele, wenn auch keine hervorragenden Neuerungen in diesem Zeitraum zu verzeichnen. Die Fortschritte erfolgten auf dem in dem vorhergehenden Jahrzehnt eingeschlagenen Wege. Für verschiedene Arten von Steinkohlen wendete man verschiedene Systeme der Verkokung an. In Ober- schlesien hielt man an der Verkokung in Meilern und Schaumburger Öfen fest und bediente sich nur für backendere Kohlen der Öfen. In Saar- brücken, Westfalen, Rheinland, Belgien und Nordfrankreich wendete
1) Génie industriel 1869, vol. 38, pl. 481.
2) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1861, Nr. 40.
3) Siehe Preuſs. Zeitschrift IX, S. 171.
4) Annales des mines 1864, 4. livr.; Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1865, S. 215, Tab. VII, 1—4.
5) Siehe Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1868, S. 119.
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Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
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von Erzbrechern konstruierten Corbitt und Archer 1). Ein anderes
Patent war von Marsden.
Für die Zerkleinerung der Steinkohlen hatte Carr eine Schleuder-
mühle (Desintegrator) konstruiert, die 1870 von Haurez verbessert
wurde. Letzterer hatte schon 1867 die Centrifuge zum Trocknen
gewaschener Steinkohlen verwendet.
Eine groſse Eisenerzwäsche wurde 1866 auf der Grube Cornelia
zu Stolberg bei Aachen eingerichtet 2). Dr. Bernouilli hat die Auf-
bereitung der kupfer- und schwefelkieshaltigen Magneteisensteine von
Traversella in Oberitalien beschrieben 3). Dufournel erfand eine
transportable Eisensteinwaschmaschine 4). Es war dies im wesentlichen
nichts anderes als die in Deutschland längst bekannte Waschtrommel.
Für die Aufbereitung der Steinkohlen bewährten sich besonders
die von Sievers & Comp. zu Kalk nach dem System Neuerburg
gebauten Anlagen, ferner die Steinkohlenwäsche von Binkbeck 5).
Auch chemische Aufbereitung kam namentlich zur Entfernung
der Phosphorsäure aus den Erzen in Anwendung. Zu Kladno wurden
die gerösteten schwefelhaltigen Erze in groſsen Bassins ausgelaugt und
man fügte, um die Phosphorsäure völlig in Lösung zu bringen, noch
schwefligsaures Wasser zu.
Strohmeyer versuchte 1865 die phosphorreichen Erze von Ilsede
dadurch zu entphosphorn, daſs er sie brannte und dann mit ver-
dünnter Salzsäure auslaugte. Nach seinem Vorschlage sollte man die
Salzsäure aus der Lösung wiedergewinnen und den phosphorsäure-
haltigen Rückstand als Dünger verwenden. Für einen Massenbetrieb
war dieses Verfahren aber viel zu teuer.
Auf dem Gebiete der Koksfabrikation sind viele, wenn auch
keine hervorragenden Neuerungen in diesem Zeitraum zu verzeichnen.
Die Fortschritte erfolgten auf dem in dem vorhergehenden Jahrzehnt
eingeschlagenen Wege. Für verschiedene Arten von Steinkohlen
wendete man verschiedene Systeme der Verkokung an. In Ober-
schlesien hielt man an der Verkokung in Meilern und Schaumburger
Öfen fest und bediente sich nur für backendere Kohlen der Öfen. In Saar-
brücken, Westfalen, Rheinland, Belgien und Nordfrankreich wendete
1) Génie industriel 1869, vol. 38, pl. 481.
2) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1861, Nr. 40.
3) Siehe Preuſs. Zeitschrift IX, S. 171.
4) Annales des mines 1864, 4. livr.; Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1865, S. 215,
Tab. VII, 1—4.
5) Siehe Berg- u. Hüttenmänn. Ztg. 1868, S. 119.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/49>, abgerufen am 23.11.2024.
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