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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Hochöfen.

Eine noch bessere Einrichtung der automatischen Begichtung
hatte der bald darauf von Fayette Brown erfundene doppelte
Gichtverschluss 1).

Suppes in Lorain (Ohio) hat diesen in der (Fig. 189) dar-
gestellten Weise verbessert. Auch hier wird der Hund i auf ein
ausgeschweiftes Geleise
geführt und durch An-
ziehen des am Hinter-
teil befestigten Draht-
seils in das Möller-
gefäss b, das einen
beweglichen Trichter-
boden hat, entleert.

In England hat
Lewes einen doppel-
ten Gasfang erfunden.

In Deutschland
war es die Burbacher
Hütte, die zuerst einen
von der Dinglerschen
Maschinenfabrik in
Zweibrücken ausge-
führten Parryschen
Trichter mit Deckel-
verschluss verwendete.
1898 wurde auf der

[Abbildung] Fig. 189.
neuen Donnersmarkhütte ein von Dr. Neumark entworfener
Langenscher Gasfang mit Deckelverschluss 2) eingeführt.

Der doppelte Gichtverschluss der neuen Hochofenanlage zu
Duquesne entspricht im wesentlichen der Fig. 189 dargestellten Ein-
richtung von Suppes zu Lorain (Ohio). Fig. 190 (a. f. S.) giebt ein
Gesamtbild eines dieser Hochöfen mit dem Gichtaufzug und der Gas-
leitung 3).

Die Ableitung der Gase erfolgt durch Eisenblechrohre, die bei
grösseren Kokshochöfen bis 2,5 m und mehr Durchmesser haben.
Nahe dem Gasfang befindet sich ein Absperrventil, welches man
häufig selbstthätig mit demselben verbindet. Die Gichtgase müssen

1) Abgebildet in Stahl und Eisen 1898, S. 891, Fig. 3.
2) Siehe Aufsatz von Oscar Simmersbach, a. a. O., S. 893.
3) Vergl. die neue Hochofenanlage in Lorain, Stahl und Eisen 1898, S. 855.
Hochöfen.

Eine noch bessere Einrichtung der automatischen Begichtung
hatte der bald darauf von Fayette Brown erfundene doppelte
Gichtverschluſs 1).

Suppes in Lorain (Ohio) hat diesen in der (Fig. 189) dar-
gestellten Weise verbessert. Auch hier wird der Hund i auf ein
ausgeschweiftes Geleise
geführt und durch An-
ziehen des am Hinter-
teil befestigten Draht-
seils in das Möller-
gefäſs b, das einen
beweglichen Trichter-
boden hat, entleert.

In England hat
Lewes einen doppel-
ten Gasfang erfunden.

In Deutschland
war es die Burbacher
Hütte, die zuerst einen
von der Dinglerschen
Maschinenfabrik in
Zweibrücken ausge-
führten Parryschen
Trichter mit Deckel-
verschluſs verwendete.
1898 wurde auf der

[Abbildung] Fig. 189.
neuen Donnersmarkhütte ein von Dr. Neumark entworfener
Langenscher Gasfang mit Deckelverschluſs 2) eingeführt.

Der doppelte Gichtverschluſs der neuen Hochofenanlage zu
Duquesne entspricht im wesentlichen der Fig. 189 dargestellten Ein-
richtung von Suppes zu Lorain (Ohio). Fig. 190 (a. f. S.) giebt ein
Gesamtbild eines dieser Hochöfen mit dem Gichtaufzug und der Gas-
leitung 3).

Die Ableitung der Gase erfolgt durch Eisenblechrohre, die bei
gröſseren Kokshochöfen bis 2,5 m und mehr Durchmesser haben.
Nahe dem Gasfang befindet sich ein Absperrventil, welches man
häufig selbstthätig mit demselben verbindet. Die Gichtgase müssen

1) Abgebildet in Stahl und Eisen 1898, S. 891, Fig. 3.
2) Siehe Aufsatz von Oscar Simmersbach, a. a. O., S. 893.
3) Vergl. die neue Hochofenanlage in Lorain, Stahl und Eisen 1898, S. 855.
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[475/0491] Hochöfen. Eine noch bessere Einrichtung der automatischen Begichtung hatte der bald darauf von Fayette Brown erfundene doppelte Gichtverschluſs 1). Suppes in Lorain (Ohio) hat diesen in der (Fig. 189) dar- gestellten Weise verbessert. Auch hier wird der Hund i auf ein ausgeschweiftes Geleise geführt und durch An- ziehen des am Hinter- teil befestigten Draht- seils in das Möller- gefäſs b, das einen beweglichen Trichter- boden hat, entleert. In England hat Lewes einen doppel- ten Gasfang erfunden. In Deutschland war es die Burbacher Hütte, die zuerst einen von der Dinglerschen Maschinenfabrik in Zweibrücken ausge- führten Parryschen Trichter mit Deckel- verschluſs verwendete. 1898 wurde auf der [Abbildung Fig. 189.] neuen Donnersmarkhütte ein von Dr. Neumark entworfener Langenscher Gasfang mit Deckelverschluſs 2) eingeführt. Der doppelte Gichtverschluſs der neuen Hochofenanlage zu Duquesne entspricht im wesentlichen der Fig. 189 dargestellten Ein- richtung von Suppes zu Lorain (Ohio). Fig. 190 (a. f. S.) giebt ein Gesamtbild eines dieser Hochöfen mit dem Gichtaufzug und der Gas- leitung 3). Die Ableitung der Gase erfolgt durch Eisenblechrohre, die bei gröſseren Kokshochöfen bis 2,5 m und mehr Durchmesser haben. Nahe dem Gasfang befindet sich ein Absperrventil, welches man häufig selbstthätig mit demselben verbindet. Die Gichtgase müssen 1) Abgebildet in Stahl und Eisen 1898, S. 891, Fig. 3. 2) Siehe Aufsatz von Oscar Simmersbach, a. a. O., S. 893. 3) Vergl. die neue Hochofenanlage in Lorain, Stahl und Eisen 1898, S. 855.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/491>, abgerufen am 23.11.2024.