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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Hochöfen.
Gichtgasmaschinen machten sich Direktor Greiner in Seraing,
Professor Hubert in Lüttich und Professor E. Meyer in Göttingen
verdient.

Fig. 208 (S. 522) stellt eine von der Motorenfabrik Deutz neuer-
dings erbaute 1000pferdige Viertaktmaschine des Hörder Bergwerks-
und Hüttenvereins dar.

Die Krafterzeugung der Gichtgase in Gasmaschinen ist etwa
dreimal so gross wie bei Dampferzeugung. Bei einem Hochofenwerk
von 600 Tonnen Tagesproduktion rechnet man auf 10000 bis 12000 P. S.

[Abbildung] Fig. 210.
bei Verwendung von Gasmotoren, während die Dampfkessel mit dem-
selben Gichtgasquantum nur etwa 4000 P. S. liefern. Hieraus erhellt
die grosse Bedeutung dieses Gedankens für die Zukunft.

Auf der Friedenshütte bei Morgenroth in Oberschlesien legte der
1899 verstorbene Generaldirektor Eduard Meier eine 1000pferdige,
von Hochofengasen getriebene Kraftcentrale für elektrischen Betrieb,
(Fig. 209 a. v. S.) an. Es wurden zunächst zwei Maschinen von
200 P. S. von der Deutzer Gasmotorenfabrik, vormals Otto & Co.,
erbaut. Fig. 210 stellt den Schnitt durch einen der Cylinder dar;
diesen folgten zwei ähnliche zu je 300 P. S.

Ein direkt wirkendes Hochofengebläse mit Gichtgasbetrieb nach
dem System Delamare-Deboutteville wurde Ende 1899 für die Hoch-
ofenanlage zu Differdingen in Betrieb genommen. Entworfen wurde
dieselbe von Max Meier und Paul Würth, ausgeführt von der Soc.
anonyme John Cockerill in Seraing 1). Die Gesellschaft Phönix

1) Siehe Stahl u. Eisen 1900, S. 34.

Hochöfen.
Gichtgasmaschinen machten sich Direktor Greiner in Seraing,
Professor Hubert in Lüttich und Professor E. Meyer in Göttingen
verdient.

Fig. 208 (S. 522) stellt eine von der Motorenfabrik Deutz neuer-
dings erbaute 1000pferdige Viertaktmaschine des Hörder Bergwerks-
und Hüttenvereins dar.

Die Krafterzeugung der Gichtgase in Gasmaschinen ist etwa
dreimal so groſs wie bei Dampferzeugung. Bei einem Hochofenwerk
von 600 Tonnen Tagesproduktion rechnet man auf 10000 bis 12000 P. S.

[Abbildung] Fig. 210.
bei Verwendung von Gasmotoren, während die Dampfkessel mit dem-
selben Gichtgasquantum nur etwa 4000 P. S. liefern. Hieraus erhellt
die groſse Bedeutung dieses Gedankens für die Zukunft.

Auf der Friedenshütte bei Morgenroth in Oberschlesien legte der
1899 verstorbene Generaldirektor Eduard Meier eine 1000pferdige,
von Hochofengasen getriebene Kraftcentrale für elektrischen Betrieb,
(Fig. 209 a. v. S.) an. Es wurden zunächst zwei Maschinen von
200 P. S. von der Deutzer Gasmotorenfabrik, vormals Otto & Co.,
erbaut. Fig. 210 stellt den Schnitt durch einen der Cylinder dar;
diesen folgten zwei ähnliche zu je 300 P. S.

Ein direkt wirkendes Hochofengebläse mit Gichtgasbetrieb nach
dem System Delamare-Deboutteville wurde Ende 1899 für die Hoch-
ofenanlage zu Differdingen in Betrieb genommen. Entworfen wurde
dieselbe von Max Meier und Paul Würth, ausgeführt von der Soc.
anonyme John Cockerill in Seraing 1). Die Gesellschaft Phönix

1) Siehe Stahl u. Eisen 1900, S. 34.
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[524/0540] Hochöfen. Gichtgasmaschinen machten sich Direktor Greiner in Seraing, Professor Hubert in Lüttich und Professor E. Meyer in Göttingen verdient. Fig. 208 (S. 522) stellt eine von der Motorenfabrik Deutz neuer- dings erbaute 1000pferdige Viertaktmaschine des Hörder Bergwerks- und Hüttenvereins dar. Die Krafterzeugung der Gichtgase in Gasmaschinen ist etwa dreimal so groſs wie bei Dampferzeugung. Bei einem Hochofenwerk von 600 Tonnen Tagesproduktion rechnet man auf 10000 bis 12000 P. S. [Abbildung Fig. 210.] bei Verwendung von Gasmotoren, während die Dampfkessel mit dem- selben Gichtgasquantum nur etwa 4000 P. S. liefern. Hieraus erhellt die groſse Bedeutung dieses Gedankens für die Zukunft. Auf der Friedenshütte bei Morgenroth in Oberschlesien legte der 1899 verstorbene Generaldirektor Eduard Meier eine 1000pferdige, von Hochofengasen getriebene Kraftcentrale für elektrischen Betrieb, (Fig. 209 a. v. S.) an. Es wurden zunächst zwei Maschinen von 200 P. S. von der Deutzer Gasmotorenfabrik, vormals Otto & Co., erbaut. Fig. 210 stellt den Schnitt durch einen der Cylinder dar; diesen folgten zwei ähnliche zu je 300 P. S. Ein direkt wirkendes Hochofengebläse mit Gichtgasbetrieb nach dem System Delamare-Deboutteville wurde Ende 1899 für die Hoch- ofenanlage zu Differdingen in Betrieb genommen. Entworfen wurde dieselbe von Max Meier und Paul Würth, ausgeführt von der Soc. anonyme John Cockerill in Seraing 1). Die Gesellschaft Phönix 1) Siehe Stahl u. Eisen 1900, S. 34.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/540>, abgerufen am 22.11.2024.