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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Funfzehnter Abschnitt.
§. 8.

Zur Feurung dienen alle Arten Holz, auch
Torf, auch Steinkohlen, vornehmlich solche,
welche mehr Asche als Schlacken geben, und
keine Kiese enthalten.

1. Der wohl gebrante, mit Steinkohlenasche und
wenig Wasser gemischte, und oft und stark
durchgearbeitete Kalk, giebt einen vorzügli-
chen Mörtel zum Wasserbau, der viel zu Dor-
nik bereitet wird, und in den Niederlanden
und in Frankreich, unter dem Namen Cendree
de Tournai,
berühmt ist. Auch in England
nutzet man diese Mischung. Hingegen Holz-
asche schadet dem Mörtel sehr.
2. Die Kiese schaden durch ihr Vitriolsauer, wel-
ches Kalk in Gyps verwandelt, der zwar den
Mörtel wenig verschlimmert, aber doch nicht
in aller Absicht als Kalk gebraucht werden kan.
§. 9.

Wenn die Farbe des Rauchs und der
Steine die Gare derselben anzeigt, läßt man
die gemeinen Oefen, die keine Stichöfen sind,
ausgehn und erkalten. Der ausgenommene
Kalk wird zerschlagen und gesiebt, oder auf
Stampfmühlen, oder noch besser auf Mahl-
mühlen, zerkleint.

1. Möglich ist es allerdings, den Kalk durch gar
zu langes Brennen zu verderben, oder ihn
todt zu brennen; indem er dadurch in die
glas-
Funfzehnter Abſchnitt.
§. 8.

Zur Feurung dienen alle Arten Holz, auch
Torf, auch Steinkohlen, vornehmlich ſolche,
welche mehr Aſche als Schlacken geben, und
keine Kieſe enthalten.

1. Der wohl gebrante, mit Steinkohlenaſche und
wenig Waſſer gemiſchte, und oft und ſtark
durchgearbeitete Kalk, giebt einen vorzuͤgli-
chen Moͤrtel zum Waſſerbau, der viel zu Dor-
nik bereitet wird, und in den Niederlanden
und in Frankreich, unter dem Namen Cendrée
de Tournai,
beruͤhmt iſt. Auch in England
nutzet man dieſe Miſchung. Hingegen Holz-
aſche ſchadet dem Moͤrtel ſehr.
2. Die Kieſe ſchaden durch ihr Vitriolſauer, wel-
ches Kalk in Gyps verwandelt, der zwar den
Moͤrtel wenig verſchlimmert, aber doch nicht
in aller Abſicht als Kalk gebraucht werden kan.
§. 9.

Wenn die Farbe des Rauchs und der
Steine die Gare derſelben anzeigt, laͤßt man
die gemeinen Oefen, die keine Stichoͤfen ſind,
ausgehn und erkalten. Der ausgenommene
Kalk wird zerſchlagen und geſiebt, oder auf
Stampfmuͤhlen, oder noch beſſer auf Mahl-
muͤhlen, zerkleint.

1. Moͤglich iſt es allerdings, den Kalk durch gar
zu langes Brennen zu verderben, oder ihn
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[188/0248] Funfzehnter Abſchnitt. §. 8. Zur Feurung dienen alle Arten Holz, auch Torf, auch Steinkohlen, vornehmlich ſolche, welche mehr Aſche als Schlacken geben, und keine Kieſe enthalten. 1. Der wohl gebrante, mit Steinkohlenaſche und wenig Waſſer gemiſchte, und oft und ſtark durchgearbeitete Kalk, giebt einen vorzuͤgli- chen Moͤrtel zum Waſſerbau, der viel zu Dor- nik bereitet wird, und in den Niederlanden und in Frankreich, unter dem Namen Cendrée de Tournai, beruͤhmt iſt. Auch in England nutzet man dieſe Miſchung. Hingegen Holz- aſche ſchadet dem Moͤrtel ſehr. 2. Die Kieſe ſchaden durch ihr Vitriolſauer, wel- ches Kalk in Gyps verwandelt, der zwar den Moͤrtel wenig verſchlimmert, aber doch nicht in aller Abſicht als Kalk gebraucht werden kan. §. 9. Wenn die Farbe des Rauchs und der Steine die Gare derſelben anzeigt, laͤßt man die gemeinen Oefen, die keine Stichoͤfen ſind, ausgehn und erkalten. Der ausgenommene Kalk wird zerſchlagen und geſiebt, oder auf Stampfmuͤhlen, oder noch beſſer auf Mahl- muͤhlen, zerkleint. 1. Moͤglich iſt es allerdings, den Kalk durch gar zu langes Brennen zu verderben, oder ihn todt zu brennen; indem er dadurch in die glas-

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/248>, abgerufen am 21.11.2024.