Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Europaeer. wer doch unser Sicilianischer Ritterwäre. Denn er hatte ein sehr prächtig Kleid an/ welches von grünen klaren Tuch und mit breiten silbernen Galo- nen verbremet/ auff dem Kopffe führete er eine schöne weisse Feder/ und forne auf dem Hute truge er eine köstliche gül- dene Rose/ worinne 55. Smaragde gefasset/ zu dem machte ihn seine sonder- bare Anmuthigkeit im Reden bey al- lem/ über der gantzen Taffel/ beliebt. Nach geendigten Banquet nahm Als E 4
Europæer. wer doch unſer Sicilianiſcher Ritterwaͤre. Denn er hatte ein ſehr praͤchtig Kleid an/ welches von gruͤnen klaren Tuch und mit breiten ſilbernen Galo- nen verbremet/ auff dem Kopffe fuͤhrete er eine ſchoͤne weiſſe Feder/ und forne auf dem Hute truge er eine koͤſtliche guͤl- dene Roſe/ worinne 55. Smaragde gefaſſet/ zu dem machte ihn ſeine ſonder- bare Anmuthigkeit im Reden bey al- lem/ uͤber der gantzen Taffel/ beliebt. Nach geendigten Banquet nahm Als E 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0107" n="85"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Europ<hi rendition="#aq">æ</hi>er.</hi></fw><lb/> wer doch unſer Sicilianiſcher Ritter<lb/> waͤre. Denn er hatte ein ſehr praͤchtig<lb/> Kleid an/ welches von gruͤnen klaren<lb/> Tuch und mit breiten ſilbernen <hi rendition="#aq">Galo-</hi><lb/> nen verbremet/ auff dem Kopffe fuͤhrete<lb/> er eine ſchoͤne weiſſe Feder/ und forne<lb/> auf dem Hute truge er eine koͤſtliche guͤl-<lb/> dene Roſe/ worinne 55<hi rendition="#sup">.</hi> Smaragde<lb/> gefaſſet/ zu dem machte ihn ſeine ſonder-<lb/> bare Anmuthigkeit im Reden bey al-<lb/> lem/ uͤber der gantzen Taffel/ beliebt.</p><lb/> <p>Nach geendigten <hi rendition="#aq">Banquet</hi> nahm<lb/><hi rendition="#aq">Alexander</hi> von der gantzen Verſam̃-<lb/> lung/ und abſonderlich dem Herrn <hi rendition="#aq">Pa-<lb/> ter;</hi> Abſchied/ bedanckte ſich vor die Eh-<lb/> re/ ſo er bey ihm genoſſen/ und begab<lb/> ſich wiederum ins Wirthshaus/ legte<lb/> ſich zur Ruhe/ und ritte den folgenden<lb/> Morgen immer wiederum ſeinen Weg<lb/> fort/ da ihm denn den gantzen Weg/ biß<lb/> nach Straßburg/ nichts ſonderliches<lb/> vorfiele.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">E 4</fw> <fw place="bottom" type="catch">Als</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [85/0107]
Europæer.
wer doch unſer Sicilianiſcher Ritter
waͤre. Denn er hatte ein ſehr praͤchtig
Kleid an/ welches von gruͤnen klaren
Tuch und mit breiten ſilbernen Galo-
nen verbremet/ auff dem Kopffe fuͤhrete
er eine ſchoͤne weiſſe Feder/ und forne
auf dem Hute truge er eine koͤſtliche guͤl-
dene Roſe/ worinne 55. Smaragde
gefaſſet/ zu dem machte ihn ſeine ſonder-
bare Anmuthigkeit im Reden bey al-
lem/ uͤber der gantzen Taffel/ beliebt.
Nach geendigten Banquet nahm
Alexander von der gantzen Verſam̃-
lung/ und abſonderlich dem Herrn Pa-
ter; Abſchied/ bedanckte ſich vor die Eh-
re/ ſo er bey ihm genoſſen/ und begab
ſich wiederum ins Wirthshaus/ legte
ſich zur Ruhe/ und ritte den folgenden
Morgen immer wiederum ſeinen Weg
fort/ da ihm denn den gantzen Weg/ biß
nach Straßburg/ nichts ſonderliches
vorfiele.
Als
E 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |