raum gab. Während die älteren Hochöfen in Grossbritannien nur selten 5000 Kubikfuss (141,5 cbm) Inhalt erreichten, vergrösserte man jetzt die Hochöfen in Nordwales bis 660 Kubikfuss (186,8 cbm), in Lancashire bis 9300 Kubikfuss (263,2 cbm), in Südwales bis 20000 Kubikfuss (566 cbm) und in Cleveland bis 26000 Kubik- fuss (735,8 cbm). Die Erhöhung der Öfen fand nicht in demselben Verhältnis statt; eine Ausnahme machte der Clevelanddistrikt, wo die Erze und die vorzüglichen Koks eine sehr hohe Schmelzsäule gestatteten. Die Entwickelung der Hochofenindustrie in diesem Gebiete stand in dieser Periode durch ihre Neuheit und Grossartigkeit im Mittelpunkt des hüttenmännischen Interesses.
Die Hochöfen, die in den fünfziger Jahren im Clevelandbezirk erbaut worden waren, hatten meist 15 bis 16 m Höhe und 150 bis 170, ausnahmsweise bis 200 cbm Inhalt. Seit 1861 aber begann man die Öfen von Jahr zu Jahr grösser zu bauen 1). 1862 errichtete Whitwell zwei Öfen von 19 m Höhe und in demselben Jahr Bolkow und Vaughan einen Ofen von 23,7 m Höhe und 400 cbm Inhalt. Dieser Ofen von Vaughan ergab eine bedeutende Brennstoffersparnis, wie Lowthian Bell nachwies, infolge besserer Verbrennung und Wärme- ausnutzung, die sich durch höheren Kohlensäuregehalt und niedrigere Temperatur der Gichtgase erwies. Bell baute deshalb auf den Clarence-Eisenwerken einen Ofen von 25 m Höhe und 425 cbm Inhalt. Seitdem steigerte sich das Streben nach Erhöhung und Erweiterung der Hochöfen in dem Gebiete um Middlesborough immer mehr, bis man zuletzt Hochöfen von über 1000 cbm errichtete. Lowthian Bell wies aber nach, dass diese Vergrösserung übertrieben war und nicht den entsprechenden Nutzen gewährte.
Aus der nachfolgenden Zusammenstellung 2) ersieht man die ausserordentliche Vergrösserung der Hochöfen im Clevelanddistrikte.
[Tabelle]
1)Gjers, Über die graduelle Entwickelung der Hochöfen in Cleveland im Journ. of the Iron and Steel Ind. Nov. 1871.
2) Nach M. L. Gruner, Analytische Studien über den Hochofen. Deutsch von Const. Steffen, 1875, S. 3.
Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
raum gab. Während die älteren Hochöfen in Groſsbritannien nur selten 5000 Kubikfuss (141,5 cbm) Inhalt erreichten, vergröſserte man jetzt die Hochöfen in Nordwales bis 660 Kubikfuſs (186,8 cbm), in Lancashire bis 9300 Kubikfuſs (263,2 cbm), in Südwales bis 20000 Kubikfuſs (566 cbm) und in Cleveland bis 26000 Kubik- fuſs (735,8 cbm). Die Erhöhung der Öfen fand nicht in demselben Verhältnis statt; eine Ausnahme machte der Clevelanddistrikt, wo die Erze und die vorzüglichen Koks eine sehr hohe Schmelzsäule gestatteten. Die Entwickelung der Hochofenindustrie in diesem Gebiete stand in dieser Periode durch ihre Neuheit und Groſsartigkeit im Mittelpunkt des hüttenmännischen Interesses.
