Zu den Salpeterhaufen schicken sich Moorerde, Schlamm, Gassenkoth, Schutt, Kalk, Asche, Seifensiederasche, Mist, Urin und andere Abfälle von Thieren und Pflanzen, deren Verhältniß sich nicht allgemein bestim- men läßt.
§. 4.
Nicht so vortheilhaft sind die Wände, die man auf einem festen Boden aus Salpe- tererde aufführt, so gut als möglich wider Sonnenschein und Regen schützt, und sie mit Urin und Mistjauche feucht erhält.
§. 5.
Noch weniger nutzen die mit Salpeterer- de angefülleten Gruben, die man unter einem niedrigen Dache anlegt, und durch die man, um Luft hinein zu bringen, nach verschiedenen Richtungen, Röhren legt. Am wenigsten nut- zen die von Glauber gerühmten Salpeterge- wölbe, und die hölzernen Röhren, die man mit Erde füllen soll.
1. Die kümmerlichste, kunstlose, und für die Unterthanen höchst lästige und nachtheilige Weise, ist, wenn man den Salpeterbeschlag, da wo er sich von selbst ansetzt, durch bestelle-
te
Salpeterſiederey. §. 3. 4. 5.
§. 3.
Zu den Salpeterhaufen ſchicken ſich Moorerde, Schlamm, Gaſſenkoth, Schutt, Kalk, Aſche, Seifenſiederaſche, Miſt, Urin und andere Abfaͤlle von Thieren und Pflanzen, deren Verhaͤltniß ſich nicht allgemein beſtim- men laͤßt.
§. 4.
Nicht ſo vortheilhaft ſind die Waͤnde, die man auf einem feſten Boden aus Salpe- tererde auffuͤhrt, ſo gut als moͤglich wider Sonnenſchein und Regen ſchuͤtzt, und ſie mit Urin und Miſtjauche feucht erhaͤlt.
§. 5.
Noch weniger nutzen die mit Salpeterer- de angefuͤlleten Gruben, die man unter einem niedrigen Dache anlegt, und durch die man, um Luft hinein zu bringen, nach verſchiedenen Richtungen, Roͤhren legt. Am wenigſten nut- zen die von Glauber geruͤhmten Salpeterge- woͤlbe, und die hoͤlzernen Roͤhren, die man mit Erde fuͤllen ſoll.
1. Die kuͤmmerlichſte, kunſtloſe, und fuͤr die Unterthanen hoͤchſt laͤſtige und nachtheilige Weiſe, iſt, wenn man den Salpeterbeſchlag, da wo er ſich von ſelbſt anſetzt, durch beſtelle-
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Salpeterſiederey. §. 3. 4. 5.
§. 3.
Zu den Salpeterhaufen ſchicken ſich
Moorerde, Schlamm, Gaſſenkoth, Schutt,
Kalk, Aſche, Seifenſiederaſche, Miſt, Urin
und andere Abfaͤlle von Thieren und Pflanzen,
deren Verhaͤltniß ſich nicht allgemein beſtim-
men laͤßt.
§. 4.
Nicht ſo vortheilhaft ſind die Waͤnde,
die man auf einem feſten Boden aus Salpe-
tererde auffuͤhrt, ſo gut als moͤglich wider
Sonnenſchein und Regen ſchuͤtzt, und ſie mit
Urin und Miſtjauche feucht erhaͤlt.
§. 5.
Noch weniger nutzen die mit Salpeterer-
de angefuͤlleten Gruben, die man unter einem
niedrigen Dache anlegt, und durch die man,
um Luft hinein zu bringen, nach verſchiedenen
Richtungen, Roͤhren legt. Am wenigſten nut-
zen die von Glauber geruͤhmten Salpeterge-
woͤlbe, und die hoͤlzernen Roͤhren, die man
mit Erde fuͤllen ſoll.
1. Die kuͤmmerlichſte, kunſtloſe, und fuͤr die
Unterthanen hoͤchſt laͤſtige und nachtheilige
Weiſe, iſt, wenn man den Salpeterbeſchlag,
da wo er ſich von ſelbſt anſetzt, durch beſtelle-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/377>, abgerufen am 21.11.2024.
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