Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Becke, Berthold von der: Soldaten-Spiegel. Frankfurt (Main), 1605.

Bild:
<< vorherige Seite
Beschreibung Furstlicher
Vnd müste helffen Judicieren/
Da man pflegt hie zu Fuß thurniern:
Der vierdte Richter kam daher/
Auch vber dmassen zierlich sehr/
Der Edel vnd
Vest Melchior
von Reichaw
Fürstlicher
Würtenbergi-
scher Häuptmann
Erwöhlter
Richter im Fuß
thurnier.
Vnd stellt sich mit jhm auff die Schaw/

Häuptmann Melchior von Reichaw/
Ein dapffer Kriegßmann dieser ist/
Erwöhlter Richter dieser Frist.
Nun diese obgemeldte Herrn
Jn Thiergarten all vier begern/
Vnd stellten sich an sonders Ort/
Das jhnen war zugrustet dort/
Ein Häußlin schier wie ein Altan/
Daß man in Platz eynsehen kan/
Das Stieglin tratten sie hinauff/
Vbersahen den gantzen Hauff/
Würtenbergi-
sches Fürstlichs
Frauwenzim-
mer.
Darauff das schöne Frauwenzimmer/

Jn Fürstlichn Kleydern thäten schimmern/
Vnd gieng hinauff ins alt Lusthauß/
Sahe Fürstlich zum Fenster auß:
Proceß deß
Fußthurniers.
Darnach ich auch gesehen hab/

Jn Thiergarten kommen herab/
Auß dem Furstlichen schönen Schloß/
Ein Auffzug der war zierlich groß:
Trommenschlä-
ger was er für
ein Streych ge-
führet hab.
Erstlich ein Trommenschläger gieng/

Die Bauck an seiner Seiten hieng/
Mit zweyen Schlägeln schlug er drauff/
Dem gantzen Würtenberger Hauff/
Das lautet also nach meim Wohn
Vngfehrlich gab es solchen Thon.
Der
Beſchreibung Fůrſtlicher
Vnd muͤſte helffen Judicieren/
Da man pflegt hie zu Fuß thurniern:
Der vierdte Richter kam daher/
Auch vber dmaſſen zierlich ſehr/
Der Edel vnd
Veſt Melchior
von Reichaw
Fuͤrſtlicher
Wuͤrtenbergi-
ſcheꝛ Haͤuptmañ
Erwoͤhlter
Richter im Fuß
thurnier.
Vnd ſtellt ſich mit jhm auff die Schaw/

Haͤuptmann Melchior von Reichaw/
Ein dapffer Kriegßmann dieſer iſt/
Erwoͤhlter Richter dieſer Friſt.
Nun dieſe obgemeldte Herꝛn
Jn Thiergarten all vier begern/
Vnd ſtellten ſich an ſonders Ort/
Das jhnen war zugrůſtet dort/
Ein Haͤußlin ſchier wie ein Altan/
Daß man in Platz eynſehen kan/
Das Stieglin tratten ſie hinauff/
Vberſahen den gantzen Hauff/
Wuͤrtenbergi-
ſches Fuͤrſtlichs
Frauwenzim-
mer.
Darauff das ſchoͤne Frauwenzimmer/

Jn Fuͤrſtlichn Kleydern thaͤten ſchimmern/
Vnd gieng hinauff ins alt Luſthauß/
Sahe Fuͤrſtlich zum Fenſter auß:
Proceß deß
Fußthurniers.
Darnach ich auch geſehen hab/

Jn Thiergarten kommen herab/
Auß dem Fůrſtlichen ſchoͤnen Schloß/
Ein Auffzug der war zierlich groß:
Trom̃enſchlaͤ-
ger was er fuͤr
ein Streych ge-
fuͤhret hab.
Erſtlich ein Trommenſchlaͤger gieng/

