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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Einleitung. §. 9.
ment, & nous meprisons les hommes utiles.
Diderot.
§. 9.

Materialien nennet man die rohen, oder
schon zum Theil bearbeiteten Naturalien, wel-
che Handwerke verarbeiten. Nebenmateria-
lien
heissen solche, die bey der Verarbeitung,
als Hülfsmittel dienen. Handwerkszeug,
Werkzeuge,
sind die verschiedenen Geräthe,
womit die einzelnen Arbeiten verrichtet wer-
den. Werkstelle heißt der Platz, der zu ei-
ner gewissen Verarbeitung eingerichtet ist.
Kunstwörter sind Benennungen und Redens-
arten, die einzelnen oder mehrern Handwer-
ken für ihre Arbeiten und Werkzeuge eigen
sind. Waaren sind die verschiedenen Pro-
ducte der Handwerke, die man bey den schö-
nen Künsten Kunststücke zu nennen pflegt.

1. Die Geschicklichkeit der Handwerker, und die
Künstlichkeit der Werkzeuge, stehen meistens
in verkehrter Verhältniß. Je künstlicher die
Werkzeuge, desto einfältiger die Arbeit.
2. Die Kunstwörter gehören zu dem noch uner-
kanten Reichthum unserer Sprache. Die mei-
sten sind sehr alt, viele sind verstümmelte
Fremdlinge, und von wenigen ist Ableitung
und Rechtschreibung untersucht und bestimt.
Eine vorläufige Entschuldigung einiger Feh-
ler, die ich nicht habe vermeiden könner.
3. Es

Einleitung. §. 9.
ment, & nous mépriſons les hommes utiles.
Diderot.
§. 9.

Materialien nennet man die rohen, oder
ſchon zum Theil bearbeiteten Naturalien, wel-
che Handwerke verarbeiten. Nebenmateria-
lien
heiſſen ſolche, die bey der Verarbeitung,
als Huͤlfsmittel dienen. Handwerkszeug,
Werkzeuge,
ſind die verſchiedenen Geraͤthe,
womit die einzelnen Arbeiten verrichtet wer-
den. Werkſtelle heißt der Platz, der zu ei-
ner gewiſſen Verarbeitung eingerichtet iſt.
Kunſtwoͤrter ſind Benennungen und Redens-
arten, die einzelnen oder mehrern Handwer-
ken fuͤr ihre Arbeiten und Werkzeuge eigen
ſind. Waaren ſind die verſchiedenen Pro-
ducte der Handwerke, die man bey den ſchoͤ-
nen Kuͤnſten Kunſtſtuͤcke zu nennen pflegt.

1. Die Geſchicklichkeit der Handwerker, und die
Kuͤnſtlichkeit der Werkzeuge, ſtehen meiſtens
in verkehrter Verhaͤltniß. Je kuͤnſtlicher die
Werkzeuge, deſto einfaͤltiger die Arbeit.
2. Die Kunſtwoͤrter gehoͤren zu dem noch uner-
kanten Reichthum unſerer Sprache. Die mei-
ſten ſind ſehr alt, viele ſind verſtuͤmmelte
Fremdlinge, und von wenigen iſt Ableitung
und Rechtſchreibung unterſucht und beſtimt.
Eine vorlaͤufige Entſchuldigung einiger Feh-
ler, die ich nicht habe vermeiden koͤnner.
3. Es
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[XI/0035] Einleitung. §. 9. ment, & nous mépriſons les hommes utiles. Diderot. §. 9. Materialien nennet man die rohen, oder ſchon zum Theil bearbeiteten Naturalien, wel- che Handwerke verarbeiten. Nebenmateria- lien heiſſen ſolche, die bey der Verarbeitung, als Huͤlfsmittel dienen. Handwerkszeug, Werkzeuge, ſind die verſchiedenen Geraͤthe, womit die einzelnen Arbeiten verrichtet wer- den. Werkſtelle heißt der Platz, der zu ei- ner gewiſſen Verarbeitung eingerichtet iſt. Kunſtwoͤrter ſind Benennungen und Redens- arten, die einzelnen oder mehrern Handwer- ken fuͤr ihre Arbeiten und Werkzeuge eigen ſind. Waaren ſind die verſchiedenen Pro- ducte der Handwerke, die man bey den ſchoͤ- nen Kuͤnſten Kunſtſtuͤcke zu nennen pflegt. 1. Die Geſchicklichkeit der Handwerker, und die Kuͤnſtlichkeit der Werkzeuge, ſtehen meiſtens in verkehrter Verhaͤltniß. Je kuͤnſtlicher die Werkzeuge, deſto einfaͤltiger die Arbeit. 2. Die Kunſtwoͤrter gehoͤren zu dem noch uner- kanten Reichthum unſerer Sprache. Die mei- ſten ſind ſehr alt, viele ſind verſtuͤmmelte Fremdlinge, und von wenigen iſt Ableitung und Rechtſchreibung unterſucht und beſtimt. Eine vorlaͤufige Entſchuldigung einiger Feh- ler, die ich nicht habe vermeiden koͤnner. 3. Es

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. XI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/35>, abgerufen am 21.11.2024.