Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.Töpferkunst. §. 13. 14. re verschiedene Schwere trennen können, bringtman es in ein aus Mauerziegeln aufgeführ- tes Behältniß, dessen glatter Boden aus gla- sirten Ziegeln zusammen gesetzt ist, und auf eisernen Stangen über einem Ofen ruhet. Un- ter der Verdünstung wird beständig gerührt. Wenn die Waare einige Stunden im Ofen gestanden hat, wirft man Kochsalz hinein. Das gelbe Steingut, Fine-ware, Biscuit, wird nach dem Brennen mit einer schwefel- gelben Glasur überzogen, oder auch mit Gold, mit einer hochrothen Farbe von Eisensafran, mit blauen, grünen und schwarzen Farben bemahlt, oder mit Abdrücken von Kupfersti- chen geziert, und, um die Farben einzubren- nen, von neuem in den Ofen gesetzt. Diese Arten werden in Kapseln gebrant. Burslem allein löset für diese Waare von den Auslän- dern jährlich 100,000 Pfund Sterl. Jnzwi- schen macht man sie jetzt auch schon in Deutsch- land so gut, daß sie der Englischen wenig nachgiebt. Jn Kassel verbraucht man dazu einen derben Quarz, der um Schmalkalden gefunden wird. §. 14. Zuweilen färbt man die ganze Masse, wor- 1. Das O 3
Toͤpferkunſt. §. 13. 14. re verſchiedene Schwere trennen koͤnnen, bringtman es in ein aus Mauerziegeln aufgefuͤhr- tes Behaͤltniß, deſſen glatter Boden aus gla- ſirten Ziegeln zuſammen geſetzt iſt, und auf eiſernen Stangen uͤber einem Ofen ruhet. Un- ter der Verduͤnſtung wird beſtaͤndig geruͤhrt. Wenn die Waare einige Stunden im Ofen geſtanden hat, wirft man Kochſalz hinein. Das gelbe Steingut, Fine-ware, Biscuit, wird nach dem Brennen mit einer ſchwefel- gelben Glaſur uͤberzogen, oder auch mit Gold, mit einer hochrothen Farbe von Eiſenſafran, mit blauen, gruͤnen und ſchwarzen Farben bemahlt, oder mit Abdruͤcken von Kupferſti- chen geziert, und, um die Farben einzubren- nen, von neuem in den Ofen geſetzt. Dieſe Arten werden in Kapſeln gebrant. Burslem allein loͤſet fuͤr dieſe Waare von den Auslaͤn- dern jaͤhrlich 100,000 Pfund Sterl. Jnzwi- ſchen macht man ſie jetzt auch ſchon in Deutſch- land ſo gut, daß ſie der Engliſchen wenig nachgiebt. Jn Kaſſel verbraucht man dazu einen derben Quarz, der um Schmalkalden gefunden wird. §. 14. Zuweilen faͤrbt man die ganze Maſſe, wor- 1. Das O 3
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Toͤpferkunſt. §. 13. 14.
re verſchiedene Schwere trennen koͤnnen, bringt
man es in ein aus Mauerziegeln aufgefuͤhr-
tes Behaͤltniß, deſſen glatter Boden aus gla-
ſirten Ziegeln zuſammen geſetzt iſt, und auf
eiſernen Stangen uͤber einem Ofen ruhet. Un-
ter der Verduͤnſtung wird beſtaͤndig geruͤhrt.
Wenn die Waare einige Stunden im Ofen
geſtanden hat, wirft man Kochſalz hinein.
Das gelbe Steingut, Fine-ware, Biscuit,
wird nach dem Brennen mit einer ſchwefel-
gelben Glaſur uͤberzogen, oder auch mit Gold,
mit einer hochrothen Farbe von Eiſenſafran,
mit blauen, gruͤnen und ſchwarzen Farben
bemahlt, oder mit Abdruͤcken von Kupferſti-
chen geziert, und, um die Farben einzubren-
nen, von neuem in den Ofen geſetzt. Dieſe
Arten werden in Kapſeln gebrant. Burslem
allein loͤſet fuͤr dieſe Waare von den Auslaͤn-
dern jaͤhrlich 100,000 Pfund Sterl. Jnzwi-
ſchen macht man ſie jetzt auch ſchon in Deutſch-
land ſo gut, daß ſie der Engliſchen wenig
nachgiebt. Jn Kaſſel verbraucht man dazu
einen derben Quarz, der um Schmalkalden
gefunden wird.
§. 14.
Zuweilen faͤrbt man die ganze Maſſe, wor-
aus Gefaͤße gebildet werden, z. B. braun,
indem man der Pfeiffenerde etwas Braunſtein
zumiſcht; oder ſchwarz, wie in Frankreich,
durch den Rauch von gruͤnem Holze. Zuwei-
len giebt man auch den Sachen das Anſehn
des Aventurino, indem man Goldglimmer
einſtreuet.
1. Das
O 3
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