Die Bauck an ſeiner Seiten hieng/
Mit zweyen Schlaͤgeln ſchlug er drauff/
Dem gantzen Wuͤrtenberger Hauff/
Das lautet alſo nach meim Wohn
Vngfehrlich gab es ſolchen Thon.
Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0292" n="8"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Be&#x017F;chreibung F&#x016F;r&#x017F;tlicher</hi> </fw><lb/>
          <l>Vnd mu&#x0364;&#x017F;te helffen Judicieren/</l><lb/>
          <l>Da man pflegt hie zu Fuß thurniern:</l><lb/>
          <l>Der vierdte Richter kam daher/</l><lb/>
          <l>Auch vber dma&#x017F;&#x017F;en zierlich &#x017F;ehr/</l><lb/>
          <l><note place="left">Der Edel vnd<lb/>
Ve&#x017F;t Melchior<lb/>
von Reichaw<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;tlicher<lb/>
Wu&#x0364;rtenbergi-<lb/>
&#x017F;che&#xA75B; Ha&#x0364;uptman&#x0303;<lb/>
Erwo&#x0364;hlter<lb/>
Richter im Fuß<lb/>
thurnier.</note>Vnd &#x017F;tellt &#x017F;ich mit jhm auff die Schaw/</l><lb/>
          <l>Ha&#x0364;uptmann Melchior von Reichaw/</l><lb/>
          <l>Ein dapffer Kriegßmann die&#x017F;er i&#x017F;t/</l><lb/>
          <l>Erwo&#x0364;hlter Richter die&#x017F;er Fri&#x017F;t.</l><lb/>
          <l>Nun die&#x017F;e obgemeldte Her&#xA75B;n</l><lb/>
          <l>Jn Thiergarten all vier begern/</l><lb/>
          <l>Vnd &#x017F;tellten &#x017F;ich an &#x017F;onders Ort/</l><lb/>
          <l>Das jhnen war zugr&#x016F;&#x017F;tet dort/</l><lb/>
          <l>Ein Ha&#x0364;ußlin &#x017F;chier wie ein Altan/</l><lb/>
          <l>Daß man in Platz eyn&#x017F;ehen kan/</l><lb/>
          <l>Das Stieglin tratten &#x017F;ie hinauff/</l><lb/>
          <l>Vber&#x017F;ahen den gantzen Hauff/</l><lb/>
          <l><note place="left">Wu&#x0364;rtenbergi-<lb/>
&#x017F;ches Fu&#x0364;r&#x017F;tlichs<lb/>
Frauwenzim-<lb/>
mer.</note>Darauff das &#x017F;cho&#x0364;ne Frauwenzimmer/</l><lb/>
          <l>Jn Fu&#x0364;r&#x017F;tlichn Kleydern tha&#x0364;ten &#x017F;chimmern/</l><lb/>
          <l>Vnd gieng hinauff ins alt Lu&#x017F;thauß/</l><lb/>
          <l>Sahe Fu&#x0364;r&#x017F;tlich zum Fen&#x017F;ter auß:</l><lb/>
          <l><note place="left">Proceß deß<lb/>
Fußthurniers.</note>Darnach ich auch ge&#x017F;ehen hab/</l><lb/>
          <l>Jn Thiergarten kommen herab/</l><lb/>
          <l>Auß dem F&#x016F;r&#x017F;tlichen &#x017F;cho&#x0364;nen Schloß/</l><lb/>
          <l>Ein Auffzug der war zierlich groß:</l><lb/>
          <l><note place="left">Trom&#x0303;en&#x017F;chla&#x0364;-<lb/>
ger was er fu&#x0364;r<lb/>
ein Streych ge-<lb/>
fu&#x0364;hret hab.</note>Er&#x017F;tlich ein Trommen&#x017F;chla&#x0364;ger gieng/</l><lb/>
          <l>Die Bauck an &#x017F;einer Seiten hieng/</l><lb/>
          <l>Mit zweyen Schla&#x0364;geln &#x017F;chlug er drauff/</l><lb/>
          <l>Dem gantzen Wu&#x0364;rtenberger Hauff/</l><lb/>
          <l>Das lautet al&#x017F;o nach meim Wohn</l><lb/>
          <l>Vngfehrlich gab es &#x017F;olchen Thon.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[8/0292] Beſchreibung Fůrſtlicher Vnd muͤſte helffen Judicieren/ Da man pflegt hie zu Fuß thurniern: Der vierdte Richter kam daher/ Auch vber dmaſſen zierlich ſehr/ Vnd ſtellt ſich mit jhm auff die Schaw/ Haͤuptmann Melchior von Reichaw/ Ein dapffer Kriegßmann dieſer iſt/ Erwoͤhlter Richter dieſer Friſt. Nun dieſe obgemeldte Herꝛn Jn Thiergarten all vier begern/ Vnd ſtellten ſich an ſonders Ort/ Das jhnen war zugrůſtet dort/ Ein Haͤußlin ſchier wie ein Altan/ Daß man in Platz eynſehen kan/ Das Stieglin tratten ſie hinauff/ Vberſahen den gantzen Hauff/ Darauff das ſchoͤne Frauwenzimmer/ Jn Fuͤrſtlichn Kleydern thaͤten ſchimmern/ Vnd gieng hinauff ins alt Luſthauß/ Sahe Fuͤrſtlich zum Fenſter auß: Darnach ich auch geſehen hab/ Jn Thiergarten kommen herab/ Auß dem Fůrſtlichen ſchoͤnen Schloß/ Ein Auffzug der war zierlich groß: Erſtlich ein Trommenſchlaͤger gieng/ Die Bauck an ſeiner Seiten hieng/ Mit zweyen Schlaͤgeln ſchlug er drauff/ Dem gantzen Wuͤrtenberger Hauff/ Das lautet alſo nach meim Wohn Vngfehrlich gab es ſolchen Thon. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/becke_soldaten_1605
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/becke_soldaten_1605/292
Zitationshilfe: Becke, Berthold von der: Soldaten-Spiegel. Frankfurt (Main), 1605, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becke_soldaten_1605/292>, abgerufen am 21.11.2024.