Tonne. Drei Öfen auf dem Trudhoe-Eisenwerk verbrauchten sogar nur 12 Centner 1).
1876 erfand Espinasse zu Firminy einen Rührapparat. Er bestand aus einem senkrechten Rührer mit zwei Flügeln am unteren Ende, der durch das Ofengewölbe ging und das geschmolzene Roheisen umrührte. Wenn das Eisen dick wurde, verbrannte er leicht. Doch will man in Belgien gute Resultate damit erzielt haben.
1889 erfand Ant. von Kerpely jun. einen mechanischen Rührer mit Dampfbetrieb (D. R. P. Nr. 49100), der in Witkowitz eingeführt wurde. Erwähnenswert ist noch, dass Richardsons hohle Krücke noch 1884 zu Parkhead-Forge bei Glasgow zur Herstellung von Qualitätseisen angewendet wurde.
Wichtiger waren die sogenannten Telleröfen, bei denen das mühselige Umrühren durch die Drehung des Herdes sehr erleichtert wurde. Solche waren schon früher von Bedson und von Maudslay in England angegeben worden. Bei diesen Öfen bewegte sich ein tellerförmiger Herd um seine vertikale Achse.
1873 brachte Joseph von Ehrenwerth einen solchen kreis- förmigen Drehherd auf der Wiener Weltausstellung durch ein Modell zur Anschauung. An dem Herdkranz war ein Blechcylinder befestigt, der in ein mit Wasser gefülltes ringförmiges Bassin tauchte.
Während Ehrenwerths Tellerofen eine praktische Bedeutung nicht erlangte, trat im folgenden Jahre (1874) A. Pernot, Fabri- kationschef von Petin & Gaudet zu St. Chammond, Rive de Gier, mit einem Tellerofen mit geneigtem Boden auf, der Erfolg hatte und Verbreitung fand 2). Nur der Schmelzherd, aus einem Blechboden und gusseiserner Seitenwand, deren Segmente von aussen verbunden wurden, bestehend, bildete einen runden beweglichen Teller. Unter dem Blechboden befand sich der Bewegungsmechanismus: ein Zahn- kranz und ein vierarmiges Lagergerüst, das die stählerne Drehachse des Apparates fasste und nach aussen auf vier Laufrädern ruhte. Die vier Kranzräder liefen auf einem Schienengeleise und gestatteten bequem die Ein- und Ausfuhr des Herdes. Dieser hatte 6 bis 7 Grad Neigung von der Feuerbrücke nach dem Fuchs, so dass das an der ersteren oxydierte Eisen bei der Umdrehung wieder in die Schlacke niedertauchte. Die Bewegung des Drehapparates beanspruchte 2 bis 3 Pferdekräfte. Ein solcher Pernotofen kostete zu St. Chammond 11200 Mark. Der Herd wurde aus reichen Erzbrocken, Hammer-
1) Siehe Journal of the Iron and Steel Inst. 1876, Nr. 1, p. 109.
2) Siehe Aufsatz von M. A. Henry in Annales des Mines, 7. ser., t. VI, p. 65.
Der Puddelprozeſs oder das Flammofenfrischen.
Tonne. Drei Öfen auf dem Trudhoe-Eisenwerk verbrauchten sogar nur 12 Centner 1).
1876 erfand Espinasse zu Firminy einen Rührapparat. Er bestand aus einem senkrechten Rührer mit zwei Flügeln am unteren Ende, der durch das Ofengewölbe ging und das geschmolzene Roheisen umrührte. Wenn das Eisen dick wurde, verbrannte er leicht. Doch will man in Belgien gute Resultate damit erzielt haben.
1889 erfand Ant. von Kerpely jun. einen mechanischen Rührer mit Dampfbetrieb (D. R. P. Nr. 49100), der in Witkowitz eingeführt wurde. Erwähnenswert ist noch, daſs Richardsons hohle Krücke noch 1884 zu Parkhead-Forge bei Glasgow zur Herstellung von Qualitätseisen angewendet wurde.
Wichtiger waren die sogenannten Telleröfen, bei denen das mühselige Umrühren durch die Drehung des Herdes sehr erleichtert wurde. Solche waren schon früher von Bedson und von Maudslay in England angegeben worden. Bei diesen Öfen bewegte sich ein tellerförmiger Herd um seine vertikale Achse.
1873 brachte Joseph von Ehrenwerth einen solchen kreis- förmigen Drehherd auf der Wiener Weltausstellung durch ein Modell zur Anschauung. An dem Herdkranz war ein Blechcylinder befestigt, der in ein mit Wasser gefülltes ringförmiges Bassin tauchte.
