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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Die Kleinbessemerei.
wieder mehr in Abgang, um so mehr, da sich die Hoffnung, die Hoch-
öfen könnten ihr Eisen leichter in Form von Flusseisen als von
Roheisen verwerten, nicht bewährte. Die Stahlwerke machten an die
Stahlblöcke zu hohe und zu verschiedenartige Ansprüche je nach
ihrer Fabrikation, und da den Hochofenwerken die Fühlung mit jener
fehlte, so waren die Abnehmer selten befriedigt.

Besser bewährten sich die kleinen beweglichen Konverter für
den Stahlguss. Diese fanden denn auch in den Vereinigten Staaten
Eingang, wo man 1891 auf sieben Werken 11 Robertkonverter zählte.
Auch in Ungarn, wo man 1886 Clapp-Griffithöfen zu Bikas (Bujakowa)
und Altsohl eingeführt hatte, kamen 1891 Walrandkonverter in Auf-
nahme. Damals unterschied man folgende Kleinbessemeröfen:

I. Konverter zum Auswechseln (Davy, Horn, Trappen).
II. Konverter nicht zum Auswechseln.
A. Drehbar:
a) mit Düsen unten (Avesta),
b) mit Düsen von der Seite (Walrand-Delattre, Robert,
Durfee, Laureau, Tropenas, Sherk-Rutter,
Cambier
),
c) mit Düsen innen (Bessemer).
B. Feststehend:
a) mit bleibenden Böden, die Düsen über dem Boden (Clapp-
Griffith, Wittnhöft, Rasselstein, Allender-Hunyad
),
b) mit auswechselbarem Boden (Durfee, Witherow,
Altsohl
).

Der Abbrand stellt sich bei der Kleinbessemerei durchschnittlich
um 4 bis 5 Proc. höher als bei dem Grossbetrieb. Folgende Zahlen
geben den prozentualen Abbrand bei den verschiedenen Methoden an:

Konverter Prozent
Feststehender schwedischer     12 bis 15
Avesta     12,6
Clapp-Griffith     12 bis 15
Davy     10 " 12
Hatton     13 " 14
Walrand (älterer)     16
Witherow     13
Robert     15
Rasselstein     20
Bujakowa     10
Altsohl     15

Die Kleinbessemerei.
wieder mehr in Abgang, um so mehr, da sich die Hoffnung, die Hoch-
öfen könnten ihr Eisen leichter in Form von Fluſseisen als von
Roheisen verwerten, nicht bewährte. Die Stahlwerke machten an die
Stahlblöcke zu hohe und zu verschiedenartige Ansprüche je nach
ihrer Fabrikation, und da den Hochofenwerken die Fühlung mit jener
fehlte, so waren die Abnehmer selten befriedigt.

Besser bewährten sich die kleinen beweglichen Konverter für
den Stahlguſs. Diese fanden denn auch in den Vereinigten Staaten
Eingang, wo man 1891 auf sieben Werken 11 Robertkonverter zählte.
Auch in Ungarn, wo man 1886 Clapp-Griffithöfen zu Bikas (Bujakowa)
und Altsohl eingeführt hatte, kamen 1891 Walrandkonverter in Auf-
nahme. Damals unterschied man folgende Kleinbessemeröfen:

I. Konverter zum Auswechseln (Davy, Horn, Trappen).
II. Konverter nicht zum Auswechseln.
A. Drehbar:
a) mit Düsen unten (Avesta),
b) mit Düsen von der Seite (Walrand-Delattre, Robert,
Durfee, Laureau, Tropenas, Sherk-Rutter,
Cambier
),
c) mit Düsen innen (Bessemer).
B. Feststehend:
a) mit bleibenden Böden, die Düsen über dem Boden (Clapp-
Griffith, Wittnhöft, Rasselstein, Allender-Hunyad
),
b) mit auswechselbarem Boden (Durfee, Witherow,
Altsohl
).

Der Abbrand stellt sich bei der Kleinbessemerei durchschnittlich
um 4 bis 5 Proc. höher als bei dem Groſsbetrieb. Folgende Zahlen
geben den prozentualen Abbrand bei den verschiedenen Methoden an:

Konverter Prozent
Feststehender schwedischer     12 bis 15
Avesta     12,6
Clapp-Griffith     12 bis 15
Davy     10 „ 12
Hatton     13 „ 14
Walrand (älterer)     16
Witherow     13
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[672/0688] Die Kleinbessemerei. wieder mehr in Abgang, um so mehr, da sich die Hoffnung, die Hoch- öfen könnten ihr Eisen leichter in Form von Fluſseisen als von Roheisen verwerten, nicht bewährte. Die Stahlwerke machten an die Stahlblöcke zu hohe und zu verschiedenartige Ansprüche je nach ihrer Fabrikation, und da den Hochofenwerken die Fühlung mit jener fehlte, so waren die Abnehmer selten befriedigt. Besser bewährten sich die kleinen beweglichen Konverter für den Stahlguſs. Diese fanden denn auch in den Vereinigten Staaten Eingang, wo man 1891 auf sieben Werken 11 Robertkonverter zählte. Auch in Ungarn, wo man 1886 Clapp-Griffithöfen zu Bikas (Bujakowa) und Altsohl eingeführt hatte, kamen 1891 Walrandkonverter in Auf- nahme. Damals unterschied man folgende Kleinbessemeröfen: I. Konverter zum Auswechseln (Davy, Horn, Trappen). II. Konverter nicht zum Auswechseln. A. Drehbar: a) mit Düsen unten (Avesta), b) mit Düsen von der Seite (Walrand-Delattre, Robert, Durfee, Laureau, Tropenas, Sherk-Rutter, Cambier), c) mit Düsen innen (Bessemer). B. Feststehend: a) mit bleibenden Böden, die Düsen über dem Boden (Clapp- Griffith, Wittnhöft, Rasselstein, Allender-Hunyad), b) mit auswechselbarem Boden (Durfee, Witherow, Altsohl). Der Abbrand stellt sich bei der Kleinbessemerei durchschnittlich um 4 bis 5 Proc. höher als bei dem Groſsbetrieb. Folgende Zahlen geben den prozentualen Abbrand bei den verschiedenen Methoden an: Konverter Prozent Feststehender schwedischer 12 bis 15 Avesta 12,6 Clapp-Griffith 12 bis 15 Davy 10 „ 12 Hatton 13 „ 14 Walrand (älterer) 16 Witherow 13 Robert 15 Rasselstein 20 Bujakowa 10 Altsohl 15

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 672. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/688>, abgerufen am 22.11.2024.