Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.Salzsiederey. §. 3. als man bey der nicht so sorgfältigen Arbeitim großen, zu erhalten pflegt. Bequemer ist die Untersuchung mit der hydrostatischen Wa- ge und mit der Salzspindel, welche letztere dergestalt eingerichtet wird, daß sie die Men- ge des Salzes, welches entweder in einem gewissen Gewichte, oder Maaße, enthalten ist, angiebt. 1. Um den Gehalt der Sole anzugeben, bedient man sich nicht überall einerley Ausdrücke. Ei- nige geben die Menge Salz in einer Kanne, die man gemeiniglich auf 2 Pfund oder 64 Loth schätzet, an, und brauchen die Benen- nung löthig. Jn Halle aber rechnet man 74 Loth auf eine Kanne, und nennet die reichste dortige Sole 16 löthig, weil 74 Loth dersel- ben 16 Loth Salz enthalten. Andere bestim- men das in einem Pfunde oder in 32 Loth be- findliche Salz, und nennen eine Sole sechs löthig, wenn sie oder Salz hat. An- dere brauchen die Benennung Grade, grä- dig, und nehmen ein Loth zu 2 Grad an. 2. Bey der hydrostatischen Untersuchung kan fol- gende Tabelle des H. Lamberts bequem ge- braucht werden. Wenn die Schwere der So- le sich zur Schwere des reinen Wassers ver- hält, wie 1014 zu 1000, so wird das in ihr befindliche Salz, oder ihres Ge- wichts seyn. Gesetzt, ein Cubikschuh süßes Wasser wiege 63 Pfund, und ein Cubikschuh Sole 74 Pfund, so würde, wenn man das Gewicht des Was- sers zu 1000 annehme, die Sole meist 1175 wie- T 2
Salzſiederey. §. 3. als man bey der nicht ſo ſorgfaͤltigen Arbeitim großen, zu erhalten pflegt. Bequemer iſt die Unterſuchung mit der hydroſtatiſchen Wa- ge und mit der Salzſpindel, welche letztere dergeſtalt eingerichtet wird, daß ſie die Men- ge des Salzes, welches entweder in einem gewiſſen Gewichte, oder Maaße, enthalten iſt, angiebt. 1. Um den Gehalt der Sole anzugeben, bedient man ſich nicht uͤberall einerley Ausdruͤcke. Ei- nige geben die Menge Salz in einer Kanne, die man gemeiniglich auf 2 Pfund oder 64 Loth ſchaͤtzet, an, und brauchen die Benen- nung loͤthig. Jn Halle aber rechnet man 74 Loth auf eine Kanne, und nennet die reichſte dortige Sole 16 loͤthig, weil 74 Loth derſel- ben 16 Loth Salz enthalten. Andere beſtim- men das in einem Pfunde oder in 32 Loth be- findliche Salz, und nennen eine Sole ſechs loͤthig, wenn ſie oder Salz hat. An- dere brauchen die Benennung Grade, graͤ- dig, und nehmen ein Loth zu 2 Grad an. 2. Bey der hydroſtatiſchen Unterſuchung kan fol- gende Tabelle des H. Lamberts bequem ge- braucht werden. Wenn die Schwere der So- le ſich zur Schwere des reinen Waſſers ver- haͤlt, wie 1014 zu 1000, ſo wird das in ihr befindliche Salz, oder ihres Ge- wichts ſeyn. Geſetzt, ein Cubikſchuh ſuͤßes Waſſer wiege 63 Pfund, und ein Cubikſchuh Sole 74 Pfund, ſo wuͤrde, wenn man das Gewicht des Waſ- ſers zu 1000 annehme, die Sole meiſt 1175 wie- T 2
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Salzſiederey. §. 3.
als man bey der nicht ſo ſorgfaͤltigen Arbeit
im großen, zu erhalten pflegt. Bequemer iſt
die Unterſuchung mit der hydroſtatiſchen Wa-
ge und mit der Salzſpindel, welche letztere
dergeſtalt eingerichtet wird, daß ſie die Men-
ge des Salzes, welches entweder in einem
gewiſſen Gewichte, oder Maaße, enthalten iſt,
angiebt.
1. Um den Gehalt der Sole anzugeben, bedient
man ſich nicht uͤberall einerley Ausdruͤcke. Ei-
nige geben die Menge Salz in einer Kanne,
die man gemeiniglich auf 2 Pfund oder 64
Loth ſchaͤtzet, an, und brauchen die Benen-
nung loͤthig. Jn Halle aber rechnet man 74
Loth auf eine Kanne, und nennet die reichſte
dortige Sole 16 loͤthig, weil 74 Loth derſel-
ben 16 Loth Salz enthalten. Andere beſtim-
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2. Bey der hydroſtatiſchen Unterſuchung kan fol-
gende Tabelle des H. Lamberts bequem ge-
braucht werden. Wenn die Schwere der So-
le ſich zur Schwere des reinen Waſſers ver-
haͤlt, wie 1014 zu 1000, ſo wird das in ihr
befindliche Salz, [FORMEL] oder [FORMEL] ihres Ge-
wichts ſeyn.
Geſetzt, ein Cubikſchuh ſuͤßes Waſſer wiege
63 Pfund, und ein Cubikſchuh Sole 74 Pfund,
ſo wuͤrde, wenn man das Gewicht des Waſ-
ſers zu 1000 annehme, die Sole meiſt 1175
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