Während Ehrenwerths Tellerofen eine praktische Bedeutung nicht erlangte, trat im folgenden Jahre (1874) A. Pernot, Fabri- kationschef von Petin & Gaudet zu St. Chammond, Rive de Gier, mit einem Tellerofen mit geneigtem Boden auf, der Erfolg hatte und Verbreitung fand 2). Nur der Schmelzherd, aus einem Blechboden und guſseiserner Seitenwand, deren Segmente von auſsen verbunden wurden, bestehend, bildete einen runden beweglichen Teller. Unter dem Blechboden befand sich der Bewegungsmechanismus: ein Zahn- kranz und ein vierarmiges Lagergerüst, das die stählerne Drehachse des Apparates faſste und nach auſsen auf vier Laufrädern ruhte. Die vier Kranzräder liefen auf einem Schienengeleise und gestatteten bequem die Ein- und Ausfuhr des Herdes. Dieser hatte 6 bis 7 Grad Neigung von der Feuerbrücke nach dem Fuchs, so daſs das an der ersteren oxydierte Eisen bei der Umdrehung wieder in die Schlacke niedertauchte. Die Bewegung des Drehapparates beanspruchte 2 bis 3 Pferdekräfte. Ein solcher Pernotofen kostete zu St. Chammond 11200 Mark. Der Herd wurde aus reichen Erzbrocken, Hammer-
1) Siehe Journal of the Iron and Steel Inst. 1876, Nr. 1, p. 109.
2) Siehe Aufsatz von M. A. Henry in Annales des Mines, 7. sér., t. VI, p. 65.
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Tonne. Drei Öfen auf dem Trudhoe-Eisenwerk verbrauchten sogar
nur 12 Centner 1).
1876 erfand Espinasse zu Firminy einen Rührapparat. Er
bestand aus einem senkrechten Rührer mit zwei Flügeln am unteren
Ende, der durch das Ofengewölbe ging und das geschmolzene Roheisen
umrührte. Wenn das Eisen dick wurde, verbrannte er leicht. Doch
will man in Belgien gute Resultate damit erzielt haben.
1889 erfand Ant. von Kerpely jun. einen mechanischen Rührer
mit Dampfbetrieb (D. R. P. Nr. 49100), der in Witkowitz eingeführt
wurde. Erwähnenswert ist noch, daſs Richardsons hohle Krücke
noch 1884 zu Parkhead-Forge bei Glasgow zur Herstellung von
Qualitätseisen angewendet wurde.
Wichtiger waren die sogenannten Telleröfen, bei denen das
mühselige Umrühren durch die Drehung des Herdes sehr erleichtert
wurde. Solche waren schon früher von Bedson und von Maudslay
in England angegeben worden. Bei diesen Öfen bewegte sich ein
tellerförmiger Herd um seine vertikale Achse.
1873 brachte Joseph von Ehrenwerth einen solchen kreis-
förmigen Drehherd auf der Wiener Weltausstellung durch ein Modell
zur Anschauung. An dem Herdkranz war ein Blechcylinder befestigt,
der in ein mit Wasser gefülltes ringförmiges Bassin tauchte.
Während Ehrenwerths Tellerofen eine praktische Bedeutung
nicht erlangte, trat im folgenden Jahre (1874) A. Pernot, Fabri-
kationschef von Petin & Gaudet zu St. Chammond, Rive de Gier,
mit einem Tellerofen mit geneigtem Boden auf, der Erfolg hatte und
Verbreitung fand 2). Nur der Schmelzherd, aus einem Blechboden
und guſseiserner Seitenwand, deren Segmente von auſsen verbunden
wurden, bestehend, bildete einen runden beweglichen Teller. Unter
dem Blechboden befand sich der Bewegungsmechanismus: ein Zahn-
kranz und ein vierarmiges Lagergerüst, das die stählerne Drehachse
des Apparates faſste und nach auſsen auf vier Laufrädern ruhte.
Die vier Kranzräder liefen auf einem Schienengeleise und gestatteten
bequem die Ein- und Ausfuhr des Herdes. Dieser hatte 6 bis 7 Grad
Neigung von der Feuerbrücke nach dem Fuchs, so daſs das an der
ersteren oxydierte Eisen bei der Umdrehung wieder in die Schlacke
niedertauchte. Die Bewegung des Drehapparates beanspruchte 2 bis
3 Pferdekräfte. Ein solcher Pernotofen kostete zu St. Chammond
11200 Mark. Der Herd wurde aus reichen Erzbrocken, Hammer-
1) Siehe Journal of the Iron and Steel Inst. 1876, Nr. 1, p. 109.
2) Siehe Aufsatz von M. A. Henry in Annales des Mines, 7. sér., t. VI, p. 65.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 598. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/614>, abgerufen am 22.11.2024.
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