Die Hochöfen, die in den fünfziger Jahren im Clevelandbezirk erbaut worden waren, hatten meist 15 bis 16 m Höhe und 150 bis 170, ausnahmsweise bis 200 cbm Inhalt. Seit 1861 aber begann man die Öfen von Jahr zu Jahr gröſser zu bauen 1). 1862 errichtete Whitwell zwei Öfen von 19 m Höhe und in demselben Jahr Bolkow und Vaughan einen Ofen von 23,7 m Höhe und 400 cbm Inhalt. Dieser Ofen von Vaughan ergab eine bedeutende Brennstoffersparnis, wie Lowthian Bell nachwies, infolge besserer Verbrennung und Wärme- ausnutzung, die sich durch höheren Kohlensäuregehalt und niedrigere Temperatur der Gichtgase erwies. Bell baute deshalb auf den Clarence-Eisenwerken einen Ofen von 25 m Höhe und 425 cbm Inhalt. Seitdem steigerte sich das Streben nach Erhöhung und Erweiterung der Hochöfen in dem Gebiete um Middlesborough immer mehr, bis man zuletzt Hochöfen von über 1000 cbm errichtete. Lowthian Bell wies aber nach, daſs diese Vergröſserung übertrieben war und nicht den entsprechenden Nutzen gewährte.
Aus der nachfolgenden Zusammenstellung 2) ersieht man die auſserordentliche Vergröſserung der Hochöfen im Clevelanddistrikte.
[Tabelle]
1)Gjers, Über die graduelle Entwickelung der Hochöfen in Cleveland im Journ. of the Iron and Steel Ind. Nov. 1871.
2) Nach M. L. Gruner, Analytische Studien über den Hochofen. Deutsch von Const. Steffen, 1875, S. 3.
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Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
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in Lancashire bis 9300 Kubikfuſs (263,2 cbm), in Südwales bis
20000 Kubikfuſs (566 cbm) und in Cleveland bis 26000 Kubik-
fuſs (735,8 cbm). Die Erhöhung der Öfen fand nicht in demselben
Verhältnis statt; eine Ausnahme machte der Clevelanddistrikt, wo die
Erze und die vorzüglichen Koks eine sehr hohe Schmelzsäule
gestatteten. Die Entwickelung der Hochofenindustrie in diesem Gebiete
stand in dieser Periode durch ihre Neuheit und Groſsartigkeit im
Mittelpunkt des hüttenmännischen Interesses.
Die Hochöfen, die in den fünfziger Jahren im Clevelandbezirk
erbaut worden waren, hatten meist 15 bis 16 m Höhe und 150 bis
170, ausnahmsweise bis 200 cbm Inhalt. Seit 1861 aber begann man die
Öfen von Jahr zu Jahr gröſser zu bauen 1). 1862 errichtete Whitwell
zwei Öfen von 19 m Höhe und in demselben Jahr Bolkow und
Vaughan einen Ofen von 23,7 m Höhe und 400 cbm Inhalt. Dieser
Ofen von Vaughan ergab eine bedeutende Brennstoffersparnis, wie
Lowthian Bell nachwies, infolge besserer Verbrennung und Wärme-
ausnutzung, die sich durch höheren Kohlensäuregehalt und niedrigere
Temperatur der Gichtgase erwies. Bell baute deshalb auf den
Clarence-Eisenwerken einen Ofen von 25 m Höhe und 425 cbm Inhalt.
Seitdem steigerte sich das Streben nach Erhöhung und Erweiterung
der Hochöfen in dem Gebiete um Middlesborough immer mehr, bis
man zuletzt Hochöfen von über 1000 cbm errichtete. Lowthian
Bell wies aber nach, daſs diese Vergröſserung übertrieben war und
nicht den entsprechenden Nutzen gewährte.
Aus der nachfolgenden Zusammenstellung 2) ersieht man die
auſserordentliche Vergröſserung der Hochöfen im Clevelanddistrikte.
1) Gjers, Über die graduelle Entwickelung der Hochöfen in Cleveland im
Journ. of the Iron and Steel Ind. Nov. 1871.
2) Nach M. L. Gruner, Analytische Studien über den Hochofen. Deutsch
von Const. Steffen, 1875, S. 3.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/61>, abgerufen am 23.11.2024.
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