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Becke, Berthold von der: Soldaten-Spiegel. Frankfurt (Main), 1605.

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Kriegshandlungen/ Ander Theil.

ins Läger/ vnd ausser dem Läger zu geben. Sonst würden ohnemüssen
versichert
seyn.
die Paßporten/ die Strassen nach dem Läger gar baldt öde/ vnd
darinnen an allerley grosser Mangel werden.

Mit Ernst gebühret dem Profosen darauff zu schauwen/
darmit die Wein vnd Bierschencken rechte Maß haben/ vnnd
die Rechte nicht vnterschlagen vnd verwechseln. Deßgleichen
die Krämer gute/ vnverfälschte Würtz vnnd Wahr in jhrem
Kram/ darzu rechte Gewicht vnd Wogen (so auch die Metzger)
haben. Dann hierinn gar offt Betrugerey vnd finantzischer Vor-
theil (ist an mehr dann einem Endt erfahren) die Krämer an die-
sen Enden/ so auch mit falscher Ehlen zu brauchen/ vnd also groß
Geldt zusammen schlagen pflegen.

Da zu Zeiten Brodt/ Wein/ Bier oder ander Proviandt/Proviandt
nach der
Rey.
nicht voll auff/ vnnd wenig zugeführet/ wirdt dieselbige Pro-
viandt/ wie auch die Commiß/ nach der Rey außgetheilet/ dar-
bey deß Profosen Diener einer stehen vnd zusehen muß: Sonst
werden die Schwächern von den Stärckern/ wie ohne das sonst
arme Weiber auß der Rey gedrungen. Zuweilen geräht es vn-
der jhnen zun Streychen/ bekompt der Profoß sein Theil auch.

So etwan die Hauffen oder Regiment lang beyeinanderNota.
bleiben/ vnd in stättem Läger/ erkundigen sich die Weinwirth
vnd Marckatenter/ eben bey der Häuptleut Schreibern/ von
der Besoldung der Knechten/ darnach sie jhnen zu borgen
wissen.

Jn der Bezahlung aber seyndt sie nicht säumig/ ziehen es
ins Häuptmanns Losament den Knechten vor der Nasen hin-
weg. Hievon gefallen den Häuptleuten vnd Schrei-
bern jhr Theil auch/ vnd ein gutes
Trüncklein.

Mumm

Kriegshandlungen/ Ander Theil.

ins Laͤger/ vnd auſſer dem Laͤger zu geben. Sonſt wuͤrden ohnemuͤſſen
verſichert
ſeyn.
die Paßporten/ die Straſſen nach dem Laͤger gar baldt oͤde/ vnd
darinnen an allerley groſſer Mangel werden.

Mit Ernſt gebuͤhret dem Profoſen darauff zu ſchauwen/
darmit die Wein vnd Bierſchencken rechte Maß haben/ vnnd
die Rechte nicht vnterſchlagen vnd verwechſeln. Deßgleichen
die Kraͤmer gute/ vnverfaͤlſchte Wuͤrtz vnnd Wahr in jhrem
Kram/ darzu rechte Gewicht vnd Wogen (ſo auch die Metzger)
haben. Dann hieriñ gar offt Betrůgerey vnd finantziſcher Vor-
theil (iſt an mehr dann einem Endt erfahren) die Kraͤmer an die-
ſen Enden/ ſo auch mit falſcher Ehlen zu brauchen/ vnd alſo groß
Geldt zuſammen ſchlagen pflegen.

Da zu Zeiten Brodt/ Wein/ Bier oder ander Proviandt/Proviandt
nach der
Rey.
nicht voll auff/ vnnd wenig zugefuͤhret/ wirdt dieſelbige Pro-
viandt/ wie auch die Commiß/ nach der Rey außgetheilet/ dar-
bey deß Profoſen Diener einer ſtehen vnd zuſehen muß: Sonſt
werden die Schwaͤchern von den Staͤrckern/ wie ohne das ſonſt
arme Weiber auß der Rey gedrungen. Zuweilen geraͤht es vn-
der jhnen zun Streychen/ bekompt der Profoß ſein Theil auch.

So etwan die Hauffen oder Regiment lang beyeinanderNota.
bleiben/ vnd in ſtaͤttem Laͤger/ erkůndigen ſich die Weinwirth
vnd Marckatenter/ eben bey der Haͤuptleut Schreibern/ von
der Beſoldung der Knechten/ darnach ſie jhnen zu borgen
wiſſen.

Jn der Bezahlung aber ſeyndt ſie nicht ſaͤumig/ ziehen es
ins Haͤuptmanns Loſament den Knechten vor der Naſen hin-
weg. Hievon gefallen den Haͤuptleuten vnd Schrei-
bern jhr Theil auch/ vnd ein gutes
Truͤncklein.

Mumm

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[135/0143] Kriegshandlungen/ Ander Theil. ins Laͤger/ vnd auſſer dem Laͤger zu geben. Sonſt wuͤrden ohne die Paßporten/ die Straſſen nach dem Laͤger gar baldt oͤde/ vnd darinnen an allerley groſſer Mangel werden. muͤſſen verſichert ſeyn. Mit Ernſt gebuͤhret dem Profoſen darauff zu ſchauwen/ darmit die Wein vnd Bierſchencken rechte Maß haben/ vnnd die Rechte nicht vnterſchlagen vnd verwechſeln. Deßgleichen die Kraͤmer gute/ vnverfaͤlſchte Wuͤrtz vnnd Wahr in jhrem Kram/ darzu rechte Gewicht vnd Wogen (ſo auch die Metzger) haben. Dann hieriñ gar offt Betrůgerey vnd finantziſcher Vor- theil (iſt an mehr dann einem Endt erfahren) die Kraͤmer an die- ſen Enden/ ſo auch mit falſcher Ehlen zu brauchen/ vnd alſo groß Geldt zuſammen ſchlagen pflegen. Da zu Zeiten Brodt/ Wein/ Bier oder ander Proviandt/ nicht voll auff/ vnnd wenig zugefuͤhret/ wirdt dieſelbige Pro- viandt/ wie auch die Commiß/ nach der Rey außgetheilet/ dar- bey deß Profoſen Diener einer ſtehen vnd zuſehen muß: Sonſt werden die Schwaͤchern von den Staͤrckern/ wie ohne das ſonſt arme Weiber auß der Rey gedrungen. Zuweilen geraͤht es vn- der jhnen zun Streychen/ bekompt der Profoß ſein Theil auch. Proviandt nach der Rey. So etwan die Hauffen oder Regiment lang beyeinander bleiben/ vnd in ſtaͤttem Laͤger/ erkůndigen ſich die Weinwirth vnd Marckatenter/ eben bey der Haͤuptleut Schreibern/ von der Beſoldung der Knechten/ darnach ſie jhnen zu borgen wiſſen. Nota. Jn der Bezahlung aber ſeyndt ſie nicht ſaͤumig/ ziehen es ins Haͤuptmanns Loſament den Knechten vor der Naſen hin- weg. Hievon gefallen den Haͤuptleuten vnd Schrei- bern jhr Theil auch/ vnd ein gutes Truͤncklein. Mumm

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Zitationshilfe:	Becke, Berthold von der: Soldaten-Spiegel. Frankfurt (Main), 1605, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becke_soldaten_1605/143>, abgerufen am 28.11.2024.

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