Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.Münzkunst. §. 31. §. 31. Der gekräuselte Rand und die Randschrift 1. Das Kräuselwerk leidet verschiedene Abände- rungen. Zuweilen wird es durch eine Kur- bel, zuweilen durch den Druck des Fusses, wie ich bey der Kupfermünze zu Afwestad in Schweden gesehen habe, getrieben. Zuwei- len erfodert es nur einen, zuweilen zween Ar- beiter. 2. Schon unter den ältern Römischen Münzen finden sich gerändelte, oder nummi serrati, welche bey der Münzverfälschung des M. An- tonius, nach Cäsars Tode, aufgekommen seyn sollen. Randschriften haben die Engländer unter Cromwell den Münzen zuerst gegeben, wie die ganzen und halben Kronen vom Jah- re 1658 beweisen. Man grub die Schrift in einen stählernen Ring, legte die Münze in denselben, und trieb sie unter dem Druckwer- ke so sehr aus, bis sie den Eindruck vom Rin- ge annahm, den man hernach wieder ablöse- te. Jnzwischen andere geben diese Erfindung älterer an. 3. Das jetzt gebräuchliche Rändelwerk soll am Ende des vorigen Jahrhunderts in Frankreich von
Muͤnzkunſt. §. 31. §. 31. Der gekraͤuſelte Rand und die Randſchrift 1. Das Kraͤuſelwerk leidet verſchiedene Abaͤnde- rungen. Zuweilen wird es durch eine Kur- bel, zuweilen durch den Druck des Fuſſes, wie ich bey der Kupfermuͤnze zu Afweſtad in Schweden geſehen habe, getrieben. Zuwei- len erfodert es nur einen, zuweilen zween Ar- beiter. 2. Schon unter den aͤltern Roͤmiſchen Muͤnzen finden ſich geraͤndelte, oder nummi ſerrati, welche bey der Muͤnzverfaͤlſchung des M. An- tonius, nach Caͤſars Tode, aufgekommen ſeyn ſollen. Randſchriften haben die Englaͤnder unter Cromwell den Muͤnzen zuerſt gegeben, wie die ganzen und halben Kronen vom Jah- re 1658 beweiſen. Man grub die Schrift in einen ſtaͤhlernen Ring, legte die Muͤnze in denſelben, und trieb ſie unter dem Druckwer- ke ſo ſehr aus, bis ſie den Eindruck vom Rin- ge annahm, den man hernach wieder abloͤſe- te. Jnzwiſchen andere geben dieſe Erfindung aͤlterer an. 3. Das jetzt gebraͤuchliche Raͤndelwerk ſoll am Ende des vorigen Jahrhunderts in Frankreich von
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Muͤnzkunſt. §. 31.
§. 31.
Der gekraͤuſelte Rand und die Randſchrift
wird den Muͤnzen durch ein Werkzeug, wel-
ches das Raͤndelwerk, Kraͤuſelwerk, ge-
nant wird, gegeben; indem ſie zwiſchen zwo
Walzen oder Stangen, wovon entweder eine
allein, oder jede zur Haͤlfte gekraͤuſelt oder be-
ſchrieben iſt, dergeſtalt gezwaͤngt werden, daß
ihr Rand den beſtimten Eindruck erhaͤlt.
1. Das Kraͤuſelwerk leidet verſchiedene Abaͤnde-
rungen. Zuweilen wird es durch eine Kur-
bel, zuweilen durch den Druck des Fuſſes,
wie ich bey der Kupfermuͤnze zu Afweſtad in
Schweden geſehen habe, getrieben. Zuwei-
len erfodert es nur einen, zuweilen zween Ar-
beiter.
2. Schon unter den aͤltern Roͤmiſchen Muͤnzen
finden ſich geraͤndelte, oder nummi ſerrati,
welche bey der Muͤnzverfaͤlſchung des M. An-
tonius, nach Caͤſars Tode, aufgekommen ſeyn
ſollen. Randſchriften haben die Englaͤnder
unter Cromwell den Muͤnzen zuerſt gegeben,
wie die ganzen und halben Kronen vom Jah-
re 1658 beweiſen. Man grub die Schrift
in einen ſtaͤhlernen Ring, legte die Muͤnze in
denſelben, und trieb ſie unter dem Druckwer-
ke ſo ſehr aus, bis ſie den Eindruck vom Rin-
ge annahm, den man hernach wieder abloͤſe-
te. Jnzwiſchen andere geben dieſe Erfindung
aͤlterer an.
3. Das jetzt gebraͤuchliche Raͤndelwerk ſoll am
Ende des vorigen Jahrhunderts in Frankreich
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