Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.Schweissung. Eisenwerk anstellte und im Jahre 1882 1) Bericht erstattete. Sie kamzu dem sehr ungünstigen Ergebnis, dass eine jede durch Schweissung hergestellte Verbindung auch bei der grössten Sorgfalt des Schmiedes unzuverlässig ist. Deswegen sind aber Schweissverbindungen durchaus nicht immer weniger fest als die ungeschweisste Masse: gut geschweisste und gehämmerte Verbindungsstellen zeigen öfters eine Festigkeit bis zu 100 Prozent. Wedding und Ledebur hoben die Wichtigkeit der chemischen [Tabelle] Weddings Angabe, dass ein Siliciumgehalt die Schweissung Die Schweissbarkeit kommt zunächst bei der Vorarbeit zur Dass die Art der Ausführung der Schweissung von grösserem 1) Siehe Stahl und Eisen 1882, II, S. 470.
Schweiſsung. Eisenwerk anstellte und im Jahre 1882 1) Bericht erstattete. Sie kamzu dem sehr ungünstigen Ergebnis, daſs eine jede durch Schweiſsung hergestellte Verbindung auch bei der gröſsten Sorgfalt des Schmiedes unzuverlässig ist. Deswegen sind aber Schweiſsverbindungen durchaus nicht immer weniger fest als die ungeschweiſste Masse: gut geschweiſste und gehämmerte Verbindungsstellen zeigen öfters eine Festigkeit bis zu 100 Prozent. Wedding und Ledebur hoben die Wichtigkeit der chemischen [Tabelle] Weddings Angabe, daſs ein Siliciumgehalt die Schweiſsung Die Schweiſsbarkeit kommt zunächst bei der Vorarbeit zur Daſs die Art der Ausführung der Schweiſsung von gröſserem 1) Siehe Stahl und Eisen 1882, II, S. 470.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0895" n="879"/><fw place="top" type="header">Schweiſsung.</fw><lb/> Eisenwerk anstellte und im Jahre 1882 <note place="foot" n="1)">Siehe Stahl und Eisen 1882, II, S. 470.</note> Bericht erstattete. Sie kam<lb/> zu dem sehr ungünstigen Ergebnis, daſs eine jede durch Schweiſsung<lb/> hergestellte Verbindung auch bei der gröſsten Sorgfalt des Schmiedes<lb/> unzuverlässig ist. Deswegen sind aber Schweiſsverbindungen durchaus<lb/> nicht immer weniger fest als die ungeschweiſste Masse: gut geschweiſste<lb/> und gehämmerte Verbindungsstellen zeigen öfters eine Festigkeit bis<lb/> zu 100 Prozent.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Wedding</hi> und <hi rendition="#g">Ledebur</hi> hoben die Wichtigkeit der chemischen<lb/> Zusammensetzung des zu schweiſsenden Fluſseisens hervor. Letzterer<lb/> fand die durchschnittliche Zusammensetzung von</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p><hi rendition="#g">Weddings</hi> Angabe, daſs ein Siliciumgehalt die Schweiſsung<lb/> befördere, wurde von Anderen bestritten. Nach <hi rendition="#g">Wedding</hi> ist die<lb/> molekulare Anordnung von gröſserem Einfluſs als der Kohlenstoffgehalt.</p><lb/> <p>Die Schweiſsbarkeit kommt zunächst bei der Vorarbeit zur<lb/> Schweiſseisenfabrikation, sodann aber in tausenderlei Verwendung zur<lb/> Herstellung geschweiſster Gegenstände in Betracht.</p><lb/> <p>Daſs die Art der Ausführung der Schweiſsung von gröſserem<lb/> Einfluſs ist, bedarf kaum der Erwähnung. <hi rendition="#g">Krupp</hi> erfand gegen Ende<lb/> der siebziger Jahre eine besondere Vorrichtung zum Schweiſsen von<lb/> Blech und Flacheisen, deren Wesen darin bestand, daſs die Schweiſs-<lb/> stelle auf ihre ganze Länge gleichmäſsig und nur einmal erhitzt und<lb/> dann geschweiſst wurde, und daſs das zu schweiſsende Stück beim<lb/> Wärmen und Schweiſsen in derselben Lagerung verblieb. Die Gleich-<lb/> mäſsigkeit der Erhitzung der Schweiſsnaht suchten verschiedene Er-<lb/> finder durch Gasheizung mit entsprechend verteilten Brennern zu<lb/> erreichen. Daſs auch in dieser Periode zahllose Schweiſspulver er-<lb/> funden wurden, ist selbstverständlich. Wir erwähnen hier nur ein<lb/> Schweiſspulver von <hi rendition="#g">Rust</hi> (1879) für englischen Guſsstahl: 61 Tle.<lb/> Borax werden mit 17½ Tln. Salmiak im Krystallwasser des ersteren<lb/> geschmolzen und dann Blutlaugensalz und Kolophonium eingerührt<lb/> bis zur Dicke eines Breies. Alsdann wird die Masse auf eine eiserne<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [879/0895]
Schweiſsung.
Eisenwerk anstellte und im Jahre 1882 1) Bericht erstattete. Sie kam
zu dem sehr ungünstigen Ergebnis, daſs eine jede durch Schweiſsung
hergestellte Verbindung auch bei der gröſsten Sorgfalt des Schmiedes
unzuverlässig ist. Deswegen sind aber Schweiſsverbindungen durchaus
nicht immer weniger fest als die ungeschweiſste Masse: gut geschweiſste
und gehämmerte Verbindungsstellen zeigen öfters eine Festigkeit bis
zu 100 Prozent.
Wedding und Ledebur hoben die Wichtigkeit der chemischen
Zusammensetzung des zu schweiſsenden Fluſseisens hervor. Letzterer
fand die durchschnittliche Zusammensetzung von
Weddings Angabe, daſs ein Siliciumgehalt die Schweiſsung
befördere, wurde von Anderen bestritten. Nach Wedding ist die
molekulare Anordnung von gröſserem Einfluſs als der Kohlenstoffgehalt.
Die Schweiſsbarkeit kommt zunächst bei der Vorarbeit zur
Schweiſseisenfabrikation, sodann aber in tausenderlei Verwendung zur
Herstellung geschweiſster Gegenstände in Betracht.
Daſs die Art der Ausführung der Schweiſsung von gröſserem
Einfluſs ist, bedarf kaum der Erwähnung. Krupp erfand gegen Ende
der siebziger Jahre eine besondere Vorrichtung zum Schweiſsen von
Blech und Flacheisen, deren Wesen darin bestand, daſs die Schweiſs-
stelle auf ihre ganze Länge gleichmäſsig und nur einmal erhitzt und
dann geschweiſst wurde, und daſs das zu schweiſsende Stück beim
Wärmen und Schweiſsen in derselben Lagerung verblieb. Die Gleich-
mäſsigkeit der Erhitzung der Schweiſsnaht suchten verschiedene Er-
finder durch Gasheizung mit entsprechend verteilten Brennern zu
erreichen. Daſs auch in dieser Periode zahllose Schweiſspulver er-
funden wurden, ist selbstverständlich. Wir erwähnen hier nur ein
Schweiſspulver von Rust (1879) für englischen Guſsstahl: 61 Tle.
Borax werden mit 17½ Tln. Salmiak im Krystallwasser des ersteren
geschmolzen und dann Blutlaugensalz und Kolophonium eingerührt
bis zur Dicke eines Breies. Alsdann wird die Masse auf eine eiserne
1) Siehe Stahl und Eisen 1882, II, S. 470.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |