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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Sechster Abschnitt.
dürfen nicht ins Blatt schießen, nicht Blat-
keime
werden; und gut ist es, wenn man
das Malz gänzlich von den Keimen reinigt.
Der Geschmack des ausgewachsenen Getreides
muß süßlich bleiben.
§. 6.

Das Dörren des Malzes geschieht entwe-
der an der Luft, oder durch Hülfe des Feuers.
Jm erstern Falle heißt es Luftmalz, im letz-
tern Darmalz. Jenes kan ein geistigeres,
dauerhafteres und, wegen Erspahrung des
Holzes, wohlfeileres Bier geben, welches sel-
tener misräth. Letzteres aber verdirbt nicht
so leicht, wenn anders bey dem Dörren nicht
die gewöhnlichen Fehler begangen werden.

§. 7.

Die Malzdarre muß dergestalt eingerich-
tet seyn, daß sie wenig Holz, wenig Arbeit
verlangt, den Rauch abhält, und keine Feu-
ergefahr verursacht. Jhre Bauart leidet un-
endliche Abänderungen.

1. Jn Deutschland sind Horden von Metaldrat
oder Thon, über einem besonders dazu erbaue-
ten Ofen, üblich, die man auch wohl mit Har-
tüchern überlegt. Jn Frankreich läßt man
das Malz durch schiefe erwärmte Röhren
laufen.
§. 8.
Sechſter Abſchnitt.
duͤrfen nicht ins Blatt ſchießen, nicht Blat-
keime
werden; und gut iſt es, wenn man
das Malz gaͤnzlich von den Keimen reinigt.
Der Geſchmack des ausgewachſenen Getreides
muß ſuͤßlich bleiben.
§. 6.

Das Doͤrren des Malzes geſchieht entwe-
der an der Luft, oder durch Huͤlfe des Feuers.
Jm erſtern Falle heißt es Luftmalz, im letz-
tern Darmalz. Jenes kan ein geiſtigeres,
dauerhafteres und, wegen Erſpahrung des
Holzes, wohlfeileres Bier geben, welches ſel-
tener misraͤth. Letzteres aber verdirbt nicht
ſo leicht, wenn anders bey dem Doͤrren nicht
die gewoͤhnlichen Fehler begangen werden.

§. 7.

Die Malzdarre muß dergeſtalt eingerich-
tet ſeyn, daß ſie wenig Holz, wenig Arbeit
verlangt, den Rauch abhaͤlt, und keine Feu-
ergefahr verurſacht. Jhre Bauart leidet un-
endliche Abaͤnderungen.

1. Jn Deutſchland ſind Horden von Metaldrat
oder Thon, uͤber einem beſonders dazu erbaue-
ten Ofen, uͤblich, die man auch wohl mit Har-
tuͤchern uͤberlegt. Jn Frankreich laͤßt man
das Malz durch ſchiefe erwaͤrmte Roͤhren
laufen.
§. 8.
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[84/0144] Sechſter Abſchnitt. duͤrfen nicht ins Blatt ſchießen, nicht Blat- keime werden; und gut iſt es, wenn man das Malz gaͤnzlich von den Keimen reinigt. Der Geſchmack des ausgewachſenen Getreides muß ſuͤßlich bleiben. §. 6. Das Doͤrren des Malzes geſchieht entwe- der an der Luft, oder durch Huͤlfe des Feuers. Jm erſtern Falle heißt es Luftmalz, im letz- tern Darmalz. Jenes kan ein geiſtigeres, dauerhafteres und, wegen Erſpahrung des Holzes, wohlfeileres Bier geben, welches ſel- tener misraͤth. Letzteres aber verdirbt nicht ſo leicht, wenn anders bey dem Doͤrren nicht die gewoͤhnlichen Fehler begangen werden. §. 7. Die Malzdarre muß dergeſtalt eingerich- tet ſeyn, daß ſie wenig Holz, wenig Arbeit verlangt, den Rauch abhaͤlt, und keine Feu- ergefahr verurſacht. Jhre Bauart leidet un- endliche Abaͤnderungen. 1. Jn Deutſchland ſind Horden von Metaldrat oder Thon, uͤber einem beſonders dazu erbaue- ten Ofen, uͤblich, die man auch wohl mit Har- tuͤchern uͤberlegt. Jn Frankreich laͤßt man das Malz durch ſchiefe erwaͤrmte Roͤhren laufen. §. 8.

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/144>, abgerufen am 21.11.2024.