Also bey den beschickten Münzen besteht die Richtigkeit weder im Schrot allein, noch im Korn allein, sondern in einer genauen Vergleichung des einen mit dem andern; oder jede Münze muß im Schrot und Korn recht seyn. Jm Gegentheile sind folgende Münz- fehler möglich:
1. am Schrot und Korn zu gut;
2. am Schrot recht, und Korn zu gut;
3. am Korn recht, und Schrot zu gut;
4. am Schrot recht, und am Korn zu ge- ring;
5. am Korn recht, und am Schrot zu ge- ring;
6. am Schrot und Korn zu gering;
7. am Schrot zu gut, und am Korn zu gering;
8. am Korn zu gut, und am Schrot zu gering.
1. Münzen, welche am Schrot, oder Korn, oder an beyden zu gut sind, verschwinden bald, weil sie von den Kippern und Wippern auf- gesucht, beschnitten oder eingeschmolzen wer- den. Diese Benennung kam im Amfange des 17ten Jahrhunderts auf. Den Ursprung der- selben erklärt Melzer in der Schneebergischen Chronik S. 964. Die Aufwechsler, sagt er, legten die guten Groschen und andere Mün- zen auf ein gewisses Jnstrument oder Wage, und sahen, ob sie auf oder nieder kipten.
Was
Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt.
§. 10.
Alſo bey den beſchickten Muͤnzen beſteht die Richtigkeit weder im Schrot allein, noch im Korn allein, ſondern in einer genauen Vergleichung des einen mit dem andern; oder jede Muͤnze muß im Schrot und Korn recht ſeyn. Jm Gegentheile ſind folgende Muͤnz- fehler moͤglich:
1. am Schrot und Korn zu gut;
2. am Schrot recht, und Korn zu gut;
3. am Korn recht, und Schrot zu gut;
4. am Schrot recht, und am Korn zu ge- ring;
5. am Korn recht, und am Schrot zu ge- ring;
6. am Schrot und Korn zu gering;
7. am Schrot zu gut, und am Korn zu gering;
8. am Korn zu gut, und am Schrot zu gering.
1. Muͤnzen, welche am Schrot, oder Korn, oder an beyden zu gut ſind, verſchwinden bald, weil ſie von den Kippern und Wippern auf- geſucht, beſchnitten oder eingeſchmolzen wer- den. Dieſe Benennung kam im Amfange des 17ten Jahrhunderts auf. Den Urſprung der- ſelben erklaͤrt Melzer in der Schneebergiſchen Chronik S. 964. Die Aufwechsler, ſagt er, legten die guten Groſchen und andere Muͤn- zen auf ein gewiſſes Jnſtrument oder Wage, und ſahen, ob ſie auf oder nieder kipten.
Was
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Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt.
§. 10.
Alſo bey den beſchickten Muͤnzen beſteht
die Richtigkeit weder im Schrot allein, noch
im Korn allein, ſondern in einer genauen
Vergleichung des einen mit dem andern; oder
jede Muͤnze muß im Schrot und Korn recht
ſeyn. Jm Gegentheile ſind folgende Muͤnz-
fehler moͤglich:
1. am Schrot und Korn zu gut;
2. am Schrot recht, und Korn zu gut;
3. am Korn recht, und Schrot zu gut;
4. am Schrot recht, und am Korn zu ge-
ring;
5. am Korn recht, und am Schrot zu ge-
ring;
6. am Schrot und Korn zu gering;
7. am Schrot zu gut, und am Korn zu
gering;
8. am Korn zu gut, und am Schrot zu
gering.
1. Muͤnzen, welche am Schrot, oder Korn, oder
an beyden zu gut ſind, verſchwinden bald,
weil ſie von den Kippern und Wippern auf-
geſucht, beſchnitten oder eingeſchmolzen wer-
den. Dieſe Benennung kam im Amfange des
17ten Jahrhunderts auf. Den Urſprung der-
ſelben erklaͤrt Melzer in der Schneebergiſchen
Chronik S. 964. Die Aufwechsler, ſagt er,
legten die guten Groſchen und andere Muͤn-
zen auf ein gewiſſes Jnſtrument oder Wage,
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/460>, abgerufen am 16.07.2024.
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