det sie in Wallerius physischer Chemie, zwey- ten Theils vierter Abtheilung S. 368, und in den daselbst von dem Uebersetzer, H. Prof. Weigel, angeführten Schriften.
§. 15.
Die aus den Messingtafeln (§. 10.) ge- schnittenen viereckigen Stücke, werden auf den Latunhütten zu Blechen oder Latun geschla- gen. Vor und unter dieser Arbeit muß das Messing auf der Glühe, einem mit den eiser- nen Glühebalken versehenen Heerde, ausge- wärmt werden. Das Ausschmieden geschieht von einem von Wasser getriebenen Hammer- werke.
1. Latun ist wohl gewiß das Latoen der Hollän- der, das Latten, Lattin der Engländer, für Blech, woher auch das Französische Laiton, Leton, Messing, enstanden ist.
§. 16.
Die Hammerwelle hat gemeiniglich drey Kränze, und jeder Kranz zwölf eiserne He- belatten, Kämme, welche die Helme, wor- an vorne die Hämmer fest gekeilt sind, an dem andern Ende oder Schwanze, der mit dem Schwanzringe umgeben ist, gegen den Prel- ler gewaltsam niederdrücken. Die Hammer- stiehle drehen sich in ihren Hülsen um Zapfen,
mit
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Meſſingbrennerey. §. 15. 16.
det ſie in Wallerius phyſiſcher Chemie, zwey- ten Theils vierter Abtheilung S. 368, und in den daſelbſt von dem Ueberſetzer, H. Prof. Weigel, angefuͤhrten Schriften.
§. 15.
Die aus den Meſſingtafeln (§. 10.) ge- ſchnittenen viereckigen Stuͤcke, werden auf den Latunhuͤtten zu Blechen oder Latun geſchla- gen. Vor und unter dieſer Arbeit muß das Meſſing auf der Gluͤhe, einem mit den eiſer- nen Gluͤhebalken verſehenen Heerde, ausge- waͤrmt werden. Das Ausſchmieden geſchieht von einem von Waſſer getriebenen Hammer- werke.
1. Latun iſt wohl gewiß das Latoen der Hollaͤn- der, das Latten, Lattin der Englaͤnder, fuͤr Blech, woher auch das Franzoͤſiſche Laiton, Leton, Meſſing, enſtanden iſt.
§. 16.
Die Hammerwelle hat gemeiniglich drey Kraͤnze, und jeder Kranz zwoͤlf eiſerne He- belatten, Kaͤmme, welche die Helme, wor- an vorne die Haͤmmer feſt gekeilt ſind, an dem andern Ende oder Schwanze, der mit dem Schwanzringe umgeben iſt, gegen den Prel- ler gewaltſam niederdruͤcken. Die Hammer- ſtiehle drehen ſich in ihren Huͤlſen um Zapfen,
mit
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Meſſingbrennerey. §. 15. 16.
det ſie in Wallerius phyſiſcher Chemie, zwey-
ten Theils vierter Abtheilung S. 368, und in
den daſelbſt von dem Ueberſetzer, H. Prof.
Weigel, angefuͤhrten Schriften.
§. 15.
Die aus den Meſſingtafeln (§. 10.) ge-
ſchnittenen viereckigen Stuͤcke, werden auf den
Latunhuͤtten zu Blechen oder Latun geſchla-
gen. Vor und unter dieſer Arbeit muß das
Meſſing auf der Gluͤhe, einem mit den eiſer-
nen Gluͤhebalken verſehenen Heerde, ausge-
waͤrmt werden. Das Ausſchmieden geſchieht
von einem von Waſſer getriebenen Hammer-
werke.
1. Latun iſt wohl gewiß das Latoen der Hollaͤn-
der, das Latten, Lattin der Englaͤnder, fuͤr
Blech, woher auch das Franzoͤſiſche Laiton,
Leton, Meſſing, enſtanden iſt.
§. 16.
Die Hammerwelle hat gemeiniglich drey
Kraͤnze, und jeder Kranz zwoͤlf eiſerne He-
belatten, Kaͤmme, welche die Helme, wor-
an vorne die Haͤmmer feſt gekeilt ſind, an dem
andern Ende oder Schwanze, der mit dem
Schwanzringe umgeben iſt, gegen den Prel-
ler gewaltſam niederdruͤcken. Die Hammer-
ſtiehle drehen ſich in ihren Huͤlſen um Zapfen,
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/429>, abgerufen am 22.11.2024.
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