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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Zwey und zwanzigster Abschnitt.
1. Das Belegen, Foliiren, foliatio, etamage de
glaces,
beruhet darauf, daß das Amalgama
so genau als möglich in allen Stellen die Ta-
fel berühre, die deswegen vom Staube und
von Feuchtigkeiten auf das sorgfältigste gerei-
nigt seyn muß. Die ganze Arbeit gleicht dem
Verzinnen, wo auch nur ein Metall flüssig
ist; hingegen geschieht beym Foliiren keine
Zusammenschmelzung und genaue Vereini-
gung, daher sich auch das Amalgama leicht
abschaben läßt.
2. Durch die Destillation kan das Halbmetall
wieder aus dem Amalgama vom Zinne geschie-
den werden. Zu St. Gobin geben 60 Pfund
Amalgama 36 bis 40 Pfund Quecksilber, und 20
bis 24 Pfund sehr reines Zinn. Jenes wird
zwar auf diese Weise noch nicht ganz rein,
dennoch kan es zu mannigfaltigen Absichten
wieder verbraucht werden.
3. Staniol oder Zinnfolio wird aus reinem Zinn,
so wie das Blattgold oder Goldschaum, ge-
schlagen, und durch Walzen geglättet. Jn
England soll man es auch aus schlechtem Zinn
auf Streckmühlen, flatting-mills, bereiten.
4. Jetzige Preise der Spiegelgläser zu Neustadt
an der Dosse.
[Tabelle]

Rhnl.
Zwey und zwanzigſter Abſchnitt.
1. Das Belegen, Foliiren, foliatio, etamage de
glaces,
beruhet darauf, daß das Amalgama
ſo genau als moͤglich in allen Stellen die Ta-
fel beruͤhre, die deswegen vom Staube und
von Feuchtigkeiten auf das ſorgfaͤltigſte gerei-
nigt ſeyn muß. Die ganze Arbeit gleicht dem
Verzinnen, wo auch nur ein Metall fluͤſſig
iſt; hingegen geſchieht beym Foliiren keine
Zuſammenſchmelzung und genaue Vereini-
gung, daher ſich auch das Amalgama leicht
abſchaben laͤßt.
2. Durch die Deſtillation kan das Halbmetall
wieder aus dem Amalgama vom Zinne geſchie-
den werden. Zu St. Gobin geben 60 Pfund
Amalgama 36 bis 40 Pfund Queckſilber, und 20
bis 24 Pfund ſehr reines Zinn. Jenes wird
zwar auf dieſe Weiſe noch nicht ganz rein,
dennoch kan es zu mannigfaltigen Abſichten
wieder verbraucht werden.
3. Staniol oder Zinnfolio wird aus reinem Zinn,
ſo wie das Blattgold oder Goldſchaum, ge-
ſchlagen, und durch Walzen geglaͤttet. Jn
England ſoll man es auch aus ſchlechtem Zinn
auf Streckmuͤhlen, flatting-mills, bereiten.
4. Jetzige Preiſe der Spiegelglaͤſer zu Neuſtadt
an der Doſſe.
[Tabelle]

Rhnl.
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[262/0322] Zwey und zwanzigſter Abſchnitt. 1. Das Belegen, Foliiren, foliatio, etamage de glaces, beruhet darauf, daß das Amalgama ſo genau als moͤglich in allen Stellen die Ta- fel beruͤhre, die deswegen vom Staube und von Feuchtigkeiten auf das ſorgfaͤltigſte gerei- nigt ſeyn muß. Die ganze Arbeit gleicht dem Verzinnen, wo auch nur ein Metall fluͤſſig iſt; hingegen geſchieht beym Foliiren keine Zuſammenſchmelzung und genaue Vereini- gung, daher ſich auch das Amalgama leicht abſchaben laͤßt. 2. Durch die Deſtillation kan das Halbmetall wieder aus dem Amalgama vom Zinne geſchie- den werden. Zu St. Gobin geben 60 Pfund Amalgama 36 bis 40 Pfund Queckſilber, und 20 bis 24 Pfund ſehr reines Zinn. Jenes wird zwar auf dieſe Weiſe noch nicht ganz rein, dennoch kan es zu mannigfaltigen Abſichten wieder verbraucht werden. 3. Staniol oder Zinnfolio wird aus reinem Zinn, ſo wie das Blattgold oder Goldſchaum, ge- ſchlagen, und durch Walzen geglaͤttet. Jn England ſoll man es auch aus ſchlechtem Zinn auf Streckmuͤhlen, flatting-mills, bereiten. 4. Jetzige Preiſe der Spiegelglaͤſer zu Neuſtadt an der Doſſe. Rhnl.

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/322>, abgerufen am 22.11.2024.