selben mit sich bringt, werden sie in einem ein- gemauerten Kessel mit Theergalle (S. 269) oder Kohlensaft (S. 278) gekocht, oder ge- beitzet, und auch mit Sand und Wasser ab- gescheuret.
1. Wenn Stellen unter dem Schmieden zu dün werden, oder brechen, so schneidet man sol- che aus, und flicket neue Stücke ein, vermit- telst des Schlagloths und Schnelloths.
§. 19.
Wenn durch die Säure der Beitze der Schmutz abgelöset worden, so werden die Bleche mit dem Schabemesser, auf dem Scha- beblock, abgeschabet, und dadurch glänzend gemacht. Einiger Latun wird auch unter stäh- lernen abgedreheten Walzen geglättet.
§. 20.
Jn der Kesselschlägerhütte werden die viereckigen Stücke Messing, oder die Schro- te, zu dünnen Scheiben ausgeschmiedet, fünf Scheiben auf einander gelegt, und diese alle, die mit dem umgelegten Rande der äußern Scheibe zusammen gefügt, oder gefalzet sind, und die man eine Kulette, Külecke, nen- net, auf einmal zu Kesseln vertieft, wobey der Arbeiter in einer Grube vor dem Amboß
sitzt.
A a 2
Meſſingbrennerey. §. 18. 19. 20.
ſelben mit ſich bringt, werden ſie in einem ein- gemauerten Keſſel mit Theergalle (S. 269) oder Kohlenſaft (S. 278) gekocht, oder ge- beitzet, und auch mit Sand und Waſſer ab- geſcheuret.
1. Wenn Stellen unter dem Schmieden zu duͤn werden, oder brechen, ſo ſchneidet man ſol- che aus, und flicket neue Stuͤcke ein, vermit- telſt des Schlagloths und Schnelloths.
§. 19.
Wenn durch die Saͤure der Beitze der Schmutz abgeloͤſet worden, ſo werden die Bleche mit dem Schabemeſſer, auf dem Scha- beblock, abgeſchabet, und dadurch glaͤnzend gemacht. Einiger Latun wird auch unter ſtaͤh- lernen abgedreheten Walzen geglaͤttet.
§. 20.
Jn der Keſſelſchlaͤgerhuͤtte werden die viereckigen Stuͤcke Meſſing, oder die Schro- te, zu duͤnnen Scheiben ausgeſchmiedet, fuͤnf Scheiben auf einander gelegt, und dieſe alle, die mit dem umgelegten Rande der aͤußern Scheibe zuſammen gefuͤgt, oder gefalzet ſind, und die man eine Kulette, Kuͤlecke, nen- net, auf einmal zu Keſſeln vertieft, wobey der Arbeiter in einer Grube vor dem Amboß
ſitzt.
A a 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0431"n="371"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Meſſingbrennerey. §. 18. 19. 20.</hi></fw><lb/>ſelben mit ſich bringt, werden ſie in einem ein-<lb/>
gemauerten Keſſel mit Theergalle (S. 269)<lb/>
oder Kohlenſaft (S. 278) gekocht, oder ge-<lb/>
beitzet, und auch mit Sand und Waſſer ab-<lb/>
geſcheuret.</p><lb/><list><item>1. Wenn Stellen unter dem Schmieden zu duͤn<lb/>
werden, oder brechen, ſo ſchneidet man ſol-<lb/>
che aus, und flicket neue Stuͤcke ein, vermit-<lb/>
telſt des <hirendition="#fr">Schlagloths</hi> und <hirendition="#fr">Schnelloths.</hi></item></list></div><lb/><divn="2"><head>§. 19.</head><lb/><p>Wenn durch die Saͤure der Beitze der<lb/>
Schmutz abgeloͤſet worden, ſo werden die<lb/>
Bleche mit dem <hirendition="#fr">Schabemeſſer,</hi> auf dem <hirendition="#fr">Scha-<lb/>
beblock,</hi> abgeſchabet, und dadurch glaͤnzend<lb/>
gemacht. Einiger Latun wird auch unter ſtaͤh-<lb/>
lernen abgedreheten Walzen geglaͤttet.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 20.</head><lb/><p>Jn der <hirendition="#fr">Keſſelſchlaͤgerhuͤtte</hi> werden die<lb/>
viereckigen Stuͤcke Meſſing, oder die <hirendition="#fr">Schro-<lb/>
te,</hi> zu duͤnnen <hirendition="#fr">Scheiben</hi> ausgeſchmiedet, fuͤnf<lb/>
Scheiben auf einander gelegt, und dieſe alle,<lb/>
die mit dem umgelegten Rande der aͤußern<lb/>
Scheibe zuſammen gefuͤgt, oder <hirendition="#fr">gefalzet</hi>ſind,<lb/>
und die man eine <hirendition="#fr">Kulette, Kuͤlecke,</hi> nen-<lb/>
net, auf einmal zu Keſſeln vertieft, wobey<lb/>
der Arbeiter in einer Grube vor dem Amboß<lb/><fwplace="bottom"type="sig">A a 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſitzt.</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[371/0431]
Meſſingbrennerey. §. 18. 19. 20.
ſelben mit ſich bringt, werden ſie in einem ein-
gemauerten Keſſel mit Theergalle (S. 269)
oder Kohlenſaft (S. 278) gekocht, oder ge-
beitzet, und auch mit Sand und Waſſer ab-
geſcheuret.
1. Wenn Stellen unter dem Schmieden zu duͤn
werden, oder brechen, ſo ſchneidet man ſol-
che aus, und flicket neue Stuͤcke ein, vermit-
telſt des Schlagloths und Schnelloths.
§. 19.
Wenn durch die Saͤure der Beitze der
Schmutz abgeloͤſet worden, ſo werden die
Bleche mit dem Schabemeſſer, auf dem Scha-
beblock, abgeſchabet, und dadurch glaͤnzend
gemacht. Einiger Latun wird auch unter ſtaͤh-
lernen abgedreheten Walzen geglaͤttet.
§. 20.
Jn der Keſſelſchlaͤgerhuͤtte werden die
viereckigen Stuͤcke Meſſing, oder die Schro-
te, zu duͤnnen Scheiben ausgeſchmiedet, fuͤnf
Scheiben auf einander gelegt, und dieſe alle,
die mit dem umgelegten Rande der aͤußern
Scheibe zuſammen gefuͤgt, oder gefalzet ſind,
und die man eine Kulette, Kuͤlecke, nen-
net, auf einmal zu Keſſeln vertieft, wobey
der Arbeiter in einer Grube vor dem Amboß
ſitzt.
A a 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/431>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.