Beer, Johann: Antonius Römischer Triumvir. Weißenfels, 1697.Kühle das Blut/ Sey doch zu deiner Befriedigung wache/ Zeige den Muth/ Rüste dich/ Eyfersucht; dopple die Wuth. Am. Jch muß mich näher machen; Jst/ schönstes Fräulein/ mir vergönnt/ Daß ich mag die Gedancken stöhren/ Die itzo nichts als Rache nehren/ So geb ich Beyfall ihren Schmertz. Denn ein durch Wanckelmuth beleydigt Hertz/ Das muß sich rächen: Man kan kein ander Urthel sprechen. Iras. Zwar wär mein Wundsch/ daß ihm nicht kund/ Was mein zu freyer Mund Verrathen hat: Doch kan ich nicht verhöhlen Den Kummer meiner Seelen/ Es sammlet sich zu häuffig der Verdruß Und gibt an Tag der Wehmuth Uberfluß. Andrer Handlung dritter Aufftritt. Amintas. Iras. Scevinus. Scev. JA/ ja/ da geht es schon von neuen an: Was bin ich doch vor ein geplagter Mann/ Wie groß ist doch die Pein/ Des Frauen-Zimmers Hüter seyn. Jch sorge Tag und Nacht/ Und pflege nichts zu spahren/ Euch Huschen zu verwahren/ Doch wird mir manche blaue Dunst gemacht. Wenn gleich ein Argus wacht/ So bringt er euch doch nicht zu paaren; Und sorgt er Tag und Nacht. Iras. Was gibts denn abermahl? Scev. Was gibts/ ihr sollt das Manns-Volck fliehen. Iras. Umb dich werd ich mich nie bemühen. Scev. So seynd doch andre da/ Den ihr euch wagt zu nah: Die Königin hat euch begehret; Drum packt euch fort Eh daß mein Ernst hier das Gespräche stöhret. Iras. Dein Grobseyn ist genug bekannt: Mein Printz/ er lebe wohl/ Und wenn mein Bitten wird von ihn gewehret/ So bleibts bey ihn/ was er von mir gehöret. Amint.
Kuͤhle das Blut/ Sey doch zu deiner Befriedigung wache/ Zeige den Muth/ Ruͤſte dich/ Eyferſucht; dopple die Wuth. Am. Jch muß mich naͤher machen; Jſt/ ſchoͤnſtes Fraͤulein/ mir vergoͤnnt/ Daß ich mag die Gedancken ſtoͤhren/ Die itzo nichts als Rache nehren/ So geb ich Beyfall ihren Schmertz. Denn ein durch Wanckelmuth beleydigt Hertz/ Das muß ſich raͤchen: Man kan kein ander Urthel ſprechen. Iras. Zwar waͤr mein Wundſch/ daß ihm nicht kund/ Was mein zu freyer Mund Verrathen hat: Doch kan ich nicht verhoͤhlen Den Kummer meiner Seelen/ Es ſammlet ſich zu haͤuffig der Verdruß Und gibt an Tag der Wehmuth Uberfluß. Andrer Handlung dritter Aufftritt. Amintas. Iras. Scevinus. Scev. JA/ ja/ da geht es ſchon von neuen an: Was bin ich doch vor ein geplagter Mann/ Wie groß iſt doch die Pein/ Des Frauen-Zimmers Huͤter ſeyn. Jch ſorge Tag und Nacht/ Und pflege nichts zu ſpahren/ Euch Huſchen zu verwahren/ Doch wird mir manche blaue Dunſt gemacht. Wenn gleich ein Argus wacht/ So bringt er euch doch nicht zu paaren; Und ſorgt er Tag und Nacht. Iras. Was gibts denn abermahl? Scev. Was gibts/ ihr ſollt das Manns-Volck fliehen. Iras. Umb dich werd ich mich nie bemuͤhen. Scev. So ſeynd doch andre da/ Den ihr euch wagt zu nah: Die Koͤnigin hat euch begehret; Drum packt euch fort Eh daß mein Ernſt hier das Geſpraͤche ſtoͤhret. Iras. Dein Grobſeyn iſt genug bekannt: Mein Printz/ er lebe wohl/ Und wenn mein Bitten wird von ihn gewehret/ So bleibts bey ihn/ was er von mir gehoͤret. Amint.
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Ruͤſte dich/ Eyferſucht; dopple die Wuth.
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Jſt/ ſchoͤnſtes Fraͤulein/ mir vergoͤnnt/
Daß ich mag die Gedancken ſtoͤhren/
Die itzo nichts als Rache nehren/
So geb ich Beyfall ihren Schmertz.
Denn ein durch Wanckelmuth beleydigt Hertz/
Das muß ſich raͤchen:
Man kan kein ander Urthel ſprechen.
Iras. Zwar waͤr mein Wundſch/ daß ihm nicht kund/
Was mein zu freyer Mund
Verrathen hat: Doch kan ich nicht verhoͤhlen
Den Kummer meiner Seelen/
Es ſammlet ſich zu haͤuffig der Verdruß
Und gibt an Tag der Wehmuth Uberfluß.
Andrer Handlung
dritter Aufftritt.
Amintas. Iras. Scevinus.
Scev. JA/ ja/ da geht es ſchon von neuen an:
Was bin ich doch vor ein geplagter Mann/
Wie groß iſt doch die Pein/
Des Frauen-Zimmers Huͤter ſeyn.
Jch ſorge Tag und Nacht/
Und pflege nichts zu ſpahren/
Euch Huſchen zu verwahren/
Doch wird mir manche blaue Dunſt gemacht.
Wenn gleich ein Argus wacht/
So bringt er euch doch nicht zu paaren;
Und ſorgt er Tag und Nacht.
Iras. Was gibts denn abermahl?
Scev. Was gibts/ ihr ſollt das Manns-Volck fliehen.
Iras. Umb dich werd ich mich nie bemuͤhen.
Scev. So ſeynd doch andre da/
Den ihr euch wagt zu nah:
Die Koͤnigin hat euch begehret;
Drum packt euch fort
Eh daß mein Ernſt hier das Geſpraͤche ſtoͤhret.
Iras. Dein Grobſeyn iſt genug bekannt:
Mein Printz/ er lebe wohl/
Und wenn mein Bitten wird von ihn gewehret/
So bleibts bey ihn/ was er von mir gehoͤret.
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